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27.09.2020 | (rsn) - In Nenzing in Vorarlberg, normalerweise Austragungsort des gleichnamigen Straßen Grand Prix, fand am Sonntag der Abschluss der Austrian Time Trial Series statt. Aufgrund der Corona-Bestimmungen wurde die Zeitfahrserie, die insgesamt aus sechs Rennen bestand, im Juli ins Leben gerufen vom Österreichischen Radsportverband. Der Steirer Daniel Auer (WSA KTM Graz) und die Deutsche Manuela Hartl (Cookina Graz) kürten sich zu den ersten Gesamtsiegern.
Auer, der mit dem Auftakt auf der Postalm und am Grazer Flughafen Siege einfahren konnte, wurde in Nenzing etwas überraschend Zweiter hinter dem Salzburger Johannes Hirschbichler (Union Raiffeisen Radteam Tirol), der für die 45 Kilometer lange Strecke 56:17 Minuten benötigte. "Es lief überraschend gut. Ich wusste, dass die Form gut ist, aber mit dem zweiten Platz habe ich nicht gerechnet", berichtete Auer, der dem Veranstalter ein großes Lob aussprach: "Die Strecke war super abgesichert. Es war ein Topevent und ein würdiger Abschluss der Serie. Für die kühlen Temperaturen konnten die Veranstalter ja nichts."
Denn nach dem Kälteeinbruch im Westen Österreichs empfingen die Fahrer beim Einfahren noch Temperaturen im einstelligen Bereich am frühen Morgen. Mit dem Start der Elite kam dann auch die Sonne und machte das spätherbstliche Wetter etwas angenehmer. "Das Einzelzeitfahren ist ja meine Spezialdisziplin und ich wollte unbedingt in dieser Saison noch einen Sieg einfahren", erzählte Hirschbichler, dem das sozusagen am letzten Abdrücker auch gelang: "Bislang hat immer eine Kleinigkeit gefehlt, umso glücklicher bin ich, dass es heute gelungen ist."
Hinter dem Franzosen Alexis Guerin (Vorarlberg-Santic) landete WM-Teilnehmer Felix Ritzinger auf dem vierten Rang. 48 Stunden zuvor war er noch im Einzelzeitfahren in Imola erstmals im ÖRV-Trikot am Start bei Straßenweltmeisterschaften gestanden. "Nach der WM ist mir ein bisschen der Saft ausgegangen. Aber auch in Nenzing war viel los, der Kurs ist wunderschön. Leider waren halt andere Fahrer heute schneller als ich." Fünfter wurde mit Florian Lippowitz (Tirol KTM Cycling Team) der beste U23-Fahrer.
Mit einem Sieg im finalen Rennen der Serie sicherte sich Hartl überlegen den Gesamtsieg der ATTS. Die Deutsche stand in vier der sechs Rennen am Podium, gewann am Salzburgring und nun auch in Nenzing. "Die Strecke hier hat mir brutal gefallen. Das ist mein Lieblingsterrain. Die Temperaturen waren jetzt nicht so günstig, aber ich mag es eigentlich eh lieber, wenn es nicht zu heiß ist", erklärte die 44-Jährige. Mit einem Vorsprung von 1:26 Minuten gewann sie vor Sylvia Gehnböck (RC Format). "Ich habe mich sehr schwer getan und bin froh, dass ich mit dem zweiten Rang in Nenzing auch den zweiten Rang in der Gesamtwertung absichern konnte", schilderte die Oberösterreicherin Gehnböck.
Auf dem dritten Platz in Nenzing und auch in der Gesamtwertung der ATTS landete dei Tirolerin Gabriela Erharter (La Musette Radunion). Vierte wurde die Schweizer U23-Fahrerin Lara Krähemann (Cogeas Mettler Look) vor der Niederösterreicherin Alina Reichert (Union Radrennteam Pielachtal).
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Positives Feedback für neues Cupformat
Die Corona-Krise und die damit verbundenen Eventbeschränkungen waren der Grund für die Gründung und Installierung der Austrian Time Trial Series als Ersatz für die Radbundesliga. Insgesamt sechs Rennen konnten erfolgreich durchgeführt werden, der Bobbahnsprint in Innsbruck-Igls fiel wetterbedingt leider aus. "Die Serie war super, weil die unterschiedlichen Rennformate für Abwechslung sorgten", erklärte Hartl, Gesamtsiegerin bei den Frauen.
Angefangen vom intensiven Sprintauftakt über mehrere Runden auf der Postalm bis hin zum Zeitfahren auf der Motorsportrennstrecke am Salzburgring, der schweren Bergprüfung hinauf zum Hochkar, den Meisterschaften im Burgenland, dem Flughafensprint in Graz und jetzt dem Finale in Nenzing konnte die neu geschaffene Serie absolute Highlights setzen. "Wir können mit der Umsetzung der Rennen sehr zufrieden sein. Ich möchte mich bei allen Veranstaltern bedanken, die uns nicht nur in dieser für den Radsport so schweren Zeit unterstützt haben, sondern auch wirkliche Highlights mit ihrem Engagement und Ideen geschaffen haben", freute sich ATTS-Projektkoordinator Christoph Hugl.
"Wenn es das Format 2021 wieder gibt, dann bin ich sicher dabei", sagte Gesamtsieger Auer. Sein persönliches Highlight war natürlich der Rennsieg am Grazer Flughafen beim Heimevent für sein Team. Auch WM-Starter Ritzinger attestierte der Serie ein gutes Zeugnis: "Für uns Spezialisten ist die Serie wunderschön, weil wir normalerweise nicht so viele Zeitfahrrennen in Österreich haben." Auch der Sieger von Nenzing und letztjährige EM-Teilnehmer Hirschbichler kündigte sein Kommen an, wenn die Serie 2021 ihre Fortsetzung findet. "Ich denke die ATTS war richtig attraktiv für uns Fahrer, aber auch für die Zuseher", erklärte der Salzburger.
Die Top drei der Frauengesamtwertung lobten vor allem die große Abwechslung durch die unterschiedlichen Rennformate. "Da hat sich der Radsportverband echt was überlegt mit diesen vielen Rennen und Formaten", erklärte Gehnböck und die Gesamtdritte Erharter fügte an: "Es war echt schön, dass so viele verschiedene Fahrertypen angesprochen wurden. Hoffentlich gibt es das nächstes Jahr wieder."
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