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06.07.2017 | Mittwoch - der Abend nach der 5. Etappe um 22:30 Uhr. "Hallo Wagi, hier ist der Dicke. Erzähl mal, wie es heute war - dann kannste Dich auch ganz schnell in deine so geliebte 'Wagnerrechte' legen!“
"Paddags, was glaubst Du denn, was ich seit gut einer Stunde mache? Ich liege rum und versuche, mich maximal zu erholen!“
…soviel also zum Einstieg in die heutige Tagesauswertung.
Nun aber zu den Fakten:
"Jut isses heute - wirklich jut. Und die Beine sind es auch. Also an sich kein Grund, zu klagen. Einzig die Tatsache, dass wir heute ernsthaft etwas "zu früh“ im Ziel waren, lässt mich ein wenig die Stirn runzeln. Nun könnte man denken, dass das keine Probleme sind. Sind sie auch nicht, aber trotzdem will man ja quasi kein Körnchen zu viel hier auf der Straße lassen. Und wie sagten schon die alten Chinesen? 'Willst Du schnell ans Ziel, so gehe langsam!' Genau mein Ding!
Heute gab es nun die erste schwere Etappe und ich bin mit dem Verlauf sehr zufrieden. Mein 30er Ritzel hat auf jeden Fall seine Mission erfüllt und ich bin heile durchgekommen. Ich hatte mich ehrlich gesagt auf das Schlimmste eingestellt und bin nun doppelt happy - auch weil die Etappe vom Profil her 'ging'.
Die Gruppe des Tages heute war definitiv eine richtig starke. Unter anderem mit unserem Spezialfreund Titi Voeckler, mit Thomas De Gendt (man denke an seine gestrige Powervorstellung) und mit Philipp Gilbert waren schon allein drei Mann dabei, die du eigentlich nicht wegfahren lassen kannst. Da hat nur noch unser Tony gefehlt und wir hätten die wahrscheinlich nie wieder gesehen. Gilbert hatte heute ja auch Geburtstag - also kam ihm dieser Ritt in Kombination mit der errungenen roten Nummer sicherlich sehr entgegen.
Im Feld war es so, dass man munkelte, Sky hätte nicht wirklich Interesse daran, die Gruppe zurück zu holen und würde sie folglich auch ankommen lassen. Daher war dann BMC permanent in der aktiven Rolle, wie man sicher auch am TV gut sehen konnte.
Meine Lorbeeren des Tages gehen in diesem Zusammenhang auch an Michi Schär und an Stefan Küng. Alter Schalter: Was die beiden heute durchgezogen haben, ist mal wieder unfassbar. Man könnte fast sagen, das Motto des Tages lautete bei BMC: '2 gegen 8'. Die Beine der beiden haben heute in der Tat rotiert wie das Uhrwerk einer der TAG Heuer Uhren, die die Jungs am Handgelenk tragen. In einer Tour immer weiter und weiter und weiter…Immer im Kreis!
Insider-Info: Die BMC Jungs müssen die Uhren wirklich immer tragen, also auch im Rennen. So ist der Deal!
Nun noch mal zur 'verfrühten' Ankunft: Aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrads der Etappe und der sehr hohen Durchschnittsgeschwindigkeit heute ergab sich gleichsam eine sehr hohe Karenzzeit. Die Formel der Jury hierzu lautet in etwa so: Faktor der Etappenschwere x Speed= Karenz in %. Wir hätten somit heute 31 Minuten später ankommen können, kamen aber bereits rund 19 Minuten nach Aru ins Ziel - und das, obwohl wir wirklich schon sehr langsam gefahren sind am Schluss.
Im Gruppetto war ich heute auch in guter deutschsprachiger Gesellschaft mit André (Greipel), Sibi (Marcel Sieberg), Rudi Selig und auch Marco Haller. Es war also nicht langweilig. Übrigens auch mit im Gruppetto waren Küng und Schär - allerdings haben die beiden anscheinend so ein 'Grundrauschen' in den Beinen, dass sie im Laufe des Anstieges nur kurz bei uns abgrüßten und unsere 'Touri-Truppe' dann doch wieder nach vorne hin verließen. Für mich echt crazy!
Der gestern angepriesene und heute berittene Berg 'Planke der schönen Mädchen' war im Übrigen wirklich ein super heißes Pflaster. Denn die Sonne ballerte da oben so dermaßen drauf, dass dicke Jungs wie ich (Sprinter bzw. alle über 70 Kilo) förmlich am geschmolzenen Asphalt klebten. Reudig! Die Organisatoren sollten mal bitte drüber nachdenken, die Berge in Zukunft mit Teflon zu beschichten, da daran bekanntermaßen nichts anklebt - außer Bratpfannen…
Falls sich jemand fragt: Aufgrund des hohen Tempos war heute im Peloton nicht wirklich Zeit, um über die 'Sagan-Saga' zu debattieren. Es ist aber wahrscheinlich inzwischen auch alles gesagt und 'the show must go on'. Dafür stand ich heute am Start neben unserem lieben Titi und neben Bernie Eisel. Titi hatte wieder sein Rad von vorgestern dabei (das Ding ist geil - komplett verchromt!) - und es war wieder nur der eine Flaschenhalter dran. Bernie bestätigte mir dann auch endgültig, dass das beim Titi immer so ist. Ebenfalls erörterte er mir, dass du den Titi auch riechen kannst. Der parfümiert sich nämlich immer von oben bis unten ein und schnuppert dann wie eine komplette Douglas-Filiale. Vielleicht frage ich ihn diesbezüglich mal nach seinem Verbrauch auf 100 Km.
Und hier noch ein Antworten auf einige Fragen, die ihr Paddi und mir zugeschickt habt:
- Ja - es ist wahnsinnig laut im Feld und die Mischung aus Fahrtwind, Helikopter und Zuschauern ist teilweise so laut, dass Du neben dem eigenen Wort auch den Funk nicht hörst. Die Kommunikation ist also sehr lebendig, wenn es drauf ankommt. Und wenn es zur Sache geht, hört man auch schnell mal ein paar weniger salonfähige Sprüche. Das läuft aber unter „im Eifer des Gefechts“ und niemand ist da nachtragend. Meistens.
- Dass Cav raus ist, ist insofern doof fürs Gruppetto, weil auch Bernie Eisel damit nicht mehr bei uns hinten sein 'muss'. Bernie hat in Sachen Gruppetto wahnsinnig viel Erfahrung und kennt sich mit dem Ausrechnen der Zeit usw. sehr gut aus - da fühlst Du Dich einfach safe. Cav ist ja meistens mit im Gruppetto und somit weißt Du dann: Bei Cav in der Gruppe = safe. Meistens.
Am Donnerstag dürfen bitte wieder die Banden festgeschraubt werden: Es folgt eine weitere Sprintetappe.
Mit 216 Kilometern ist es übrigens die zweitlängste - also drückt uns die Daumen für einen guten und sauberen Sprint!“
Beste Grüße,
Wagi feat. Paddi
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