Schweizers Aserbaidschan-Tagebuch

Spitzengruppen besetzt, Akzente gesetzt, das Team gut repräsentiert

Von Christoph Schweizer

Foto zu dem Text "Spitzengruppen besetzt, Akzente gesetzt, das Team gut repräsentiert"
Christoph Schweizer (Team Sauerland) | Foto: Team Sauerland

09.05.2017  |  (rsn) - Wegen Reisestress folgen nun mit etwas Verspätung meine Erlebnisse auf den letzten beiden Etappen der Tour d'Azerbaïdjan.

Am vorletzten Tag mussten wir die Königsetappe bestreiten. Das war wieder nichts für die meisten von uns, die wir lieber im flachen Land unterwegs sind. Dabei begann es noch human, 30 Kilometer wellig und dann bis Kilometer 100 eher abfallend, bevor es gnadenlos in den ersten Kategorie-1-Berg ging - gespickt mit Steigungen bis 20 Prozent (gefühlt würde ich sogar sagen: 25 Prozent). Bis dahin versuchten wir wieder mit der Brechstange, eine Spitzengruppe zu bilden oder zu besetzen, doch erst nach 60 Kilometer konnte ein einzelner Fahrer davonziehen.

Nach sehr, sehr unschönen acht Kilometern bergauf durften wir nochmal 30 Kilometer lang Luft holen, bevor es in den 30 Kilometer langen Schlussanstieg ging. Dass ich froh war, in einem RIESENgrupetto von 60 Mann zu fahren, brauche ich wahrscheinlich nicht besonders zu erwähnen… Leider schaffte es Felix Intra heute nicht, das Lila Trikot des besten Nachwuchsfahrers zu verteidigen. Das wäre auch zu schön gewesen…

Im Anschluss an die Etappe fand der Transfer nach Baku statt - geplante zwei Stunden Kolonnenfahrt wurden zu dreieinhalb Stunden, als zehn Minuten nach der Abfahrt ALLE Fahrzeuge der Tour an EINER Tankstelle gefüllt werden mussten. Nun ja, zumindest hatten wir genügend Essen und Trinken und so war es dann im Endeffekt doch eine lustige Busfahrt…

Am Sonntag schließlich folgte der letzte Startschuss der diesjährigen Tour d'Azerbaïdjan: Zuerst 50 Kilometer auf der Stadtautobahn auswärts, dann die Wende, 50 Kilometer Stadtautobahn retour, und zum Finale dann 5x11 Kilometer auf einem Rundkurs durch die Altstadt und über Teile der Formel-1- Rennstrecke.

Wichtig war es, von einer vierspurigen Straße möglichst weit vorne in die zwei Meter schmalen, bergigen Kopfsteinpflasterpassagen zu kommen. Die ersten beiden Male klappte das auch gut - beim dritten Mal erwischte ich leider eine schlechte Linie, so dass ich mit Rückstand aus dem Berg herauskam und sechs Kilometer bis zum Ziel alleine wieder zur ersten Gruppe vorfahren musste. Kurz darauf ging es das nächste Mal in die Altstadt hinein- das war mir dann doch zuviel, und ich musste die anderen ziehen lassen.

Auch wenn es für uns nicht nochmals zu einer vorderen Platzierung reichte, so sind wir sehr zufrieden mit unserem Abschneiden. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr waren wir meist auf der Höhe des Geschehens, konnten Spitzengruppen besetzen, Akzente setzen und unser Team gut repräsentieren. Dazu kommen natürlich noch zwei Tage, in denen sich das Nachwuchstrikot in unserem Besitz befand. All das zeigt, dass sich das Team entwickelt und die Arbeit Früchte trägt.

Jetzt sind wir in der letzten Nacht schon um 1:15 Uhr in Baku aufgestanden und heute (Montag) Morgen um 8:30 Uhr in Frankfurt gelandet. Folglich "vegetieren“ wir heute noch mehr oder weniger, bevor in den nächsten Tagen die Beine wieder für das Bundesligarennen "Erzgebirgsrundfahrt" in Chemnitz eingehängt werden.

Ich hoffe, ihr habt euch ein wenig in "unsere" Tour d'Azerbaïdjan einfühlen können und vielleicht darf ich mich ja schon bald wieder aus einem anderen (Bundes-) Land melden…

Bis dahin, viele Grüße,
Chris

PS: Schaut gerne auch mal auf Facebook beim Team Sauerland NRW p/b Henley & Partners oder FollowChristophSchweizer vorbei!

Christoph Schweizer startet mit seinem Team Sauerland NRW p/b Henley & Partners bei der fünftägigen Aserbaidschan-Rundfahrt und berichtet darüber in einem Tagebuch auf Radsport News.

Weitere Radsportnachrichten

30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch in Tayma Fort am schnellsten

(rsn) – Mit einem souveränen hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich über 180,6

30.01.2025Die Strecke des Critérium du Dauphiné 2025

(rsn) – Das 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) führt vom 8. bis 15. Juni 2025 von Domérat im Departement Allier über acht Etappen zur finalen Bergankunft am Plateau du Mont-Cenis in den Savoier

30.01.2025Cadel Evans Road Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Seit mittlerweile acht Jahren gehört das 2015 erstmals ausgetragene Cadel Evans Great Ocean Road Race der WorldTour an. Bei den bisherigen sieben Austragungen gab es auch schon zwei deutsch

30.01.2025Auch mit kleinerem Kader vor einer weiteren Wundersaison?

(rsn) - Das belgische Team Lotto, seit dieser Saison ohne den bisherigen Co-Sponsor Dstny, ist so etwas wie der Effektivitätsweltmeister im Straßenradsport. Mit einem Etat unterhalb von 20 Millionen

30.01.2025Andresen fügt Welsford erste Sprint-Niederlage 2025 zu

(rsn) – Nach drei Etappensiegen bei der Tour Down Under (1. UWT) und zuvor auch drei Sprinterfolgen bei nationalen Kriterien in Australien hat Sam Welsford bei der Surf Coast Classic (1.1) knapp ein

30.01.2025Viel französischer Schlamm und ein bisschen Bieles

(rsn) – Zum ersten Mal seit 2004 (Pontchateau) findet die Cross-Weltmeisterschaft wieder in Frankreich statt. Austragungsort ist Liévin, eine 30.000-Einwohner-Stadt im Département Pais-de-Calais i

30.01.2025Kepplinger: “Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist“

(rsn) - Vor zwei Jahren begann für Rainer Kepplinger das Abenteuer WorldTour. Bei der damaligen Saudi Tour gab der Österreicher sein Debüt im Trikot von Bahrain Victorious. Nun steht Kepplinger bei

30.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

29.01.2025Mit Ackermann in Topform das vergangene Jahr bestätigen

(rsn) - Zehn Jahre nach der Gründung blickt man bei Israel – Premier Tech zu Beginn der Saison 2025 auf das bis dato erfolgreichste Jahr der Teamgeschichte zurück. Ende 2024 lag das in Tel Aviv be

29.01.2025Bäckstedt und del Grosso wollen Titel verteidigen, Benz mit Chancen

(rsn) – Sieben Titel werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft im nordfranzösiaschen Liévin vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 vergeben. Neben dem Regenbogentrikot bei den Frauen am Samstag

29.01.2025Jan Christen holt sich mit zwei guten ´Moves´ Mallorca-Auftakt

(rsn) – Jan Christen hat dem UAE Team Emirates – XRG den bereits vierten Saisonsieg beschert. Der 20-jährige Schweizer entschied zum Auftakt der fünftägigen Mallorca Challenge nach einem clev

29.01.2025Amstel Gold Race kann mit Polizei-Eskorte stattfinden

(rsn) – Nachdem der Niederländische Radsportverband KNWU bereits letzte Woche mitgeteilt hatte, dass für die vier wichtigsten Radrennen des Landes trotz des am 24. und 25. Juni in Den Haag stattfi

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Surf Coast Classic - Men (1.1, AUS)
  • AlUla Tour (2.1, 000)
  • Trofeo Felanitx - Ses Salines (1.1, ESP)