Burgos-Rundfahrt: Bennett best of the rest

Ineos und Movistar hatten am Picon Blanco nichts zu melden

Foto zu dem Text "Ineos und Movistar hatten am Picon Blanco nichts zu melden"
Am Schlussanstieg früh abgehängt: Burgos-Titelverteidiger Ivan Sosa (Ineos) | Foto: Cor Vos

31.07.2020  |  (rsn) – Die erste Bergankunft bei der Burgos-Rundfahrt am rund 1500 Meter hohen Picon Blanco sollte den zahlreichen Kletterern im Feld einen ersten Aufschluss über ihre Form nach der Corona-Pause geben. Die stärksten Beine hatte am Donnerstag der 20-jährige Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step), der bei fast 40 Grad  die Konkurrenz distanzierte und damit ein erstes großes Ausrufezeichen mit Blick auf den am 3. Oktober beginnenden Giro d`Italia setzte.

Für die anderen Favoriten fiel die Bilanz nach der ersten Kletterpartie dagegen teilweise ernüchternd aus. Best of the rest war George Bennett (Jumbo – Visma), der mit 18 Sekunden Rückstand das Ziel erreichte. Als Evenepoel seine Attacke lancierte, konnte der Neuseeländer nicht mitgehen, auf dem Schlusskilometer dann immerhin noch seinen Begleiter Esteban Chaves (Mitchelton – Scott) abschütteln und den Rückstand auf Evenepoel verkleinern. "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Evenepoel war einfach zu stark“, kommentierte der neue Gesamtzweite seine Leistung. Sein Sportdirektor Arthur van Dongen fügte lobend an: "George war heute richtig stark.“

Zu überzeugen wusste auch Chaves. Der 30-jährige Kolumbianer hatte auf den letzten drei Kilometern mit seiner Attacke die Favoritengruppe dezimiert und sich gemeinsam mit Evenepoel und Bennett auf und davon gemacht. Allerdings gingen Chaves dann die Kräfte aus. Zunächst konnte er Evenepoel nicht folgen, dann musste er Bennett ziehen lassen und auf den letzten Metern passierte ihn auch noch Mikel Landa (Bahrain - McLaren), der Dritter wurde. "Es war ein großartiger Test für uns alle. Der Schlussanstieg war richtig hart. Wir haben es probiert, am Ende wurde es Rang vier. Das ist ein guter Start in die europäische Saison“, meinte Chaves.

"Dritter Platz, das ist gut“, kommentierte Landa seine Vorstellung. Auf die ersten Attacken reagierte der Spanier nicht mit, fuhr seinen eigenen Rhythmus und machte damit aber Sekunde um Sekunde gut. Am Ende musste er sich nur Evenepoel und Bennett geschlagen geben. "Es haben viele Fahrer attackiert, Mikel ist sein eigenes Tempo gefahren. Er kannte den Anstieg gut und das war sicher von Vorteil“, erklärte sein Sportdirektor Tim Harris gegenüber cyclingnews.com.

Pleiten für Valverde, Mas, Sosa und Großschartner

Konnten Bennett, Landa und Chaves den Rückstand auf Überflieger Evenepoel in Grenzen halten, enttäuschten andere, hoch gehandelte Namen am Picon Blanco. Einer der großen Verlierer war der Franzose David Gaudu (Groupama – FDJ), der um den Gesamtsieg mitfahren wollte, am Ende aber über fünf Minuten verlor. "Eigentlich fühlte ich mich gut. Doch als es auf die Windkante ging, hatte ich Defekt. Ich musste lange warten, da mein Begleitfahrzeug nur die Nummer 18 hatte“, so Gaudu, der mit der Hilfe seiner Teamkollegen unter großer Kraftanstrengung wieder nach vorne gebracht wurde. Im Schlussanstieg machten dem 24-Jährigen dann aber die große Hitze und der Kräfteverschleiß zu schaffen. "Ich fühle mich richtig schlecht, weil die Jungs so hart für mich gearbeitet haben.“

Mehr erwartet von der ersten Bergetappe hatte man sich auch bei Bora – hansgrohe, wo Felix Großschartner (+9:27) als Spitzenreiter ebenso früh abreißen lassen musste wie der etatmäßige Kapitän Rafal Majka (+6:15). Nicht viel besser lief es für Lennard Kämna (+5:09).

Auch bei Movistar werden sich Enric Mas (+8:38) und Alejandro Valverde (+2:09) mehr erhofft haben. Gleiches galt für Ineos: Titelverteidiger Ivan Sosa kassierte 7:13 Minuten, Neuzugang Richard Carapaz konnte mit 52 Sekunden Rückstand den Schaden immerhin in Grenzen halten, blieb aber auch hinter den Erwartungen zurück. Sowohl Ineos als auch Movistar verzichteten übrigens darauf, in ihren Pressemitteilungen die Protagonisten zu Wort kommen zu lassen.

Für die geschlagenen Fahrer gibt es zumindest noch eine Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Am Samstag steht zum Abschluss nochmals eine Bergankunft auf dem Programm. Der Anstieg zu den Lagunas de Neila ist zwar deutlich kürzer, aber dafür umso steiler. "Vor der Picon-Blanco-Etappe gab es viele Fragezeichen. Jetzt sind die Dinge klarer. Das wird die Herangehensweise vieler Fahrer an den Schlussanstieg am Samstag verändern“, war sich Chaves sicher, dass das Rennen dann einen anderen Verlauf nehmen wird.

Dabei wird er sich gerne an den 5. August 20212 erinnern, als er auf der damaligen Schlussetappe der Vuelta a Burgos an den Lagunas de Neila seinen ersten Profisieg feierte.

Heute kommen auf der 4. Etappe nochmals die Sprinter zum Zug. Wir sind ab 15 Uhr im Live-Ticker dabei.

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