Bol gewinnt 74. Nokere Koerse

Ackermanns Timing wird besser, ist aber noch nicht gut genug

Foto zu dem Text "Ackermanns Timing wird besser, ist aber noch nicht gut genug"
| Foto: Cor Vos PRÜFEN

20.03.2019  |  (rsn) – Bei der letztjährigen Austragung von Nokere Koerse (1.HC) setzte Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) seinen Sprint deutlich zu früh an und wurde schließlich bis auf Rang 28 durchgereicht. Diesmal machte es der Deutsche Meister bei der 74. Auflage viel besser, wurde aber am Nokereberg noch auf den letzten 50 Metern vom Niederländer Cees Bol (Sunweb) abgefangen. Ackermann blieb Rang zwei, dahinter komplettierte der Belgier Jasper Philipsen (UAE Team Emirates) das Podium.

2018 feierte der diesmal fehlende Fabio Jakobsen (Deceuninck – Quick-Step) seinen ersten Profisieg. Am Mittwoch konnte Bol erstmals ein Profirennen gewinnen und schrie seine Freude über die Außenmikrofone deutlich hörbar heraus. Der 23-Jährige, ursprünglich als Anfahrer von Max Walscheid vorgesehen, tauschte im Rennen mit dem Heidelberger die Rollen. Walscheid spannte sich auf den letzten 1000 Metern vor das Feld und führte es bis an den Fuß der 350 Meter langen Kopfsteinpflastersteigung. Als es auf das Pavé ging, stürmte Rüdiger Selig (Bora – hansgrohe)– mit Kapitän Ackermann im Schlepptau an Walscheid vorbei. Der 24-Jährige trat schon 170 Meter vor dem Ziel an, hatte aber letztlich gegen den stark aufkommenden Bol keine Chance.

"Es war ein hartes Rennen. Vielleicht habe ich meinen Sprint etwas zu früh eröffnet und am Ende fehlte mir dann die Kraft. Glückwunsch an den Sieger, er war heute stärker", kommentierte Ackermann das Ergebnis.

Der stärkere Sieger, das war Bol: “Die Vorarbeit von Kragh Andersen und Walscheid war super. Sie haben mir förmlich den roten Teppich ausgerollt. Das war eine tolle Teamleistung. Ich bin sehr glücklich, dass ich diese erfolgreich abschließend konnte. Auf den letzten 50 Metern sind wir Sprinter fast gestorben“, sagte der Niederländer zu seinem Coup.

Als der Sieger Ausschau nach seinem deutschen Vorarbeiter hielt, um mit Walscheid zu feiern, wartete er zunächst vergebens. Denn kurz nachdem er sein Tagwerk verrichtet hatte, war der 25-Jährige ebenso wie Cross-Weltmeister Mathieu van der Poel (Corendon – Circus) in einen heftigen Massensturz verwickelt. Während Walscheid mit zerrissenem Trikot und humpelnd sein Rad zur Ziellinie schob, blieb van der Poel zunächst minutenlang auf dem Pflaster liegen, ehe er mit offensichtlich großen Schmerzen in einem Krankenwagen abtransportiert wurde.

“Es war keine einfache Woche für uns mit den vielen schweren Stürzen“, spielte Bol auch auf das Ausscheiden dreier Teamkollegen bei Paris-Nizza an. “Ich bin umso glücklicher, dass ich mit diesem Sieg nun positive Schlagzeilen für das Team schreiben kann“, fügte er an.

Schon die 195 Kilometer zuvor hatten einen bitteren Vorgeschmack gegeben auf das, was sich in den letzten 500 Metern abspielen sollte. Immer wieder kamen Fahrer auf dem verwinkelten Kurs zu Fall, zuletzt ein als Solist auf die letzten sechs Kilometer gehender Fahrer vom Team Nippo Vini Fantini, der in einer Regenrinne wegrutschte. Zuvor war auch schon Bols Teamkollege Jay Hindley nach einem Sturz ausgeschieden und ins Krankenhaus gebracht worden. „Das war heute verrückt, schon in der Neutralisation gab es Stürze“; meinte der ebenfalls zu Fall gekommene Nathan Haas (Katusha – Alpecin)

Auf den letzten fünf Kilometern probierte es Routinier Lars Boom (Roompot – Charles) nochmals mit einem Vorstoß, doch sein Unterfangen war wie die vieler Fahrer zuvor erfolglos, so dass ein dezimiertes Feld den Sieg unter sich ausmachte - mit dem besten Ende für Bol – der wie sein Vorgänger Jakobsen früher für das SEG Racing Team fuhr.

Fast zur Nebensache wurde dabei, dass die Siegesserie von Deceuninck – Quick-Step in Nokere riss. Nach Erfolgen beim Omloop Het Nieuwsblad, Kuurne-Brüssel-Kuurne und Le Samyn verpasste das Team von Manager Patrick Lefevere beim vierten belgischen Saisonrennen diesmal ein Spitzenergebnis, für das hätte Alvaro Hodeg hätte sorgen sollen.

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

03.07.2025Neue GPS-Technologie wird auch bei Rad-WM in Ruanda eingesetzt

(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine

03.07.2025Tudor erweitert Partner-Portfolio prominent

(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber

03.07.2025Das Grüne Trikot der Tour de France

(rsn) – Was haben der Reifenhersteller Michelin, der Anbieter von Pferdewetten PMU, Mineralölkonzern BP oder Autohersteller Skoda gemeinsam? All die international tätigen Konzerne waren (oder sind

03.07.2025Nys: “Für einen Etappensieg muss ich mich selbst übertreffen“

(rsn) – Mit 29 Fahrern stellen die Belgier bei der am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France nach den heimischen Profis das zweigrößte Kontingent. Alle Augen sind dabei natürlich auf Do

03.07.2025Das Gepunktete Trikot der Tour de France

(rsn) – Seit 1933 ermittelt die Tour de France neben dem Gesamtsieger auch den Bergkönig. Seit 1975 gibt es das Gepunktete Trikot, offiziell maillot à pois rouges, das “Trikot mit roten Erbsenâ€

03.07.2025Märkl bei Tour-Debüt Anfahrer für gleich zwei Sprinter

(rsn) – Für Niklas Märkl (Picnic – PostNL) ist der Radsport-Sommer 2025 ein ganz besonderer: Erst stand die von seinem Heimatverein RSC Linden - mit seinem Vater Andreas Märkl an der Spitze - o

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)