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11.08.2019 | (rsn) - Bis gut drei Kilometer vor dem Ziel des EM-Straßenrennens von Alkmaar durfte Pascal Ackermann auf Gold hoffen. Dann aber zerstörten Yves Lampaert und Elia Viviani, Teamkollegen bei Deceuninck - Quick-Step, mit zwei aufeinander abgestimmten Attacken alle Träume des 25-jährigen Deutschen, der dem Duo im Finale nichts entgegenzusetzen hatte und sich schließlich acht Sekunden hinter Viviani mit Bronze trösten durfte.
Der 30-jährige Italiener hatte keine Mühe, nach 175,2 Kilometern im Sprintduell den zwei Jahre jüngeren Belgier zu bezwingen und damit die Nachfolge seines Landsmanns Matteo Trentin anzutreten, der im vergangenen Jahr in Glasgow Europameister geworden war.
"Es ist unglaublich. Wir sind letztlich eine ganz andere Taktik gefahren als am Morgen besprochen. Aber wir wollten auf jeden Fall das Rennen, das mit den vielen Kurven und dem Wind schon schwer war, noch schwerer machen. Fünf oder sechs Runden vor dem Ziel haben wir uns entschieden, für einen Split im Feld zu sorgen. Dann ging es letztlich nur noch darum, wer die besten Beine hat. Das ist einer der schönsten Siege meiner Laufbahn, sonst siege ich ja nur im Sprint, so war es etwas anderes. Aber ich mag solche Rennen“, sagte Viviani nach seinem Triumph.
“Das war heute das härteste Rennen der Saison, ein richtiges Männerrennen“, sagte Ackermann, der sich über Bronze freuen konnte, zumal die Medaille auch der Lohn für eine starke und clevere Leistung der deutschen Mannschaft war. “Ich wusste keine Zeitabstände, ich war völlig kaputt und dachte nur, hoffentlich holen sie mich nicht noch ein“, so Ackermann weiter. “Hätte ich den Sprint gegen die Beiden verloren, hätte mich das enttäuscht, aber so habe ich diese Medaille hart erkämpft und bin glücklich.“
33 Sekunden hinter dem Sieger entschied der Norweger Alexander Kristoff, der sich 2017 in Herning den Titel geholt hatte, den Sprint der ersten Verfolger vor dem Dänen Michael Morkov und dem Iren Sam Bennett für sich. Trentin wurde Siebter, Ackermanns Anfahrer Rüdiger Selig kam auf Rang zehn ins Ziel. Mit einer riesigen Enttäuschung endeten die kontinentalen Titelkämpfe für die bisher so erfolgsverwöhnten Gastgeber. Kapitän und Topstar Dylan Groenewegen landete nur auf Rang zwölf
So lief das Rennen:
Im Gegensatz zu den Frauen, die am Samstag ihr komplettes Rennen auf dem Rundkurs absolvierten, ging es für die Männer zunächst über eine 46,1 Kilometer lange Schleife, ehe sie auf die 11,5 Kilometer lange Zielrunde einbogen. Vor dem Startschuss gedachten die 148 Fahrer aus 30 Nationen mit den Belgiern in erster Reihe des am vergangenen Montag bei der Polen-Rundfahrt tödlich verunglückten Bjorg Lambrecht.
Bereits auf den ersten Kilometern zerbrach das Feld auf der Windkante in mehrere Teile. Als die erste von elf Runden des flachen, aber technisch anspruchsvollen Kurses anstand, hatte sich zwar eine mehr als 30 Fahrer starke Spitzengruppe bereits einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Danach aber schloss ein zweites Feld wieder auf.
80 Kilometer vor dem Ziel hatten die Italiener die Kontrolle in der noch rund 70 Fahrer und alle Favoriten umfassenden Kopfgruppe übernommen. Nach einem kurzen Stopp wegen eines Vorderraddefekts benötigte Kristoff auf dem verwinkelten, teilweise durch enge Altstadtgassen führenden Kurses fast zehn Kilometer, um wieder den Anschluss herzustellen - Indiz dafür, wie hoch das Tempo an der Spitze war.
Es war dann kein Geringerer als Vorjahressieger Trentin, der mit einer Tempoverschärfung in einer der technischen Passagen auf den letzten gute 60 Kilometern eine 13-köpfige Spitzengruppe um seinen Kapitän Viviani, Ackermann, der seinen Helfer Selig dabei hatte, und Luka Mezgec initiierte. Da die Italiener mit Simone Consonni und Davide Cimolai weitere zwei Fahrer in der Spitzengruppe platzieren konnten, drückte die Squadra Azzurra auch weiter für Tempo, wogegen sich das deutsche Duo zurückhielt.
Im überraschten Feld mussten vor allem die Niederländer reagieren, denn mit Sebastian Langeveld war der “falsche Fahrer“ in der Spitzengruppe dabei. Doch der Vorsprung der gut harmonierenden Ausreißergruppe stieg nicht nur auf rund 30 Sekunden an. Vielmehr lösten sich Ackermann, Viviani und Lampaert in einer der engen Kurven 25 Kilometer vor dem Ziel, als Selig eine Lücke aufgehen ließ. Während der Rest der Spitzengruppe schnell vom Feld gestellt wurde, legte das Trio weitere wertvolle Sekunden zwischen sich und die Verfolger. Eingangs der Schlussrunde betrug der Abstand fast 50 Sekunden.
Obwohl sich auf den letzten 11,5 Kilometer auch Franzosen an der Verfolgung beteiligten und Team Oranje nach wie vor alles versuchte, die Lücke zu schließen, waren alle Bemühungen vergebens. Spätestens als 2,6 Kilometer vor dem Ziel Dylan van Baarle entkräftet seine Bemühungen an der Spitze des nur noch rund 30-köpfigen Feldes einstellte, war klar, dass die Medaillen vergeben waren.
Kurz zuvor hatte Lampaert noch vor dem Munnikenweg, der 1,1 Kilometer langen Kopfsteinpflaster gut zwei Kilometer vor dem Ziel attackiert und riss sofort eine kleine Lücke, die Ackermann nicht mehr zu schließen vermochte. Viviani wartete kurz am Hinterrad des Deutschen, um dann mit einem trockenen Antritt zu seinem Deceuninck-Teamkollegen aufzuschließen.
Gemeinsam kam das Duo auf die rund 400 Meter lange Zielgerade, auf der Lampaert erwartungsgemäß Viviani, als der auf den letzten 100 Metern lossprintete, nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Ackermann folgte mit neun Sekunden Rückstand und sicherte sich Bronze mit deutlichem Vorsprung auf die heranjagende Verfolgergruppe.
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