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29.04.2020 | (rsn) - Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) ist Deutschlands aktuell bester Sprinter und gehört zur absoluten Weltspitze in seinem Metier. 13 Saisonsiege feierte der Pfälzer im Jahr 2019. Bei 29 Sprintankünften, in die er involviert war, fuhr er 27 Mal unter den ersten drei über den Zielstrich. Dabei ist es auf den Tag genau gerade einmal zwei Jahre her, dass Ackermann in Genf am Schlusstag der Tour de Romandie 2018 seinen ersten Profisieg feierte. Es ging schnell und steil bergauf für den Pfälzer, aber wie kam es dazu?
Aufgewachsen ist Ackermann im 1.500-Einwohner-Dorf Minfeld bei Kandel in der Südpfalz, als Zögling einer wahren Radsportfamilie. Der Sommerurlaub führte fast jedes Jahr an die Strecke der Tour de France und schon als Sechsjähriger fuhr er sein erstes kleines Rennen. Der Sport bestimmte seine Jugend und schließlich wechselte er zur Oberstufe aufs Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern. Das Sportinternat, das über Jahrzehnte viele starke Radsportler in Westdeutschland ausgebildet hat, formte ihn, und zunächst schien sein Weg auf die Bahn zu führen.
Ackermann wurde im Jahr 2011 Junioren-Weltmeister im Teamsprint, und das erste große Fernziel hieß Olympia 2016 in Rio. Doch noch 2011 verletzte er sich bei einem Sturz am Knie und wurde zur Pause gezwungen. "Das hat mich ein Jahr gekostet und bei den Männern mussten wir das Knie dann nochmal operieren lassen", erzählte Ackermann mir unlängst für ein Interview im TOUR Magazin. "Danach war ich so weit weg von (Lucas) Liß und (Maximilian) Beyer, dass wir entschieden haben, dass es keinen Sinn mehr für mich macht, auf Rio zu hoffen. Also haben wir alles auf die Straße gesetzt."
Inzwischen war das Jahr 2014 vorbei und Ackermann stand kurz vor seinem 21. Geburtstag. Es folgte eine ordentliche, aber nicht überragende Saison 2015, die erste, in der er sich voll auf die Straße konzentrierte.
2016: Ruder rumgerissen und WorldTour-Vertrag ergattert
Doch der entscheidende Durchbruch gelang 2016 in seinem bereits vierten Jahr als Mitglied des Teams Rad-Net Rose, der Heimat vieler Fahrer der Nationalkader für Straße und Bahn, unter den Fittichen von U23-Bundestrainer Ralf Grabsch. Ackermann wurde Deutscher U23-Meister sowie in Erfurt hinter André Greipel, Max Walscheid und Marcel Kittel Vierter bei den Elite-Meisterschaften. Außerdem sprintete er beim Sparkassen Münsterland Giro aufs Podium und bekam schließlich von Grabsch das Vertrauen als Kapitän für das sprinterfreundliche WM-Straßenrennen von Katar.
Der U23-Bundestrainer hatte damals ebenso die Qual der Wahl zwischen Ackermann und Phil Bauhaus, wie sie Andreas Klier bei der Elite mit Greipel, Kittel und John Degenkolb hatte. Am Ende lief es für die U23 deutlich besser, aber doch nicht ganz perfekt: Ackermann holte mit Sprintzug Silber, Bauhaus wurde ohne Vierter. Doch auch wenn Silber nicht Gold war, so schaffte Ackermann als Vize-Weltmeister den Sprung direkt von der U23 in die WorldTour zu Bora - hansgrohe.
Mit weniger Gewicht und weniger Höhentraining zum Höhenflug
Dort bekam Ackermann prompt einige schwere Rennen vorgesetzt und hatte in den ersten zwei Monaten zu beißen, doch bei der heimlichen Sprinter-Weltmeisterschaft, dem Scheldeprijs, spurtete er Anfang April auf einen beachtlichen fünften Platz. Später im Jahr wurde Ackermann EM-Vierter im dänischen Herning und es kamen noch ein paar weitere Top-Ten-Resultate zustande, doch insgesamt war 2017 als erstes Lehrjahr bei den Profis zu verbuchen.
Der große Sprung in Richtung Weltspitze ließ trotzdem nicht lange auf sich warten. Schon im zweiten Profi-Jahr platzte der Knoten, dem Südpfälzer gelangen ganze neun Saisonsiege, davon sechs auf WorldTour-Niveau und auch der Deutsche Meistertitel. Vor allem die Serie von vier Siegen in Folge mit DM, Prudential RideLondon und den zwei Auftaktetappen der Polen-Rundfahrt im Sommer war ein deutliches Ausrufezeichen, das jeder in der Radsport-Welt wahrnahm. Fortan war Ackermann ein Name, den man auch außerhalb Deutschlands kannte.
Schlüssel dazu waren einige Fortschritte in der Zusammenarbeit mit Bora-hansgrohe-Coach Dan Lorang, der auch Emanuel Buchmann und die Ironman-Weltmeister Jan Frodeno und Anne Haug betreut. Denn basierend auf Erkenntnissen aus dem ersten Jahr der Zusammenarbeit, setzte Ackermann 2018 weniger auf Höhentraining, speckte ein paar Kilogramm ab und arbeitete intensiv an seinem Sprint.
Beim Giro zum Superstar geworden
Das machte sich bezahlt und die Formkurve zeigte auch 2019 ununterbrochen weiter nach oben: Der letzte Sieg 2018 gelang am 17. Oktober bei der Tour of Guangxi in China, der erste 2019 genau vier Monate später gleich im zweiten Renneinsatz der Saison bei der Clasica de Almeria. Es folgten Siege beim Koksijde Classic in Belgien sowie bei Eschborn-Frankfurt am 1. Mai, bevor Ackermann zu seiner ersten Grand Tour reiste und dem Giro d'Italia in beeindruckender Manier seinen Stempel aufdrückte:
Ackermann gewann zwei Etappen, stürzte dann schwer und biss sich trotzdem durch, um am Ende der drei Wochen in Verona im Maglia Ciclamino als Gewinner der Punktewertung anzukommen. Die Tifosi feierten in den Bergen den jungen Deutschen mit den deutlich sichtbaren Wunden. Nun war er endgültig einer der größten Sprinter der Welt, und das Trikot sowie sein sonderlackiertes Rad wurden zu den ersten Trophäen, die auch zu Hause einen Ehrenplatz bekamen. Nicht zu vergessen, dass er 2019 auch die Auszeichnung von radsport-news.com als bester Radsportler des Jahres verteidigte.
Sprinter mit Weltklasseformat - oder doch was anderes?
Einzig Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) gewann im Jahr 2019 mehr Rennen als Ackermann, und auch 2020 feierte der Deutsche bereits zwei Siege und sprintete zu vier weiteren Podestplätzen. Trotzdem sieht der Deutsche sich langfristig nicht als reinen Sprinter. "Ich habe nie gedacht, dass ich ein Typ für die Massensprints werde und habe mich da auch nie gesehen", erklärte Ackermann im Herbst. Seine nicht mehr allzu heimliche Liebe gilt eigentlich den Klassikern. Dort will er einmal groß auftrumpfen.
Vorher aber ist das nächste große Ziel nach dem durch die Corona-Pandemie wohl verkorksten Jahr 2020 das Tour de France-Debüt 2021 - dann auch erstmal noch mit Augenmerk auf die Sprints. "Zwei, drei Jahre werde ich schon noch voll auf Sprint gehen. Aber dann will ich auch etwas anderes machen", so der 26-Jährige. "Ich will in Zukunft lieber offensiv und aktiv Rennen fahren, als immer im Feld auf den Massensprint zu warten."
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