"Wenn ich rede, wird das ein paar Leute schockieren"

Wiggins nennt Skys ´marginal gains´ "einen Haufen Müll"

Foto zu dem Text "Wiggins nennt Skys ´marginal gains´
Bradley Wiggins | Foto: Cor Vos

27.03.2017  |  (rsn) - Bradley Wiggins hat die oft zitierten 'marginal gains' des Teams Sky als "einen Haufen Müll" bezeichnet. Der britische Tour-de-France-Sieger von 2012 ließ sich laut The Telegraph bei einem Firmenevent im The London über die Philosophie seines ehemaligen Arbeitgebers aus. "Eine Menge Leute haben eine Menge Geld daraus gemacht und David Brailsford nutzte es immer wieder als seine Trumpfkarte, aber ich hielt es immer für einen Haufen Müll", erklärte Wiggins demnach und holte weiter aus:

"Es ist ein bisschen wie mit der Chimp-Sache. Am Ende des Tages - Chimp-Theorien und marginal gains und all diese Zauberwörter - ich denke, man muss die fundamentalen Dinge richtig machen: Geh' raus Radfahren, steck' Arbeit rein und Du wirst entweder gut oder nicht gut sein. Manchmal ist man im Leben oder im Sport entweder gut in etwas oder eben nicht. Das ist, was Dich zu einem besseren Athleten macht: Deine physischen Fähigkeiten und ob Du genug trainiert hast - nicht ob Du auf einem bestimmten Kissen oder einer bestimmten Matratze geschlafen hast."

Mit 'marginal gains' beschreibt man beim Team Sky eine spezielle Detailverliebtheit, auf Grund derer ganz viele kleine Verbesserungen zusammen am Ende den Unterschied über Tour-Sieg oder Platz zwei ausmachen würden. Die Chimp-Theorie des ehemaligen Sportpsychologen des britischen Verbandes, Dr. Steve Peters, behandelt den Umgang mit psychischem Druck.

Zu den weiter andauernden Untersuchungen in Sachen Medikamentenlieferung am Rande des Critérium du Dauphiné 2011 sagte Wiggins bei dem Event laut The Telegraph nichts. Vor wenigen Tagen aber hatte er gegenüber Sky Sports betont, dass er "viel zu sagen" habe, was "einige Leute schockieren" würde, sobald er endlich Details zu den Anschuldigungen kommentieren dürfe.

Wiggins, von dem seit den Fancy Bears-Veröffentlichungen im vergangenen Spätsommer bekannt ist, dass er während seiner Karriere vor der Tour de France 2011 und 2012 sowie dem Giro d'Italia 2013 per Ausnahmegenehmigung das sonst verbotene Kortikosteroid Triamcinolon bekommen habe, soll schon im Juni 2011 beim Critérium du Dauphiné ohne Sondergenehmigung eine Lieferung des Steroids erhalten haben. Team Sky erklärte, dass es sich bei der geheimnisvollen Paketlieferung aus Manchester in die französischen Alpen im Juni 2011 aber lediglich um den Hustenlöser Fluimucil gehandelt habe.

Am Samstag sagte Wiggins im TV-Programm Soccer AM von Sky Sports: "Es ist das Schlimmste, was einem Mann meiner Integrität vorgeworfen werden kann, wenn man bedenkt, woran ich glaube und was ich getan habe, um da zu stehen, wo ich heute bin. Aber glücklicherweise läuft eine Ermittlung - und ich darf nicht zu viel sagen, aber die wird ihren Weg gehen. Irgendwann werde ich reden können und es gibt viel zu sagen. Wenn ich rede, wird das einige Leute schockieren."

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