Die Stimmen zur 1. Tour-Etappe

Greipel: “Habe mich gefühlt wie eine Kugel beim Flipper“

Foto zu dem Text "Greipel: “Habe mich gefühlt wie eine Kugel beim Flipper“"
André Greipel (Arkéa Samsic) | Foto: Cor Vos

06.07.2019  |  (rsn) - Wir tragen nach jeder Tour-Etappe die ersten Kommentare der Protagonisten für Sie zusammen, die Sie wenige Minuten nach Zieleinlauf hier nachlesen können.

André Greipel (Arkéa Samsic, Rang 19):
Auf den letzten Kilometern war ich auf mich allein gestellt. Gerade die letzten vier Kilometer waren schwierig. Ich habe mich wie eine Kugel beim Flipper gefühlt, es ging nach links, dann nach rechts. Ich bin froh, nicht gestürzt zu sein. Ich war direkt dahinter. Ich war in der Lage zu sprinten, aber nicht gut positioniert auf den letzten 800 Metern. Ich habe bis ins Ziel alles gegeben. Ich habe mich schon viel besser gefühlt als bei der Dauphiné. Man braucht aber auch etwas Gück. Meine Verfassung wird sich, denke ich, Stück für Stück verbessern.“

Mike Teunissen (Jumbo – Visma, Siegerinterview):
Ich kann es nicht glauben. Wir haben wochenlang, monatelang darauf hingearbeitet, mit Dylan hier zu gewinnen und Gelb zu holen. Und dann etwa 1,5 Kilometer vor dem Ziel scheint alles verloren, da er zu Boden ging. Da dachte ich mir: Ich bin noch da, immer noch frisch und wir können es probieren. Dann sah ich, wie sie alle starben auf den letzten Metern, sogar Sagan, zu dem ich aufschloss und bin mit ihm gemeinsam auf die Ziellinie gekommen, und wie ich sagte, es geht über jegliche Vorstellung hinaus, es ist unbegreiflich. Ich konnte nicht wirklich sehen, ob Dylan gestürzt war oder nicht. Deshalb bin ich in meiner Position geblieben und dann hörte ich, dass er zu Boden gegangen war. (...)

Ich hoffe, dass Dylan noch lächeln kann, jetzt wo ich das Gelbe Trikot habe. Es wird noch ein paar Tage dauern, um das zu realisieren. Morgen ist aber schon wieder ein großes Ziel für uns. Hoffentlich ist Dylan ok und er kann sich etwas erholen. Dann gehen wir wieder Vollgas, um Steven Kruijswijk zu helfen. Ein weiteres großes Ziel und wir wollen wieder durchstarten.

Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe, ARD):
Es ist soweit ok. Ich denke, da hat es mich nicht so schlimm erwischt bei dem Sturz. Es sieht alles ganz ok aus. Groenewegen und ein paar andere Leute sind gestürzt, und da wir sehr schnell sind habe ich es einfach nicht mehr geschafft zu bremsen und bin über ihn drübergefallen. Im Moment fühle ich mich ok. Sonst habe ich mich eigentlich ganz gut gefühlt, das sah heute ganz gut aus.

Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe, ARD):
Schade für uns, aber ich denke trotzdem ein gelungener Auftakt. Peter wieder Zweiter, ein konstantes Ding von ihm. Ich war direkt dahinter (dem Sturz, d. Red.), dank meiner Scheibenbremse haben ich das gerade so geschafft, ich war nur noch auf dem Vorderrad, so doll musste ich reingehen. Am Ende hat es jeder erwartet, es war sehr nervös. Ich habe die Mitte des Rennens nervöser erlebt als das Finale. Ich war eigentlich recht relaxed und dann doch noch überrascht von dem Sturz. Es war heute ein sehr schnelles Rennen, immer nervös, immer Zug drauf. Die Belgier haben sich ja hier ein paar Schmankerl eingebaut mit Geraardsbergen, Bosberg, dann diese Kopfsteinpflasterpassage. Das hat für Nervosität im Feld gesorgt und es nie langweilig werden lassen.

Lennard Kämna (Sunweb, ARD):
Es war härter als gedacht, ich bin davon ausgegangen, dass wir etwas lockerer Einrollen am Anfang, aber es war den ganzen Tag richtig Gas auf dem Pedal. Es hat richtig Spaß gemacht, viele Zuschauer, tolle Atmosphäre, es war geil. Bei den ganzen Zuschauern am Start, die dann gesungen haben, da hat man schon Gänsehaut bekommen. Es war sehr sehr hektisch, den ganzen Tag ging es links, rechts, kleine Straßen. Dann mit den Hellingen zwischendurch gab es immer wieder Nervosität. Bei dem Kopfsteinpflasterstück war völlige Hektik, als ob wir bei Paris-Roubaix das erste Pavé befahren. Ich war direkt dahinter, habe angehalten, konnte sehen wer gestürzt ist. Mir ist aber nichts passiert. Oma, mir geht es gut.

Nils Politt (Katusha – Alpecin, ARD):
Gerade mit dem Highspeedfinale war mir klar, dass es irgendwann knallen wird. So ist es auch heute wieder passiert, Dylan Groenewegen hat es erwischt. Ich war schon weiter hinten, hatte meinen Job vorher gemacht. Wir hatten keinen im Sturz und sind heile durchgekommen. Die Beine sind nicht schlecht, haben sich heute ganz gut angefühlt.

Rick Zabel (Katusha – Alpecin, ARD):
Ich bin heil geblieben, ich habe den Sprint angefahren für Jens Debusschere. Ich war eigentlich ganz zufrieden, bis 500 Meter vor dem Ziel war ich vorne mit dabei, dann war der Tank alle, aber das ist ok. Jetzt sind es nur noch 20 Etappen.

Giacomo Nizzolo (Dimension Data, Etappenvierter, Eurosport):
Es war ein komischer Sprint, es ging etwas bergauf, deshalb war es einfach, von hinten noch nach vorne zu kommen, aber am Ende war Matthews zu früh vorne, das Tempo ging runter, ab da wurde es hektisch. Ich hatte ein gutes Gefühl und hoffe, dass es in den nächsten Tagen vom Ergebnis her noch besser wird.

Lukas Pöstlberger (Bora - hansgrohe, Eurosport:)
Am Ende war ich nicht mehr vorne dabei. Das Finale war sehr technisch, so ist es immer, wenn es am Ende durch eine Stadt geht. Dazu ist der Verlauf der 1. Etappe immer etwas nervös. Emu hat sich wehgetan, aber es scheint nicht so schlimm zu sein. Ich hoffe, dass auch die anderen Gestürzten glimpflich davon gekommen sind. Wir haben schon am Zwischensprint für Sagan viel gearbeitet und dann auch noch mal im Finale auf dem Kopfsteinpflasterabschnitt. Und im Sprint kann man natürlich immer auf Sagan bauen. Es war heute knapp, aber es zeigt, dass wir auf weitere gute Ergebnisse hoffen können.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.07.2020Video-Rückblick: Bernals Weg zum Tour-Triumph

(rsn) - Vor genau einem Jahr gewann Egan Bernal (Ineos) als erster Kolumbianer die Tour de France. Nach einem harten Kampf über drei Wochen wurde der damals 22-Jährige am 28. Juli 2019 am Ende der 1

18.02.2020Tour-Sieger Bernal gewinnt Laureus World Sports Awards

(rsn) - Tour-de-France-Gewinner Egan Bernal (Ineos) ist als erster Radsportler seit Lance Armstrong mit dem Laureus World Sports Awards ausgezeichnet worden. Der 23-jährige Kolumbianer gewann die Wer

04.12.2019Van Aert: “Als würde ich bei lebendigem Leib brennen“

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo-Visma) hat sich erstmals die Aufzeichnung seines schrecklichen Sturzes bei der Tour de France angeschaut und im Rahmen der flämischen Doku-Serie Het Huis (Das Haus) ein I

15.11.2019Wetter-Wahnsinn bei Giro, Tour und WM

(rsn) - Extremwetter macht auch vor dem Radsport nicht halt. Eurosport hat in einem Video die fünf wildesten Szenen bei Radrennen zusammengefasst, die von Regen oder Schnee heimgesucht wurden.

24.10.2019Mitchelton - Scott: Vier Tour-Etappensiege als Saison-Highlights

(rsn) - Am Ende einer Saison, in der die GrandTour-Kandidaten Simon und Adam Yates sowie Esteban Chaves die großen Klassementhoffnungen nicht erfüllen konnten, zieht Mitchelton - Scott dennoch ein p

08.09.2019Van Aert sitzt erstmals seit Tour-Aus wieder auf dem Rad

(rsn) - "Guess what?! :)" - so betitelte Wout Van Aert am Sonntagmorgen eine Aktivität auf Strava. Und ja, ratet mal: Der Belgier saß erstmals seit seinem schweren Unfall im Einzelzeitfahren der Tou

06.09.2019Van Aert: OP-Fehler verlängerte die Zwangspause

(rsn) - Die Rechtskurve aus dem Tunnel unter dem Parc du Chateau heraus in die Rue d´Etigny, kurz vor der 1.000-Meter-Marke im Einzelzeitfahren der Tour de France in Pau: Maximilian Schachmann (Bora

16.08.2019Bardet wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten

(rsn) - Nach einer trotz des Gewinns des Bergtrikots enttäuschend verlaufenen Tour de France hat sich Romain Bardet (AG2R) dazu entschlossen, 2019 keine Rennen mehr zu bestreiten. "Gemeinsam mit dem

02.08.2019Van Aert: Nach zwei Operationen vor langer Rehabilitation

(rsn) - Nach zwei Operationen an seiner Oberschenkelwunde ist unklar, wann Wout Van Aert (Jumbo - Visma) wieder ins Peloton zurückkehren wird. Das teilte sein Team bereits vor einigen Tagen mit. Am D

02.08.2019Tour-Sieger Bernal kehrt nach der Clasica in seine Heimat zurück

(rsn) - Noch konnte Tour-de-France-Sieger Egan Bernal sein Gelbes Trikot seinen Fans in der Heimat nicht präsentieren. In der zu Ende gehenden Woche bestritt der Kolumbianer noch drei Kriterien in Be

02.08.2019Deceuninck - Quick-Step: Tour-Rückblick im Video

(rsn) - Mit drei Etappensiegen und 14 Tagen das Gelbe Trikot in den eigenen Reihen blickt Deceuninck - Quick-Step auf eine erfolgreiche Tour de France zurück. In einem selbst erstellten Video lässt

01.08.2019Greipel: “Die schlechteste Tour meiner Karriere“

(rsn) – André Greipel (Arkéa – Samsic) hat auf seiner Facebook-Seite seine neunte Tour de Frace bilanziert und betonte dabei, dass diese für ihn absolut nicht zufriedenstellend verlaufen ist.

Weitere Radsportnachrichten

05.01.2025Van Aert bleibt in Dendermonde ungeschlagen

(rsn) – Wie erwartet hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) auf einem seiner Lieblingskurse das Feld dominiert. Beim Weltcup in Dendermonde schüttelte der Belgier in Abwesenheit von Mathieu van

05.01.2025Brand krönt sich zur “Matsch-Königin“ von Dendermonde

(rsn) – Vom Weißen Trikot der Weltcup-Gesamtführenden war nach dem längsten Cross der Saison nur noch wenig zu sehen, aber es war tatsächlich Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions), die nach 55

05.01.2025UAE-Zugang Narváez hofft auf mehr Freiheiten bei den Klassikern

(rsn) – Auch wenn er nach seinem Wechsel von Ineos Grenadiers zum UAE Emirates – XRG mit Tadej Pogacar den weltbesten Radprofi und zahlreiche weitere Spitzenfahrer vor oder neben sich hat, verspri

05.01.2025Pithie kann bei Red Bull mehr er selbst sein

(rsn) – In weniger als drei Wochen wird Laurence Pithie seine Premiere im Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe geben. Der 22-jährige Neuseeländer gehört zum Aufgebot des deutschen Rennstall

05.01.2025Rick Zabel neuer Marken-Botschafter von Canyon

(rsn) – Rick Zabel wird künftig als Marken-Botschafter von Canyon aktiv sein. Das kündigten der deutsche Radhersteller und der Sohn des ehemaligen Weltklassesprinters Erik Zabel mit einem Video in

05.01.2025Ausgerenkte Schulter: Van der Haar hilft sich selbst

(rsn) – Lars van der Haar (Baloise – Glowy Lions) hat sich den Superprestige-Lauf in Gullegem sicher anders vorgestellt. Nicht nur, dass er sich beim Sieg von Wout van Aert (Jumbo – Visma) mit R

04.01.2025Van Aert schenkt Sohn Georges zum Geburtstag einen Sieg

(rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Cibel) haben den Crossfans bei der Superprestige in Gullegem ein Duell zum Genießen geliefert. Erst in der Schluss

04.01.2025Brand dreht bei der Superprestige in Gullegem den Spieß um

(rsn) – Mehr als das halbe Rennen fuhr Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) zehn Sekunden hinter der Spitzengruppe her; im Finale der Superprestige von Gullegem machte sie aber ernst, schloss zu

04.01.2025Drei Jahre nach dem Aus: SEG Racing Academy kehrt zurück

(rsn) – Drei Jahre nach der Auflösung kehrt die Talentschmiede SEG Racing Academy in den Radsport zurück – nunmehr allerdings nicht als U23-Team, sondern als Projekt für U17-Fahrer und Junioren

04.01.2025Unibet Tietema Rockets verlängern mit Kopecky

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.01.2025Cross-Weltmeister van der Poel fehlt auch in Dendermonde

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat auch seinen Start beim am 5. Januar stattfindenden Cross-Weltcup in Dendemonde abgesagt und wird erst in drei Wochen zum Weltcup in Maasmech

03.01.2025Red Bull will bis 2035 “Tour-Sieger aus den eigenen Reihen“

(rsn) – Paul Fietzke war in seinem jungen Leben schon einige Male Erster. Und nun zählt der 18-jährige Cottbuser, Jahrgang 2006, auch zu den ersten Fahrern, die dem neuen Development-Team von Red

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine