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26.08.2020 | (rsn) - Nachdem er sich am Sonntag auf dem Sachsenring im Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften überraschend Marcel Meisen geschlagen geben musste, wollte sich Pascal Ackermann bei der Straßen-EM in der Bretagne schadlos halten. “Der Kurs liegt mir, knapp 2000 Höhenmeter, das ist für einen Sprinter wie mich gut zu bewältigen. Und meine Form stimmt“, sagte der Südpfälzer vor den 13 Runden rund um Plouay.
Zunächst lief das 177,6 Kilometer lange Rennen auch ganz nach dem Plan des deutschen Teams, das sich ganz in Ackermanns Dienst stellte. Erst setzten sich sich Justin Wolf und Nico Denz bei der Jagd auf die Ausreißer mit an die Spitze des Feldes, um dem Kapitän und seinem Sprintzug das Finale vorzubereiten. Doch als es gegen Ende der achten Runde nach rund 100 Kilometern auf der langen, welligen Zielgeraden zu einem Massensturz kam, gingen auch Ackermanns Anfahrer Rüdiger Selig, Michael Schwarzmann und Andreas Schillinger zu Boden und mussten allesamt das Rennen aufgeben.
Danach war der deutsche Kapitän auf sich allein gestellt, hielt sich aber problemlos im immer kleiner werdenden Feld, in dem Italiener und Franzosen das Tempo bestimmten und schließlich ihren Kapitänen Giacomo Nizzolo und Arnaud Démare das Finale vorbereiteten. In einem hart umkämpften Sprint setzte sich schließlich der Italienische Meister Nizzolo vor dem Französischen Titelträger Démare durch. Ackermann blieb wie 2019 in Alkmaar nur die Bronzemedaille, diesmal allerdings konnte sich der 26-Jährige nicht über das Edelmetall freuen.
Zemke: "Wir hatten keinen Plan B"
"Ich bin gekommen, um zu gewinnen, darum kann mich ein dritter Platz nicht wirklich zufrieden stellen", sagte Ackermann im Ziel. "Aber der Sturz hat uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bis dahin lief es perfekt. Es war kein leichtes Rennen, am Ende richtig hart." Viel Zeit, um der vergangenen Chance nachzutrauern, blieb ihm aber nicht, denn Ackermann begab sich gleich auf den Weg zum Flughafen, um nach Nizza zu fliegen, nachdem er kurzfristig wie auch Schillinger als Ersatzmann ins Tour-Aufgebot seines Teams Bora-hansgrohe gerückt war.
Beim BDR zeigte man sich mit der Vorstellung der Mannschaft und des Kapitäns zwar sehr zufrieden, beklagte aber das Pech des Teams, das schließlich auch noch auf den erkrankten Jonas Rutsch verzichten musste. "Das war ein harter Schlag, dass ausgerechnet diese Drei wegen Sturz ausgeschieden sind“, sagte der Sportliche Leiter Jens Zemke, der auch bei Bora - hansgrohe als Sportdirektor aktiv ist, über das Sturz-Aus von Selig, Schwarzmann und Schillinger.
"Bis dahin lief alles perfekt. Wir haben die Trumpfkarte Ackermann gespielt, wir hatten keinen Plan B", so Zemke, der sich aber zuversichtlich zeigte, dass der zunächst geknickte Ackermann seine Enttäuschung schnell überwinden wird können. “Die Freude über Bronze, zum zweiten Mal hintereinander, wird kommen", fügte er an.
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