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26.05.2021 | (rsn) - Meistens halten sich Rennfahrer mit Schuldzuweisungen zurück, nach dem Massensturz auf der 15. Etappe des Giro d'Italia, der zum Ausscheiden von Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe), Ruben Guerreiro (EF Education – Nippo), Natnael Berhane (Cofidis) und Jos van Emden (Jumbo – Visma) führte, brach der Letztgenannte in der niederländischen Tageszeitung Telegraaf mit dieser ungeschriebenen Regel. Er wies Gianni Vermeersch (Alpecin - Fenix) als Schuldigen an.
Van Emden klagte in den letzten Tagen bereits über enorme Schmerzen. “Lachen und Husten schmerzt schrecklich. Ich hatte noch nie einen Rippenbruch, ich habe mir nur mal die Schulter ausgekugelt. Aber das war nichts, verglichen mit dieser Verletzung. Einmal hatte ich mir auch eine Rippe angeknackst. Jetzt sind sie durch, von Rippe drei bis Rippe sieben. Es ist komplett scheiße“, beschrieb der Zeitfahrer seinen Gesundheitszustand, bevor er ungewöhnlich deutlich wurde.
”Gianni Vermeersch hat mich einfach vom Rad gefegt. Ich hatte ihn vorher schon mal auf sein gefährliches Fahrverhalten angesprochen bei dieser Rundfahrt”, beschuldigte der Niederländer den Querfeldeinfahrer. “Paul Martens sah was passiert ist. Vermeersch zog plötzlich nach links, dabei hat er sich wohl an meinem Hinterrad aufgehängt – und da flog Jos”, beschrieb van Emden den Unfallhergang.
“Ich hatte keine Chance, konnte nicht mal mehr meine Bremsen anfassen. Ich hatte noch ‘Airtime‘. In der Luft wusste ich schon, dass das Rennen für mich gelaufen ist”, erinnert sich der Sieger des abschließenden Giro-Zeitfahrens von 2017. “Der Aufprall war enorm. Sie fielen über mich rüber, dadurch hatte sofort Atemnot und schreckliche Schmerzen am Rücken”, erinnerte sich der 36-Jährige.
“Bevor ich wieder bei Sinnen war, war er schon wieder verschwunden. Er wird wohl nichts gehabt haben”, vermutete der Südholländer. Vermeersch selbst war allerdings auch gestürzt. Am Mittwochmorgen teilte er auf seinem Facebook-Kanal noch Fotos seiner Blessuren. Den Beitrag hat der Belgier nach dem Erscheinen der Beschuldigungen inzwischen wieder gelöscht. “Ich hätte es geschätzt, wenn er noch eine Nachricht geschickt hätte, um zu fragen, wie es mir geht. Er weiß natürlich nur zu gut, dass er der Auslöser des Sturzes war”, befand van Emden, der hofft, im August wieder Rennen fahren zu können. Gegenüber Eurosport Niederlande meldete der Routinier, dass er sich zurzeit in einem Krankenwagen auf dem Weg nach Haus befände.
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