Weil er Bennett ohne Relegation bezwang

Der Sieg am letzten Tag der Vuelta zählt auch für Ackermann

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Der Sieg am letzten Tag der Vuelta zählt auch für Ackermann"
Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) hat die Schlussetappe der 75. Vuelta a Espana gewonnen. | Foto: Cor Vos

08.11.2020  |  (rsn) - Drei Jahre lang waren Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) und Sam Bennett (Deceuninck – Quick Step) Teamkollegen und auch Leidensgenossen. Denn beiden, die zu den besten Sprintern der Welt gehören, war in den letzten Jahren der Weg zur Tour de France verstellt. Der Grund dafür hieß Peter Sagan. Der dreimalige Weltmeister aus der Slowakei erhielt beim Raublinger Rennstall den Vorzug bei der  prestigeträchtigsten Rundfahrt der Welt.

So kam es auch, dass sich Ackermann von Saisonbeginn an auf die bei Sprintern eher unbeliebte Vuelta a Espana vorbereiten musste. Im Vorjahr hatte er als Sieger der Punktewertung und zwei Etappensiegen beim Giro überzeugt, für Bennett ging es 2019 zur Vuelta. Das Ergebnis waren ebenfalls zwei Tageserfolge.

In der durch Corona beeinträchtigten Saison gab es vor der Spanien-Rundfahrt nur zwei Aufeinandertreffen der ehemaligen Teamkollegen. Doch weder bei Paris-Nizza noch beim Scheldeprijs kam es zu einem wirklichen Sprint Royale. So wurde die Vuelta zur Bühne für den ersten richtigen Kampf des Deutschen gegen den Iren.

Neben dem Belgier Jasper Philipsen (UAE Team Emirates) waren Ackermann und Bennett die einzigen schnellen Männer mit einem großen Sprintzug. In Ejea de los Caballeros landete der Ire mit seinem Erfolg den ersten Treffer, Ackermann wurde nur Vierter. Auch das zweite Aufeinandertreffen ging ursprünglich an Bennett, der aber auf der 9. Etappe distanziert wurde, aufgrund eines resoluten Platzmachens gegen den Letten Emils Liepins (Trek – Segafredo). So erbte Ackermann den Tagessieg.

Kein überlegener Sprinter bei Vuelta 2020

In Puebla de Sanabria dann war Bennett am letzten Berg abgeschüttelt, allerdings musste sich der Deutsche diesmal Philipsen beugen, der seinen ersten Grand-Tour-Erfolg bejubeln konnte. Auf dem finalen Abschnitt nun in Madrid war es Ackermann, der seine schärfsten Kontrahenten auf die Plätze verwies. "Jeder von uns hat eine Etappe gewonnen. Meinen ersten Sieg zähle ich nicht dazu, denn dieser hätte Sam zugestanden. So können wir alle glücklich sein", resümierte der Pfälzer am Ende der Vuelta auf die Frage, ob er sich mit seinen beiden Tageserfolgen als besten Sprinter der Rundfahrt sehe.

Es waren aber in Madrid nur Millimeter, die zu Ackermanns Gunsten entschieden. Besser aufgestellt im Finale, konnte er seinen Vorsprung bis zur Ziellinie knapp vor dem heranfliegenden Bennett verteidigen. Erst das Zielfoto entschied für den Bora-Kapitän, der seinen 30. Profisieg bejubelte und damit gleichzeitig verhinderte, dass sich sein ehemaliger Teamkollege nach Giro und Tour bei allen drei großen Landesrundfahrten die Schlussetappe krallte.

Und vielleicht gibt es ja im nächsten Jahr bei der Tour de France das Wiedersehen der beiden, denn die Route für 2021 weist gleich acht mögliche Sprintankünfte aus, zweimal soviele wie die gerade zu Ende gegangene Vuelta.

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.01.2021Oberschenkelbruch: Barta muss sein EF-Debüt verschieben

(rsn) - Mit einem starken Auftritt bei der Vuelta a Espana sicherte sich Will Barta spät noch einen Einjahresvertrag bei EF Education - Nippo, nachdem bereits in der ersten Saisonhälfte feststand, d

03.12.2020Vuelta-Sieger Roglic gewinnt den Vélo d´Or

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat erstmals in seiner den Velo d´Or gewonnen, mit dem das französische Velo-Magazin den besten Fahrer des Jahres auszeichnet. An der Abstimmung beteiligen sich

17.11.2020Bilden Froome und Daniel Martin 2021 eine Tour-Doppelspitze?

(rsn) - Mit der Verpflichtung des viermaligen Tour-de-France-Gewinners Chris Froome hofft Israel Start-Up Nation, bei der kommenden Frankreich-Rundfahrt um den Gesamtsieg kämpfen zu können. Allerdin

15.11.2020Spekenbrink will 2021 den erfolgreichen Jugendtrend fortsetzen

(rsn) - Nach dem Weggang von Tom Dumoulin zu Jumbo - Visma sagten nicht wenige Beobachter dem Team Sunweb ein schwieriges Jahr voraus. Doch der Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink kann trotz Corona

12.11.2020Die Vuelta, das waren gigantische drei Wochen

(rsn) – Heute melde ich mich im Rahmen meines Blogs zum letzten Mal. Am Sonntag ging für mich die Vuelta a Espana zu Ende, meine erste Grand Tour. Und ich muss sagen, dass ich gut aus ihr herausge

11.11.2020Zimmermann besteht in Spanien seine Reifeprüfung

(rsn) – Mit Erfolg bestritt Georg Zimmermann (CCC) seine erste dreiwöchige Landesrundfahrt. Der 23-jährige Bayer absolvierte bei der Vuelta a Espana eindrucksvolle drei Wochen und landete als best

10.11.2020De Gendt wehrt sich gegen Vergleiche mit Deceuninck

(rsn) - Auch wenn Tim Wellens mit seinen beiden Etappensiegen bei der Vuelta a Espana die Saisonbilanz von Lotto Soudal noch aufgebessert hat, so stehen für den belgischen Rennstall doch nur zwölf E

10.11.2020Martens: “Roglic hat die Vuelta durch mentale Stärke gewonnen“

(rsn) - Als Primoz Roglic (Jumbo - Visma) am Sonntag als Gewinner der 75. Vuelta a Espana geehrt wurde, konnte auch Paul Martens mitjubeln. Erstmals in seiner langen Karriere war der Routinier in eine

09.11.2020Im kommenden Jahr will Mas bei der Vuelta Rot statt Weiß

(rsn) - Auf Platz fünf der Gesamtwertung war Enric Mas nicht nur bester Movistar-Profi der 75. Vuelta a Espana, sondern auch stärkster Spanier. Damit wiederholte der 25-Jährige auch sein Ergebnis v

09.11.2020Guillaume Martin beendet Vuelta-Debüt auf dem Podium

(rsn) - Gleich bei seinem Vuelta-Debüt landete Guillaume Martin in Madrid auf dem Podium. Der Cofidis-Neuzugang sicherte sich souverän das Bergtrikot der letzten Grand Tour des Jahres und ist damit

09.11.2020Carapaz erbringt den Beweis: Giro-Sieg 2019 war kein Zufall

(rsn) - Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) hat alles gegeben. Als er am Samstag auf dem Weg hinauf zum Alto de la Covatilla knapp drei Kilometer vor dem Ziel attackierte, brachte er Primoz Roglic (Jum

09.11.2020Roglic und Ackermann können mit gutem Gefühl in den Urlaub

(rsn) - Wie schon die Tour de France und der Giro d`Italia war auch bei der Vuelta a Espana der Kampf um den Gesamtsieg bis zum Schlusswochenende voller Spannung. Wir ziehen nach den 18 Etappen Bilan

Weitere Radsportnachrichten

22.12.2025Van der Poel macht den Sand-Hattrick in Hofstade perfekt

(rsn) - Antwerpen, Koksijde und Hofstade – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat drei Sandrennen in drei Tagen gewonnen und seinen vierten Saisonsieg bei seinem vierten Einsatz gefeiert.

22.12.2025Brand holt sich in Hofstade auch das vierte X2O-Rennen

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) baut ihre Serien weiter aus. Bei der X2O Badkamers Trofee in Hofstade gewann die Niederländerin zum neunten Mal in Folge, was gleichzeitig ihr 56. Podi

22.12.2025Aus dem Anfahrer wird der Sprintkapitän van Poppel

(rsn) – Bisher war Danny van Poppel vornehmlich in der Rolle als erstklassiger Anfahrer im Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe zu sehen. Doch bereits bei der vergangenen Tour of Holland, bei

22.12.2025An das DM-Zeitfahren ein Häkchen drangesetzt

(rsn) – Nach fünf Jahren beim Red Bull-Bora-Rennstall kehrte Maximilian Schachmann Anfang dieser Saison zu Soudal – Quick-Step zurück, wo er 2017 seine Profikarriere begonnen hatte und im Jahr d

22.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

22.12.2025Palzer à la Rocky: “Ab jetzt wird geboxt“

(rsn) – Nach knapp fünf Jahren bei Red Bull – Bora – hansgrohe ist Anton Palzers Karriere als Radprofi beendet. Der 31-jährige Berchtesgadener nahm das nun zum Anlass, um in einem Instagram-Be

22.12.2025Van der Poel spielt mit Rücktrittsgedanken vom Cross

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) dominiert die Cyclocross-Szene auch in dieser Saison nach Belieben. Doch im Anschluss an seinen überlegen herausgefahrenen Sieg in Koksijde erklÃ

22.12.2025Tour Down Under bestätigt offiziell erstes Aufgebot

(rsn) – Die Organisatoren der Tour Down Under (2.UWT), mit der am 21. Januar 2026 in Australien die kommende WorldTour-Serie eröffnet wird, haben das erste der insgesamt 20 Aufgebote bestätigt. St

22.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

22.12.2025Die Puzzleteile fügen sich langsam zu einem Ganzen zusammen

(rsn) – Ganze acht Rundfahrten mit 51 Renntagen im Sattel werden nicht viele Profis im Frauen-Peloton in der vergangenen Saison absolviert haben. Für Petra Stiasny, die bis zum Jahresende noch bei

21.12.2025Hendrikx beschert Heizomat zwei Top-Resultate in zwei Tagen

(rsn) - “Mit Kevin und Mees haben wir vor, in die Top Ten der Weltcups reinzufahren“, erklärte Heizomat-Cube-Teamchef Stefan Herrmann Ende Oktober gegenüber RSN. Während der Schweizer Meister K

21.12.2025Van der Poel auch nach dem Weltcup in Koksijde mit weißer Weste

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) setzte seine makellose Bilanz in diesem Cross-Winter beim Weltcup in Koksijde fort. Nachdem ihm seine Teamkameraden im Stile eines Mannschaftsz

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)