Debütant Alaphilippe Dritter, Gaviria trotz Handicap auf Fünf

Mailand-Sanremo: Gehört Quick-Step Floors die Zukunft?

Foto zu dem Text "Mailand-Sanremo: Gehört Quick-Step Floors die Zukunft?"
Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors,re.) wurde Dritter bei Mailand-Sanremo. | Foto: Cor Vos

19.03.2017  |  (rsn) - Mit gemischten Gefühlen reiste das belgische Quick-Step Floors-Team aus San Remo ab. Julian Alaphilippes dritter Platz beim ersten der fünf Radsport-Monumente war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch umso bemerkenswerter, weil der 24-jährige Franzose erstmals den 291 Kilometer langen Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo in seinem Programm hatte. Ein so langes Rennen hatte Alaphilippe zuvor noch nie bestritten - und dafür, dass er nach Angaben der Teamleitung vor allem zum „Erfahrungen sammeln“ nach Italien gereist war, konnte der Fünfte von Paris-Nizza hochzufrieden mit seinem Auftritt sein.

"Es war meine erste Teilnahme in San Remo, weshalb es für mich eine gute Erfahrung war. Wir haben unsere Rolle angenommen, als Team mit einem Sprinter wie Gaviria. Es war meine Rolle, im Poggio aufmerksam zu sein und dort die Attacken abzudecken. Ich habe das getan, weshalb ich mit meiner Vorstellung zufrieden sein kann“, erklärte Alaphilippe im Ziel.

Doch damit war nur der eine Teil der Taktik von Quick-Step Floors aufgegangen. Der andere sah nämlich vor, dass die Ausreißer vom Poggio in der folgenden Abfahrt oder aber spätestens auf der Via Roma wieder gestellt würden und dann Kapitän Fernand Gaviria zuschlagen würde. Dazu kam es nicht, Michal Kwiatkowski (Sky), Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Alaphilippe kamen - dank der Tempoarbeit des Weltmeisters - fünf Sekunden vor den Verfolgern ins Ziel und machten den Sieg aus, den sich schließlich Kwiatkowski vor Sagan sicherte.

Im Sprint des immerhin noch rund 50 Fahrer starken Feldes wurde Gaviria, von vielen neben Sagan als Top-Favorit gehandelt, schließlich Zweiter hinter Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin), was in der Endabrechnung Rang fünf bedeutete. Zuvor hatte der Kolumbianer Pech, als am Fuß der Cipressa sein Sattel brach, wie Sportdirektor Davide Bramati gegenüber radsport-news.com im Ziel bestätigte: „Es war nicht möglich, sein Rad zu wechseln. Das Rennen war zu diesem Zeitpunkt einfach schon zu schnell“, so der Italiener. Gaviria musste in der Folge viele Körner auf die Straße werfen, um sich rechtzeitig vor dem Poggio wieder nach vorne zu kämpfen, wo sich vier seiner Teamkollegen an die Spitze gesetzt hatte, darunter auch Alaphilippe.

Zum Kräfteverlust kamen dann auch noch die Folgen seiner Verletzungen, die sich Gaviria bei einem Trainingssturz zugezogen hatte. Der im Gesicht und an seiner Hand gezeichnete Südamerikaner war mit Schmerzen am rechten Handgelenk ins Rennen gegangen - angesichts dessen war das Ergebnis in Sanremo durchaus keine Enttäuschung, zumal sich Sagan in überragender Form präsentierte.

"Sagans Attacke war spektakulär. Er hatte ganz klar die Beine dazu und er hat es gezeigt“, zollte Gaviria am Teambus vor den wartenden Reportern dem Weltmeister seinen Respekt. Nachdem er im vergangenen Jahr bei seinem Debüt auf der Zielgerade nach einem Fahrfehler gestürzt war und auch dieses Mal nicht alles nach Wunsch lief, setzt der 22-Jährige auf die Zukunft: "Mailand-Sanremo ist ein spektakuläres und auch ein bisschen ein kompliziertes Rennen. Es ist nicht einfach, es richtig zu machen, aber ich denke, es wird in der Zukunft ein Rennen für mich sein“, erklärte Gaviria.

Dann könnte es zu einem teaminternen Duell bei Quick-Step Floors kommen, denn ganz ähnlich äußerte sich der glückliche Alaphilippe: „Ich hoffe, dass ich hier eines Tages siegen kann.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.03.2017Jetzt will Kwiatkowski auch Lüttich-Bastogne-Lüttich gewinnen

(rsn) - Mailand-Sanremo-Gewinner Michal Kwiatkowski (Sky) ist am Samstag auf der Via Roma den "Sprint meines Lebens“ gefahren, wie der Pole nach dem Rennen twitterte. Kwiatkowski hatte nach 291 Kilo

20.03.2017Sanremo-Sieger Kwiatkowski brauchte für den Poggio 5:47 Minuten

(rsn) - Mailand-Sanremo-Gewinner Michal Kwiatkowski (Sky) benötigte am Samstag für den 3,6 Kilometer langen Poggio, den letzten Anstieg des Tages, 5:47 Minuten. Dabei erzielte der 26 Jahre alte Pole

20.03.2017Vierter in Sanremo: Kristoff setzt nun auf die belgischen Klassiker

(rsn) - Alexander Kristoff war am Samstag beim 108. Mailand-Sanremo zwar im Zielsprint der schnellste - allerdings nur aus der Verfolgergruppe heraus. So langte es für den Kapitän des Schweizer Kat

19.03.2017Kwiatkowski mit "Sterbendem Schwan“ zum Mailand-Sanremo-Sieg

(rsn) - Sie kennen sich aus Juniorenzeiten! Vielleicht ist das der Grund, warum Michael Kwiatkowski (Sky) als erster Pole den Klassiker Mailand-Sanremo gewann! Mit einer Finte schlug der Ex-Weltmeiste

19.03.2017Sagan war am Poggio zu stark für Degenkolbs Beine

(rsn) – Seinen zweiten Sieg nach 2015 hat John Degenkolb (Trek-Segafredo) bei Mailand-Sanremo zwar verpasst. Dennoch zog der Oberurseler nach Rang sieben bei dem 291 Kilometer langen Klassiker ein p

19.03.2017Degenkolb: "Ich kann das als guten Klassiker-Auftakt hinnehmen"

(rsn) - John Degenkolb hat zwei Jahre nach seinem Sieg bei seiner Rückkehr zu Mailand-Sanremo den siebten Platz belegt. Im Sprint um Rang vier war der Oberurseler zwar eingeklemmt, aber insgesamt ist

19.03.2017Sagan: "Kwiatkowski schuldet mir ein paar Bier"

(rsn) - Den sogenannten Fluch des Weltmeisters hatte Peter Sagan (Bora-hansgrohe) in dieser Saison schon dreimal mit seinen Siegen bei Kuurne-Brüssel-Kuurne und Tirreno-Adriatico (2)  widerlegt. Bei

18.03.2017Denk: "Wir fangen heute Abend nicht das große Heulen an"

(rsn) - Die Bilanz ist nicht schlecht! Vier Siege hat das deutsche Team Bora-hansgrohe seit dem Aufstieg zu Saisonbeginn in die WorldTour eingefahren. Der ganz große Erfolg, der erste "weltmeisterlic

18.03.2017Highlight-Video vom 108. Mailand-Sanremo

Nächster Außenseitersieg bei Mailand-Sanremo. Michal Kwiatkowski (Sky) entschied am Samstag die 108. Auflage des italienischen Frühjahrsklassikers im hart umkämpften Sprint einer dreiköpfigen Aus

18.03.2017Kwiatkowskis Cleverness triumphiert über Sagans Urkraft

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) gab alles, warf sich im hart umkämpften Zielsprint gegen Michal Kwiatkowski (Sky) bei Mailand-Sanremo regelrecht über die Ziellinie und wäre um ein Haar noch hi

18.03.2017Denz: "Das war ein Selbstmordkommando"

(rsn) - Gleich bei seinem ersten Start beim Radsport-Monument Mailand-Sanremo hat es Nico Denz (Ag2r) in die Gruppe des Tages geschafft. Insgesamt zehn Fahrer setzten sich auf den ersten Kilometern ab

18.03.2017Kwiatkowski schlägt Sagan auf der Via Roma, Degenkolb Siebter

(rsn) - Nächster Außenseitersieg bei Mailand-Sanremo. Michal Kwiatkowski (Sky) entschied am Samstag die 108. Auflage des italienischen Frühjahrsklassikers im hart umkämpften Sprint einer dreiköpf

Weitere Radsportnachrichten

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Van den Broek nach Sieg auf Königsetappe neuer Spitzenreiter

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der Königsetappe hat Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) die Führung im Gesamtklassement der 59. Türkei Rundfahrt (2.Pro) übernommen. Der 23-jährige Nie

26.04.2024Die Startliste des Einzelzeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) – Der Belgier Stan Van Tricht (Alpecin – Deceuninck) eröffnet um 14.24 Uhr das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie, bei dem rund um Oron 15,5 Kilometer auf dem Programm stehen. Die S

26.04.2024Türkei: Van Poppel zur Königsetappe nicht mehr angetreten

(rsn) – Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) ist nicht mehr zur Königsetappe der Türkei-Rundfahrt angetreten. Wie sein Team auf X meldete, haben sich der Niederländer am Morgen unwohl gefühlt.

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)