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05.07.2017 | (rsn) - Greipel - Kristoff - Bouhanni - Sagan - Démare - Cavendish… So lautet an der 300m-Marke die Reihenfolge der letzten "Überlebenden“ im Schlagabtausch um den Etappensieg der 4. Etappe. Einen Wimpernschlag später überschlagen sich die Ereignisse - und das im wahrsten Sinne des Wortes!
Kristoff eröffnet die Show und latscht mit Bouhanni am Hinterrad voll an. Zunächst zerrt er vorbei an Greipel, der jetzt auch den Turbo zündet und in Kristoffs Windschatten will. Drei Tritte später knallt von hinten Démare rechts an der Reihe vorbei und will auch an die Spitze. Selbiges plant aber Bouhanni und geht dabei zunächst mal mit Greipels Schulter auf Tuchfühlung. Greipel zerreißt es bei diesem Tête-à-Tête fast gänzlich die Karre und der Gorilla kann nur mit Mühe sein Rad auf Kurs halten. Démare kommt währenddessen bei der ganzen Aktion mit so viel Zunder von hinten, dass hinter Kristoff plötzlich Greipel, Bouhanni und Démare fast auf einer Höhe fahrend den Lenker auf und zu biegen.
Um nun aber wiederum diese Dreier-Combo zu umschiffen, muss Sagan folglich auch nach ganz rechts, kann aber dabei natürlich Cavendish nicht kommen sehen. Cavendish seines Zeichens knallt demnach auch noch mit zunehmendem Schwung von schräg hinten relativ unvorteilhaft in Sagan hinein, so dass diesem gar nichts anderes übrig bleibt, als sein Gleichgewicht wiederfinden zu müssen und dabei reflexartig mit dem Ellenbogen nach rechts außen zu schlackern.
Cavendish selbst zerlegt es jenem Augenblick bereits längst nach allen Regeln der Kunst an der Bande und der Sagan'sche Ellenbogen ist für die nun folgende Karambolage, in der sich auch die von hinten kommenden Degenkolb und Swift noch überschlagen, tatsächlich gar nicht mehr ausschlaggebend.
In dem Moment, in dem es Cavendish zerstört, muss aber on top auch Bouhanni wiederum ums „Überleben“ kämpfen, denn Démare schmettert plötzlich so akut von ganz rechts nach links in die Straßenmitte, dass er dabei Bouhanni komplett "übers Vorderrad“ fährt. Normalerweise müsste Bouhanni bei diesem Move stürzen - und wäre das passiert, dann wäre DAS definitiv ein Grund für eine Disqualifikation.
Wir halten also fest: Wenn einer heute ohne Feindkontakt gesprintet ist, dann der Katusha-Alex aus Norwegen!
…Soweit die Meinung von Paddi, der sich das Spektakel in aller „Ruhe“ im TV ansehen konnte.
Wagi hingegen hat von diesem "Hass-Sprint“ heute nichts mitbekommen, da er selbst zu dem Zeitpunkt bereits mit einem komplett geschrotteten Hinterrad (siehe Foto) rund 1,2 Kilometer vor dem Zielstrich unfreiwillig geparkt hatte.
"Dass ich mich da nicht auf's Maul gelegt habe, ist eigentlich nicht möglich. Ich muss in dem Moment wahrscheinlich alle Schutzengel dieser Welt auf meinen Schultern gehabt haben! Und das Schlimmste ist, dass ich zu dem Zeitpunkt eigentlich noch so richtig geile Beine gehabt habe. Wir waren als Team noch sehr gut zusammen und lagen in aussichtsreicher Ausgangsposition für den Sprint. Schöne Sch…..!!!!
Die Etappe selbst war heute auch deutlich angenehmer als gestern, wenn auch die letzte Stunde wieder "reiner Selbstmord“ war. Im Prinzip kannst Du in solchen Situationen den Wecker danach stellen, dass es irgendwann zwangsläufig so richtig knallt. Krank, dass man eigentlich nur darauf wartet. Und so kam es ja dann auch!
Vor der letzten Rennstunde war es ein Renntag, an dem man auch endlich mal wieder Zeit hatte, sich mit den anderen Jungs zu unterhalten und somit weiß ich nun auch, das Tony Martin ein geheimer Fan unseres kleinen Tour-Blogs hier ist. Schön! Und auch für Dich, Tony, gilt natürlich, dass Du uns bei Fragen gerne schreiben darfst…
Der Tagesbeginn war heute sogar so ulkig, dass in dem Moment, als bei KM 0 Guillaume Van Keirsbulck losfährt, niemand Bock hat, ihn zu begleiten. Selbst die Animationsversuche einiger engagierter Rennfahrer verliefen komplett im Sande und ihm wurde sogar noch "Viel Spaß“ hinterher gerufen… Folglich hatte Guillaume also heute mal schön 190 Kilometer Zeit nur für sich, herrlich! Den Sponsor sollte das natürlich gefreut haben - vier Stunden TV Werbung vom Allerfeinsten, was willste mehr? Den Preis für den kämpferischsten Fahrer hat er sich also redlich verdient.
Bemerken sollte man dabei vielleicht auch noch, dass Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und Julien Vermote (Quick-Step) heute fast im Alleingang sieben von den knapp 13 Minuten Rückstand des Feldes zugeballert sind. Und wie! Da ging ein regelrechter Ruck durch das Feld und es kam wirklich vermehrt die Frage auf, was denn nun los sei?! Ich selbst dachte schon, ich hätte das Finale verpennt!
Meine Meinung zu dem Schlamassel im Zielsprint von heute ist nun diese: Direkt nach dem Rennen und im Angesicht des Adrenalins und des Laktats ist es natürlich immer leicht, Vorfälle zu verurteilen. Wenn man sich jedoch nach dem Rennen mit etwas Abstand und weniger Hunger die vielen Videobilder ansieht - von denen ich übrigens total begeistert bin: Was die alles einfangen können -, dann sollte man wohl doch erkennen, dass der Jury-Entscheid nicht den Tatsachen entspricht. Auch wenn ein Peter Sagan sich teilweise im Feld wirklich etwas rüpelhaft bewegt und das natürlich nicht immer auf Gegenliebe stößt, so ist die komplette Disqualifikation überzogen. Und im Prinzip hätte Démare auch eins auf den Deckel bekommen müssen!
All das hilft den gestürzten Fahrern nun leider nicht und ich hoffe, dass zumindest Cav nicht auch noch raus ist (das Tagebuch wurde am Abend vor der Diagnose geschrieben, d.Red.). Den Briten in Kombination mit Bernie Eisel brauchen wir nämlich später noch ganz dringend im Gruppetto - das sollte man nicht unterschätzen!
Für morgen habe ich mir heute schon mal vorsorglich ein 30-er Ritzelpaket montieren lassen, denn der Schlussanstieg ist mit teilweise 18 Prozent absolut garstig - oder auch ugly, wie wir zu sagen pflegen! Fabian Cancellara wurde zu dieser „Planche de Belles Filles“, der "Planke der hübschen Mädchen“ mal etwas gefragt… In seiner Antwort sagte er, dass das an jenem Tag für ihn eher die "Planche des Mal Jambes“ war - die "Planke der schweren Beine.“ Na ich freue mich jetzt schon…
By the way noch ein Fun-Fact zum Abschluss: "Titi Voeckler“ fuhr heute auf einem anderen Teamrad als dem gestrigen - aber auch da war nur ein Flaschenhalter dran. Der Kerl zieht das also wirklich durch. Verrückt!"
Morgen geht der Wahnsinn weiter.
Euer Wagi feat. Paddi
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