Offener Brief an verletzten Aru

Nibali: "Fabio, gib die Hoffnung nicht auf!"

Foto zu dem Text "Nibali:
Vincenzo Nibali (li.) und Fabio Aru, hier noch als Teamkollegen bei Astana | Foto: Cor Vos

12.04.2017  |  (rsn) - In einem bewegenden Brief hat sich Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) in der italienischen Tageszeitung La Gazzetta dello Sport an seinen ehemaligen Teamkollegen Fabio Aru (Astana) gewandt, der gestern angekündigt hatte, dass er aufgrund einer Knieverletzung nicht am diesjährigen Giro d'Italia teilnehmen wird. Darin spricht der 32-Jährige seinem Landsmann Mut zu, und rät ihm, die Hoffnung noch nicht aufzugeben.

Die wohl besten GrandTour-Fahrer Italiens waren bei Astana vier Jahre lang Teamkollegen gewesen, ein besonders gutes Verhältnis wird ihnen jedoch nicht nachgesagt. Nibali, der seit dieser Saison für das neugegründete Bahrain-Merida-Team fährt und als Titelverteidiger beim 100. Giro d'Italia antritt, wäre einer der Hauptkonkurrenten von Aru gewesen.

In den letzten Jahren bei Astana hatten die beiden komplett unterschiedliche Rennprogramme und gingen sich meist aus dem Weg, mit Ausnahme der letztjährigen Tour de France und den Olympischen Spielen. Das ging so weit, dass die beiden jeweils eigene persönliche Helfer hatten, die immer an ihrer Seite waren. Nun jedoch ermutigte der zweimalige Giro-Sieger den Sarden dazu, die Hoffnung noch nicht aufzugeben - der Giro startet  auf Sardinien.

"Fabio, gib die Hoffnung nicht auf. Noch nicht. Auch wenn es sehr schwer oder vielleicht sogar unmöglich ist", schrieb Nibali unf fuhr fort: "Ich glaube es besteht immer noch die Chance, dich am 5. Mai in Alghero beim Start des Giro zu sehen. Du und ich, wir sind die zwei großen italienischen GrandTour-Spezialisten und alle werden verlieren, wenn du nicht in Sardinien sein wirst."

Aru scheint dieses Jahr vom Pech verfolgt zu seine. Nach einem guten Saisonstart, der Sarde wurde Dritter der Tour of Oman und Achter der Abu Dhabi Tour, erlitt er beim heimischen Tirreno-Adriatico den ersten Rückschlag, als er das Rennen aufgrund einer Bronchitis aufgeben musste. Am 2. April stürzte er beim Training in der Sierra Nevada und muss nun aufgrund einer Schleimbeutelentzündung im Knie pausieren. Nibali dagegen gelangen dagegen zwar noch keine Top-Ergebnisse, er kam jedoch ohne Zwischenfälle durch den Winter und die ersten Rennen der Saison 2017.

In der "Gazzetta" schreib der Sizilianer weiter: "Ich bin kein Arzt, aber manchmal können wir uns schneller erholen als erwartet. Vielleicht wird es schon in ein paar Tagen besser sein...Fabio, gib die Hoffnung nicht auf, auch wenn alles verloren scheint. Wunder geschehen und ich hoffe wirklich, dass du beim 100. Giro am Start stehen wirst", 

Dann würde niemand erwarten, "dass du bei 100 Prozent bist. Aber vielleicht kannst du es versuchen und den Giro verlassen, falls es nicht mehr geht. Was auch immer passiert, der Giro könnte auch hilfreich sein für die Tour de France und deine Zukunft."

Selbstverständlich wäre es ein Verlust, wenn Aru nicht am Start der 100. Auflage der "Corsa Rosa" stehen würde. Doch es ist davon auszugehen, dass die Mediziner der kasachischen Mannschaft bereits alles getan haben, um Arus Knie wieder hinzubekommen - und zudem hat die Teamleitung nochmals bestätigt, dass der Däne Jakob Fuglsang Astana bei der Tour anführen wird.

So bleibt Nibalis Zuspruch wohl bloß eine nette und faire Geste unter zwei Sportlern, die sich nun als sportliche Rivalen vielleicht sogar besser verstehen als in gemeinsamen Zeiten bei Astana.

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