Platz 5 der Tour-Gesamtwertung als Nebeneffekt

Bora - hansgrohe feiert Buchmann und trauert dem Sieg nach

Von Joachim Logisch aus Albi

Foto zu dem Text "Bora - hansgrohe feiert Buchmann und trauert dem Sieg nach"
Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) | Foto: BORA - hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages

16.07.2019  |  (rsn) - Radsport-Deutschland feiert, dass Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) bei der Tour de France vom zehnten auf den fünften Platz in der Gesamtwertung vorgerückt ist. Im Team trauert man aber dem verpassten Etappensieg nach. Deshalb und weil ihm bewusst ist, was noch vor ihm liegt, beantwortete Buchmann die Frage, wie viel seine gute Platzierung am ersten Ruhetag wert sei, kurz und bündig mit: "Nichts“!

Dass er sich schon nach zehn Etappen auf seine Wunschplatzierung verbessern konnte, war vielmehr ein willkommener Nebeneffekt der an sich wieder großartigen Arbeit der Raublinger Radsportgruppe, die sich anschloss, als Education First, Ineos, Sunweb und Deceuninck – Quick-Step 40 Kilometer vor dem Ziel auf die Windkante gingen.

"Wir fuhren durch einen Kreisverkehr. Danach war starke Windkante, das hat das Feld geteilt“, schilderte Marcus Burghardt den entscheidenden Moment der 10. Etappe und erklärte: "Der Kreisverkehr war eine gute Gelegenheit, weil das Feld da in die Länge gezogen war.“ Schnell fanden sich die Teams zusammen, die das zu ihrem Vorteil nutzten und die Lücke ging auf. Da zahlte sich aus, dass Bora – hansgrohe bestens vorbereitet war. Burghardt: "Wir haben den ganzen Tag gewusst, dass es gefährlich ist. Es hätte schon eher passieren können!“

Buchmann schilderte die entscheidende Phase aus seiner Sicht: "In dem Moment (als die Windkante entstand, d. Red.) brachte mich Gregor (Mühlberger) nach vorne. Es ging leicht bergab und der Rückenwind kam von der Seite. Das ist der gefährlichste! Sunweb und Ineos sind losgefahren. Wir waren auch vorne platziert und haben über Funk die Anweisung bekommen, dass wir mitmachen sollen, da einige Topfahrer hinten seien.“ Und ab ging die Post!

Buchmann selbst war überrascht, wie gut das geklappt hatte, als er nach der Zielankunft am Teambus ankam und von den Journalisten erfuhr, dass er einen Sprung nach vorne gemacht hatte. "Ich habe mir die Gesamtwertung noch nicht angeschaut. Ich war zumindest vorne und weiß, dass ein paar Zeit verloren haben, aber nicht wer und wie viel“, staunte er. "Fünfter im Gesamtklassement, das hört sich sehr gut an“, freute er sich, um dann gleich seine Helfer zu loben: "Das Team hat gut gearbeitet und war immer vorne, wenn es wichtig war. Als es gerissen ist, war es richtig hart, da war ich auch voll am Limit.“

Die Momentaufnahme fünfter Platz genießt er, aber er macht sich auch keine Illusionen: "Nach der Sprintetappe (am Mittwoch, d. Red.) beginnt die Tour für mich so richtig.“ Dann folgen das Einzelzeitfahren und die Bergankunft am Tourmalet. Danach weiß Buchmann, ob seine Form so gut ist, wie es bis jetzt scheint.

Lieber als Platz fünf in der Gesamtwertung zum jetzigen Zeitpunkt wäre ihm wohl der Etappensieg seines Teamkollegen Peter Sagan gewesen, der in Albi Fünfter wurde. Buchmann bedauerte: "Schade, dass wir diese Etappe nicht gewonnen haben!“ Der gleichen Meinung war auch Burghardt: "Für unsere Gesamtfahrer Emu (Buchmann) und Konny (Patrick Konrad). war es ein sehr guter Tag. Schade, dass wir die Etappe nicht gewonnen haben. Wir haben viel dafür gearbeitet.“

Bei allen drei selbstgesteckten Zielen liegt Bora – hansgrohe auf Kurs oder hat sie schon erfüllt. Sagan führt im Kampf um das Grüne Trikot und ist nah am zweiten Etappensieg dran, Buchmann belegt einen Platz unter den Besten zehn. So kann man den ersten Ruhetag genießen!

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