Etappe 16: Carcassonne – Bagnères-de-Luchon, 218 km

Bergauf-Festival mit Downhill-Finale

Von Eric Guglück

Foto zu dem Text "Bergauf-Festival mit Downhill-Finale"
Die Streckenkarte der 16. Etappe der Tour de France | Foto: A.S.O

24.07.2018  |  (rsn) – Der zweite Ruhetag der Tour 2018 ist Geschichte und die Grand Boucle nimmt Kurs auf das Finale in Paris. Doch den kürzesten und topografisch einfachsten Weg in die Hauptstadt dürfen die verbliebenen Radprofis nicht nehmen. Zuvor müssen sie noch die Pyrenäen überwinden, die das Peloton auf der Etappe zwischen Carcassonne und Bagneres-de-Luchon begrüßen.

TagesTOUR: Mit 218 Kilometern erwartet die Fahrer ein langer Tag nach der Pause. Doch dem Peloton bleibt genügend Einrollzeit für die größten Schwierigkeiten des Tages. Nach 25 bzw. 72 Kilometern warten mit der Cote de Fanjeaux und der Cote de Pamiers zwei Viertkategoriewertungen. Über den Zwischensprint bei Kilometer 124 nimmt die Profilschwierigkeit jedoch immer mehr zu. Mit dem Col de Portet-d’Aspet (2. Kat.) steht nach 155 Kilometern eine Steigung über 5,4 Kilometer Länge und sieben Prozent Steigung an. Nach der Abfahrt gibt es keine Verschnaufpause: Der Col de Menté (1. Kat.) ist bei Kilometer 171 mit 6,9 Kilometern Länge und 8,1 Prozent Steigung schwerer als sein Vorgänger. Zu guter Letzt wartet nach einer längeren flachen Passage der Col du Portillon (1. Kat). Der finale Anstieg ist 8,3 Kilometer lang und 7,1 Prozent steil. Vom Gipfel sind es nur noch zehn Kilometer bergab ins Ziel nach Bagneres-de-Luchon.

KulTOUR: Die Pyrenäen sind naturbelassener und weniger vom Menschen geprägt als die Alpen. Daher ist die Gebirgskette zwischen Frankreich und Spanien für zahlreiche Tiere ein willkommenes Zuhause und wertvolles Rückzugsgebiet. Auf der französischen Seite der Pyrenäen leben in den großen Mischwäldern bis in etwa 1.800 Metern Höhe Braunbären. In den hochalpinen Bereichen ist zudem die Pyrenäengams anzutreffen. Trotz Schutzmaßnahmen ist jedoch der Iberiensteinbock im Jahr 2000 ausgestorben. Selten und in seinem Bestand bedroht ist außerdem der Pyrenäen-Desman, eine Art aus der Familie der Maulwürfe.

HisTOURie: Bagneres-de-Luchon feiert seine 50. Zielankunft und war vor allem in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig Schauplatz einer Touretappe. Zuletzt siegte vor zwei Jahren Chris Froome (Sky) auf der 8. Etappe mit einer waghalsigen Abfahrt vom Col du Peyresourde. Auf dem Oberrohr sitzend und mit der Brust auf dem Lenker liegend strampelte der Brite bei hohem Tempo die steile Abfahrt herunter und übernahm von Greg Van Avermaet (BMC) das Gelbe Trikot, das er bis Paris nicht mehr abgeben sollte.

rsn-TOURakel: Es ist eine lange Etappe mit einem schweren Finale. Bereits früh dürfte sich eine große Ausreißergruppe aus dem Staub machen, in der fast alle Teams Fahrer platzieren werden. Der eine oder andere davon wird im Finale noch eine Rolle spielen: zum einen um den Etappensieg, zum anderen als Tempomacher für die Kapitäne, die sich spätestens am finalen Col du Portillon bekämpfen werden. Auch die Abfahrt ins Ziel ist nicht zu unterschätzen. Abfahrkünstler wie Romain Bardet (AG2R) werden hier versuchen, Zeit auf die Kontrahenten rauszuholen.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.07.2018Schaulaufen mit prestigeträchtigem Finale

(rsn) – Die letzte Etappe nach Paris ist traditionell mehr eine Zeremonienfahrt als ein kräftezehrendes Radrennen. Neben einem Gläschen Champagner gönnt sich der Mann in Gelb einen entspannten Ar

28.07.2018Achterbahnfahrt durch das französische Baskenland

(rsn) – Kampf gegen die Uhr, Stunde der Wahrheit. Die Disziplin des Einzelzeitfahrens kennt viele Umschreibungen, die allesamt darauf hinaus laufen, dass die Bereitschaft zur Qual der Schlüssel zu

27.07.2018Furioses Pyrenäenfinale mit Tourmalet und Aubisque

(rsn) – Ein letztes Mal rufen die hohen Berge. Der finale Tag in den Pyrenäen hält nochmals viele Höhenmeter bereit, verteilt auf 200 Kilometern zwischen Lourdes und Laruns. Vor dem morgigen Einz

26.07.2018Wer kriegt den besten Abschluss in der Universitätsstadt?

(rsn) – Nach der gestrigen Feuerwerk-Etappe zeigen sich die Organisatoren der Tour mit dem Peloton gnädig und haben eine Flachetappe über 172 Kilometer von Trie-sur-Baise nach Pau entworfen. Für

25.07.2018Schnell, intensiv und von allen gefürchtet

(rsn) – Nur 65 Kilometer – was nach einem kurzen Arbeitstag klingt, bedeutet für die Radprofis auf dieser 17. Etappe von Bagnères-de-Luchon nach Saint-Lary-Soulan allerdings einen der härtesten

22.07.2018Steigerungsfahrt in Richtung Pyrenäen

(rsn) – Auch für heute haben die Organisatoren der Tour de France den angriffslustigen Fahrern das Terrain zur Attacke vorbereitet. Auf 181 Kilometern zwischen Millau und Carcassonne ist mit einer

21.07.2018Wer landet als Erster im Aerodrome?

(rsn) – Ganz gern bauen die Organisatoren der Tour de France zwischen Alpen und Pyrenäen sogenannte Überführungsetappen ein. Meist sind das Tage, an denen sich die Bergfahrer schonen können, die

20.07.2018Sprinter gegen Ausreißer zwischen den Bergen und dem Meer

(rsn) – Die ersten drei Bergetappen liegen hinter den Fahrern. In Bourg d’Oisans am Fuße von Alpe d’Huez haben die Fahrer die Nacht verbracht und fahren heute aus den Alpen heraus nach Valence

19.07.2018Haarnadel-Spektakel sorgt für Helden, Dramen und Legenden

(rsn) – Alpe d’Huez. Man muss kein Radsportfan sein, um diesen Berg zu kennen. Der Anstieg, der schon so oft für Helden, Dramen und Legenden gesorgt hat, ist der Scharfrichter der letzten Alpenet

18.07.2018Kurz und knackig und neu im Tour-Programm

(rsn) – Zweiter Tag in den Alpen, erste Bergankunft der Tour: Der Tross bewegt sich weiter und legt zwischen der Olympiastadt von 1992, Albertville, und der Bergankunft in La Rosière 108,5 Kilomete

17.07.2018Zum Alpenauftakt Revanche für Roubaix?

(rsn) - Nach dem Ruhetag, den die meisten Fahrer nach der Jagd über die Pflastersteine sicher gebraucht haben, biegt die Tour endlich in die Berge ein. Die erste Alpenetappe über 159 Kilometer vom L

15.07.2018Auf den Spuren der Königin der Klassiker

(rsn) – Über insgesamt gut 50 Kilometer Kopfsteinpflasterpassagen führt im April der Frühjahrsklassiker Paris - Roubaix. Die Tour verneigt sich bei ihrer 105. Auflage heute vor dem Mythos der sog

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)