Monte Zoncolan ist unbekanntes Giro-Terrain

Buchmann: “Es hilft nicht viel, wenn man den Berg kennt“

Von Peter Maurer

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Nach seinem starken Auftritt auf der 11. Giro-Etappe gehört Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) am Monte Zoncolan zu den Favoriten | Foto: Bora - hansgrohe/Bettiniphoto

21.05.2021  |  (rsn) - Mit dem Schlussanstieg hinauf auf den Monte Zoncolan wartet am Samstag die erste extrem schwere Bergprüfung beim Giro d’Italia auf die Favoriten. Zum siebten Mal in der Geschichte der dreiwöchigen Landesrundfahrt geht es hinauf auf den mit der Kategorie 1 versehenen Berg in der Karnischen Alpen unweit der italienisch-österreichischen Landesgrenze. Seit 2003 stehen die steilen Rampen des Einstiegs in die Hölle, wie er von den Zuschauern zynisch mit einem Begrüßungsplakat immer bezeichnet wird, immer wieder im Giro-Programm.

Von den bisherigen Gewinnern ist nur noch Chris Froome aktiv, der 2018 vor Simon Yates gewann. Doch der Brite, der damals auch die Rundfahrt gewinnen konnte, ist diesmal nicht dabei. Gerade einmal drei Fahrer der Top Ten der aktuellen Gesamtwertung sind schon einmal den Zoncolan in einem Rennen hochgefahren, für alle anderen geht es erstmals hinauf zur Porta dell‘ Inferno.

Buchmann: "Es hilft nicht viel wenn man den Berg kennt"

"Ich bin noch nie den Zoncolan gefahren, auch nicht im Training und wir haben keinen Recon gemacht", verriet Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com. Der Deutsche, der seit seinem starken Auftritt auf der Schotteretappe am Mittwoch Sechster der Gesamtwertung ist, schien aber über diesen Fakt vor der 14. Etappe nicht nervös zu sein.

"Es ist ein super harter Berg und vor allem die letzten drei Kilometer sind richtig schwer", blickte der Ravensburger auf die Schlusssteigung voraus. "Im Endeffekt muss man die Beine haben und ich denke, es hilft nicht viel, wenn man den Berg kennt", fügte er an.

Auch Egan Bernal ist den Zoncolan, der außer beim Giro der Männer und beim weiblichen Pendant, dem Giro Donne, bei keiner einzigen anderen Rundfahrt im Programm steht, noch nie gefahren."Ich war noch nie dort, kenne aber das Profil. Es ist ein schwerer Anstieg, speziell am Ende", erklärte der Mann im Rosa Trikot auf der Pressekonferenz nach der 13. Etappe in Verona.

Sieben Zoncolan-Neulinge in den Top Ten der Gesamtwertung

Erstmals seit 2003 wird die Ostauffahrt über Sutrio bestritten, die zwar als ein wenig leichter gilt als jene aus dem Westen über Ovara, allerdings ein heftiges Finale aufweist. Fast 1.200 Höhenmeter warten auf den 13,5 Kilometern der Passstraße und immer wieder variiert die Steigung zwischen flacheren Abschnitten und steilen Rampen. Aber die letzten dreieinhalb Kilometer haben eine durchschnittliche Steigung von 13 Prozent, die steilsten Abschnitte davon sogar über 23 Prozent.

"Wenn sich da jemand noch richtig gut fühlt, dann kann er dort für einen großen Zeitunterschied sorgtn", sagte Bernal, dessen Fokus vor allem darauf liegt, am Ende des Tages weiterhin in Führung zu liegen. Dabei macht sich auchd er 24-Jährige keine Sorgen über fehlende Streckenkenntnis: "Auch andere Fahrer kennen ihn nicht."

Dazu zählen auch Damiano Caruso (Bahrain Victorious), Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step), Tobias Foss (Jumbo – Visma), Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers) und Aleksandr Vlasov (Astana – Premier Tech), der 45 Sekunden hinter Bernal Gesamtzweiter ist.

Nur Yates, Hugh Carthy (EF Education – Nippo) sowie Giulio Ciccione(Trek - Segafredo) waren vor drei Jahren mit dabei, als es das letzte Mal hinauf zum Zoncolan ging. Allerdings wurde der 1.729 Meter hohe Berg damals über die  Westseite angefahren. Die am Samstag anstehende Ostseite wurde erst einmal (2003) beim Giro befahren und endete mit dem Sieg von Gilberto Simoni.

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