Belgier nun Giro-Siebter

Evenepoels 2. Platz löste sich im Staub der Strade Bianche auf

Von Peter Maurer

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Ein verzweifelter Remco Evenepoel (li.) am Hinterrad seines Teamkollegen Joao Almeida (Deceuninck - Quick-Step) | Foto: Cor Vos

19.05.2021  |  (rsn) – Nach einer starken und fehlerfreien ersten Woche trennten Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step) gerade einmal 14 Sekunden von der Gesamtführung bei der 104. Austragung des Giro d’Italia. Das Riesentalent  schickte sich an, der erste Belgier seit 20 Jahren zu werden, der das begehrte Maglia Rosa wieder auf seinen Schultern trägt. Doch auf der 162 Kilometer langen Etappe über die staubigen, weißen Straßen der Toskana bekam dieser Versuch einen heftigen Dämpfer. Über zwei Minuten kassierte das Wunderkind aus Schepdaal auf Spitzenreiter Egan Bernal und purzelte vom zweiten Rang in der Gesamtwertung auf den siebten zurück.

"Es war nicht der beste Tag für mich. Ich litt sehr am zweiten Sektor, und beim dritten, als sie anfingen zu attackieren, fühlte ich, dass meine Beine ziemlich leer waren. Deshalb war ich ganz hinten in der Gruppe und konnte nicht mehr folgen", erklärte der 21-Jährige in der Pressemeldung seiner Mannschaft. Gleich bei seiner ersten Teilnahme bei einer dreiwöchigen Landestour und bei seinem ersten Renneinsatz seit seinem schweren Sturz bei der Lombardei-Rundfahrt vor neun Monaten, wo er sich unter anderem einen Beckenbruch zuzog, wollte der junge Belgier das Leadertrikot erobern. Zuletzt sprintete er vor dem Ruhetag noch um Bonussekunden, nach der 11. Etappe hat er nun erstmals einen größeren Rückstand auf das Maglia Rosa.

"Das war eine Reaktion meines Körpers nach elf Renntagen, die nach so langer Zeit ohne Rennen stattfanden", gab er - ganz ungewohnt - etwas kleinlaut zu. Doch trotz der körperlichen Probleme biss Evenepoel in bekannter Art und Weise auf die Zähne, versuchte mithilfe seines Teamkollegen Joao Almeida den Rückstand in Grenzen zu halten: "Ich bin dem Team und Joao für die Arbeit dankbar, die sie heute von Anfang bis Ende für mich geleistet haben."

Auch wenn Evenepoel nach der Etappe enttäuscht zurück blieb, war er bei weitem nicht der einzige Klassementfahrer, der Zeit in der Toskana liegen ließ. So erwischte es auch den drei Tage im Rosa Trikot fahrenden Ungarn Attila Valter (Groupama – FDJ), der sich aus den Top Ten verabschieden musste. Der Zweite des Vorjahres, der Australier Jai Hindley, verlor über 3:30 Minuten und hat nun schon fast acht Minuten Rückstand in der Gesamtwertung auf Bernal .

"Wir sind nicht die Einzigen, die Zeit verloren haben und angesichts der Umstände ist das nicht das Ende der Welt. Es war eine harte Etappe, für viele Fahrer", fügte Evenepoels Sportdirektor Klaas Lodewyck an. Und auch angesichts des dramatischen Sturzes im letzten Jahr und der langen Rekonvaleszenz kann sein Schützling mit der ersten Hälfte der ersten dreiwöchigen Landesrundfahrt seiner noch jungen Karriere sehr zufrieden sein, auch wenn im ersten Augenblick nach dem Einbruch auf der 11. Etappe, die Enttäuschung überwog: "Es war kein gutes Ergebnis für mich, aber ich bin bei meiner ersten Grand Tour immer noch Siebter und bleibe zuversichtlich, da bis Mailand noch ein langer Weg vor uns liegt."

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