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27.07.2019 | (rsn) - Zweieinhalb Wochen lang haben die Kandidaten auf den Gesamtsieg bei der Tour de France auf die gefürchtete Alpen-Trilogie hingearbeitet. Sie haben um Sekunden gekämpft, sich in den Pyrenäen attackiert und im Zeitfahren von Pau ihre Kräfte gemessen - immer aber mit dem brutalen Finale im Hochgebirge jenseits der 2.000-Meter-Marke auf den Etappen 18, 19 und 20 im Hinterkopf. Dafür musste man sich Reserven lassen.
Nun aber hat das Wetter einen dicken Strich durch die Rechnungen der Protagonisten, ihrer Coaches und Sportdirektoren gemacht. Heftige Regenfälle und Hagelschauer haben nach wochenlanger Dürre für mehrere Erdrutsche gesorgt und die Tour-Organisatoren gezwungen, die zwei entscheidenden Alpenetappen drastisch zu verkürzen.
Trotzdem steht uns am Samstag ein epischer Showdown ins Haus - auf einer Etappe, die sogar noch kürzer sein wird als die im vergangenen Jahr so heiß diskutierte Kurz-Bergetappe in den Pyrenäen zwischen Bagneres-de-Luchon und Saint-Lary-Soulan: Nur 59 Kilometer stehen zwischen Albertville und Val Thorens auf dem Programm. Besser fürs Fernsehen geeignet kann eine Tour-Etappe kaum sein: zwei Stunden Vollgas!
Weil der Cormet de Roseland wegen eines Erdrutschs und weiter anhaltender Erdrutschgefahr bei dem angekündigten Dauerregen nicht überquerbar ist, führt die 20. Etappe auf direktem Weg von Albertville über 26 fast flache Kilometer nach Moutiers. Dort beginnt der 33,4 Kilometer lange Schlussanstieg hinauf nach Val Thorens.
Alaphilippe plötzlich doch wieder Podest-Kandidat
Egan Bernal (Ineos) startet nach seiner Attacke am Col de l'Iseran am Freitag als neuer Gesamtführender in das entscheidende Teilstück um den Tour-Sieg und ist der klare Top-Favorit auf den Tour-Sieg. Doch mit fünf Fahrern innerhalb von zwei Minuten erwartet uns ein hochspannender Kampf um die Podestplätze - in dem trotz ausgehender Kräfte an Col du Galibier und Iseran auch Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step / 2. mit 48 Sekunden Rückstand) noch eine wichtige Rolle spielen dürfte.
Dem Franzose nämlich kommt die Verkürzung entgegen. Denn auch wenn der Anstieg nach Val Thorens extrem lang ist, so ist er nun eben der einzige Berg der Etappe und Alaphilippe ist zuzutrauen, dass er sich mit einem letzten Kraftakt an der Konkurrenz festbeißt und sogar den zweiten Gesamtrang rettet - zumal Ineos kein Tempo zum Attackieren, sondern nur zum Kontrollieren anschlagen wird. Es ist also an Bora - hansgrohe und Jumbo - Visma, Alaphilippe unter Druck zu setzen.
Flachstücke drücken die Steigungsprozente
Der Schlussanstieg nach Val Thorens ist im Schnitt nur 5,4 Prozent steil, beinhaltet aber auch drei kurze Gegenabfahrten und etwa in der Mitte einen drei Kilometer langen nur leicht ansteigenden Abschnitt. Das drückt den Schnitt und täuscht darüber hinweg, wie schwer der Berg tatsächlich ist, mit 24 von 33 Kilometern jenseits der 7-Prozent-Marke.
Es gibt somit mehr als genug Spielraum für Angriffe aufs Podium oder sogar auf das Maillot Jaune von Bernal, wenn der Kolumbianer widererwarten schwächeln sollte. Der Gesamtdritte Geraint Thomas (Ineos / + 1:16) hat angekündigt, sich voll in dessen Dienst zu stellen. Dass er aber auch wartet, wenn Bernal einbricht, scheint unwahrscheinlich. Dann wird der Titelverteidiger selbst für Ineos um den Tour-Sieg kämpfen dürfen und auch müssen.
Kruijswijk und Buchmann: Voll auf Attacke?
Für Steven Kruijswijk (Jumbo - Visma / 4. + 1:28) und Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe / 5. + 1:55) gilt es, wenn sie aufs Podium wollen, Zeit gut zu machen. Dazu bieten sich grundlegend zwei Möglichkeiten an: Jumbo - Visma könnte versuchen, mit Laurens De Plus und George Bennett ein so hohes Tempo anzuschlagen, dass Alaphilippe zermürbt und alle Ineos-Helfer abgeschüttelt werden, damit dann Kruijswijk im Finale attackieren und den Franzosen abschütteln sowie Thomas in die Helferrolle für Bernal drängen kann. Auf diese Attacke müsste dann wohl auch Buchmann warten.
Die riskantere, aber auch potenziell den höheren Gewinn versprechende Variante wären frühere Attacken des Gesamtvierten und -fünften. Nur wenn sie selbst Vollgas geben, können sie sicherstellen, dass alle Ineos-Helfer früh abgehängt werden und Thomas lange für Bernal arbeiten muss, so dass er am Ende müde ist und Zeit verliert.
Hat Bernal noch einen schlechten Tag?
Und nur so können sie auch herausfinden, ob Bernal selbst einen schlechten Tag hat und sie das Gelbe Trikot noch in Gefahr bringen können. Mit einem späten Antritt sind mehr als 1:30 Minuten Rückstand auf den Kolumbianer nicht aufzuholen und somit die Tour nicht zu gewinnen. Das Risiko dabei für sowohl Kruijswijk als auch Buchmann: sich selbst zu übernehmen, zu explodieren und noch aus den Top 5 zu purzeln - wobei das Polster zu Mikel Landa (Movistar / 6. + 4:35) komfortabel und die Gefahr damit nicht allzu groß ist.
Wie wird das Duo in Lauerstellung hinter den Podestplätzen den alles entscheidenden 'halben Arbeitstag' angehen? Die Antwort bekommen wir am Samstagnachmittag.
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