Solosieger beeindruckt auch Campenaerts

Tour of Belgium: Evenepoel nur von den Teamkollegen zu bremsen

Foto zu dem Text "Tour of Belgium: Evenepoel nur von den Teamkollegen zu bremsen"
Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) freut sich über seinen ersten Profisieg | Foto: Cor Vos

13.06.2019  |  (rsn) - Wunderknabe Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) hat auf der schweren 2. Etappe der Belgien-Rundfahrt (2.HC), die durch die flämischen Ardennen führte, auf beeindruckende Art und Weise seinen ersten Profisieg eingefahren und dabei seine neue Glückszahl gefunden: die 13.

Denn der 19-Jährige ging mit dieser Startnummer ins Rennen und feierte am heutigen 13. Juni seinen ersten großen Sieg. Und der wie vielte Deceuninck-Fahrer, der in dieser Saison ein Rennen gewinnen konnte, war Evenepoel? Der Dreizehnte? Knapp daneben. Der Zwölfte.

"Für mich bringt die 13 kein Pech. Im Gegenteil, ich liebe sie. Das macht diesen Sieg noch mal spezieller", so Evenepoel, der sich im Ziel in Zottegem gemeinsam mit seinen Eltern über seinen Solo-Coup freuen konnte. "Mein erster Profisieg bedeutet mir sehr viel. Als ich über den Zielstrich fuhr, sah ich als erstes meine Eltern. Für mich war es sehr wichtig, dass sie da waren und ich diesen Moment mit ihnen teilen konnte. Außerdem waren viele Freunde von mir da", sagte der aufstrebende Belgier, der von einem "wunderschönen und unvergesslichen Tag" sprach.

Evenepoel hatte im schweren Mittelteil, wo es über berühmte Anstiege wie die Mauer von Geraardsbergen ging, immer wieder Attacken gesetzt und die Favoritengruppe verkleinert. "Ich musste ihn etwas zur Räson bringen, denn das war viel zu früh. Er hat gehorcht und hat dann im richtigen Moment attackiert", sagte sein Teamkollege Fabio Jakobsen, der mit 42 Sekunden Rückstand als Zweiter den Zielstrich passiert hatte.

Zehn Kilometer vor dem Ziel auf der Flachen griff er erneut an und nur Stundenweltrekordler Victor Campenaerts (Lotto Soudal) konnte folgen. "Ich hatte das Gefühl, dass dies der richtige Moment zur Attacke ist", meinte Evenepoel nach seinem ersten Profirennen durch die flämischen Ardennen.

"Es ist fantastisch, wie schnell er fährt, aber auch sehr frustrierend"

Das Duo konnte sich bis sieben Kilometer vor dem Ziel einen Vorsprung von knapp 40 Sekunden herausfahren, dann stürzte der Lotto-Profi in einer Kurve, was Evenepoel das Ganze letztlich ein Stückchen leichter machte. Den Sturz von Campenaerts könnte Evenepoel - ohne ihm böse zu wollen - durch seine Fahrweise auch etwas provoziert haben. "Ich habe in der letzten Woche die Strecke besichtigt, kannte den Kurs und bin in den letzten Kilometern richtig scharf um die Kurven gefahren. Ich bin Risiko gegangen und es tur mir Leid, dass er gestürzt ist. Das wünscht man niemandem", so der 19-Jährige.

Auch Campenaerts gestand ein, dass er riesige Probleme hatte, das Hinterrad von Evenepoel zu halten und auch deshalb zu Fall gekommen sei, weil er in der staubigen Kurve, in dem ihm das Vorderrad wegrutschte, zu viel Risiko gegangen war. "So etwas habe ich in meiner Profikarriere noch nicht erlebt. Jetzt verstehe ich, wie sich im letzten Jahr seine Konkurrenten bei den Junioren gefühlt haben. Auch wenn ich nicht gestürzt wäre, weiß ich nicht, ob ich hätte sein Hinterrad halten können. Er fuhr so unglaublich schnell. Ich war völlig am Ende. Es ist fantastisch wie schnell er fährt, aber zugleich auch sehr frustrierend", so Campenaerts gegenüber Wielerfiets über seinen Landsmann.

In der Gesamtwertung führt der Deceuninck-Profi mit komfortablen 51 Sekunden Vorsprung und könnte diesen im morgigen Einzelzeitfahren weiter ausbauen. Vom Gesamtsieg wollte der jüngste Fahrer im Feld allerdings nichts wissen. "Das Rennen ist noch lange nicht vorbei und ich denke erst gar nicht an die Gesamtwertung. Ich möchte jetzt einfach den Moment mit dem Team genießen", wurde Evenepoel in der Teampressemitteilung zitiert.

Direkt nach dem Rennen, im Überschwung der Freude, hatte es noch etwas anders geklungen. "Ich habe jetzt einen schönen Vorsprung und hoffe, dass ich ihn morgen noch etwas ausbauen kann", sagte er im Siegerinterview.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.06.2019Evenepoel legt beim Heimspiel seine Reifeprüfung ab

(rsn) – Als erster Fahrer mit einem Geburtsdatum nach dem Millennium gewann Remco Evenepoel ein Etappenrennen der Kategorie 2.HC. Mit der Baloise Belgium Tour hätte sich der am 25. Januar 2000 gebo

16.06.2019Steimle gewinnt Oberösterreich-Rundfahrt, Krieger Zweiter in Gilze

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Resultate der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour.Midden-Br

16.06.2019Adam Yates steigt wegen Fieber aus Dauphiné aus

(rsn) - Der Brite Adam Yates (Mitchelton - Scott) ist rund 60 Kilometer vor dem Ziel der letzten Etappe des 71. Critérium du Dauphiné vom Rad gestiegen. Das Team des bis dahin Gesamtzweiten begründ

16.06.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 16. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

15.06.2019Evenepoel verteidigt Blau “mit einem Finger in der Nase“

(rsn) - Das Team Lotto Soudal um Victor Campenaerts und Tim Wellens hat auf der Königsetappe der Belgien-Rundfahrt (2. HC) alles probiert, um den 19-jährigen Spitzenreiter Remco Evenepoel (Deceuninc

15.06.2019Oberösterreich: Steimle verteidigt Gesamtführung

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. DreilÃ

15.06.2019Evenepoel freut sich auf Ardennenduell mit Wellens

(rsn) – Die guten Nachrichten für Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step) vorweg: Nach seinem formidablen Solo-Sieg am Vortag konnte der Spitzenreiter der Belgien-Rundfahrt (2.HC) auch im Zeitf

15.06.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 15. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

14.06.2019Evenepoel zeigte auch im Zeitfahren sein Talent

(rsn) - Nach seinem überragend herausgefahrenen Sieg auf der 2. Etappe hat Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) auch im Zeitfahren der Belgien-Rundfahrt eine starke Vorstellung gezeigt. Auf dem

14.06.2019Oberösterreich: Steimle siegt vor Rabitsch und übernimmt Führung

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Belg

14.06.2019Van Hooydonck geriet mit neutralem Materialservice aneinander

(rsn) - Der für die belgische Nationalmannschaft fahrende Nathan Van Hooydonck (CCC) und der Mechaniker Ivan Van De Steene, der für den neutralen Materialservice im Einsatz ist, haben bei der Belgie

14.06.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 14. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Beskid Classic (1.2, POL)
  • Sundvolden GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)