Erfolgreiche Titelverteidigung bei der 4. Dubai Tour

Anfahrer Sabatini verliert die Kette, aber Kittel gewinnt die Etappe

Foto zu dem Text "Anfahrer Sabatini verliert die Kette, aber Kittel gewinnt die Etappe"
Marcel Kittel (Quick-Step-Floors) gewinnt auch die 5. Etappe der Dubai Tour. | Foto: Cor Vos

04.02.2017  |  (rsn) – Marcel Kittel">Marcel Kittel (Quick-Step Floors) hat auch zum Finale der 4. Dubai Tour (2.HC) seine überragende Frühform bestätigt und sich in der vierten Sprintankunft der Rundfahrt den dritten Etappensieg geholt. Der 28 Jahre alte Erfurter ließ über 124 Kilometer durch die Hauptstadt Dubai im Massensprint den Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance und verwies die beiden Italiener Elia Viviani (Sky) und Riccardo Minali (Astana) auf die Plätze.

Mit seinem insgesamt achten Tageserfolg bei einer Dubai Tour sicherte sich Kittel wie im vergangenen Jahr auch die Gesamtwertung, in der er sich mit 18 Sekunden Vorsprung auf den Niederländischen Meister Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) durchsetzte. Dritter wurde John Degenkolb">John Degenkolb (Trek-Segafredo/+0:20), der nach seinem Sieg auf der 3. Etappe sich diesmal mit Rang fünf begnügen musste, eine Position hinter Mark Cavendish (Dimension Data), der in Dubai hinter den Erwartungen zurückblieb und der deshalb noch auf sein erstes Erfolgserlebnis im Jahr 2017 warten muss.

Dagegen gelang Kittel wie im vergangenen Jahr in dem Emirat im Mittleren Osten ein Saisoneinstand nach Maß. "Ich bin super, super stolz. Als ich hergekommen bin, wollte ich einfach schauen, wie es läuft. Aber ich bin sehr glücklich, dass es so gut ging. Das ist ein sehr schöner Weg, in die Saison zu starten“, strahlte der Titelverteidiger im Sieger-Interview unmittelbar nach dem Rennen. "Es war eine kurze und schnelle Etappe nach der gestrigen Absage (der Etappe zum Hatta Dam, d. Red.). Wir haben von Beginn an versucht zu kontrollieren, und weil die Gruppe nicht zu groß war, ging es gut."

Kittel hatte umso mehr Grund zur Freude, als auch auf dem abschließenden fünften Teilstück in der Sprintvorbereitung nicht alles nach Wunsch lief. Zunächst hatte der Quick-Step-Floors-Zug große Mühe, zueinander zu finden, da Bob Jungels auf den letzten fünf Kilometern mit einem Teamkollegen auf der rechten Seite unterwegs war, wogegen sich der Rest der Mannschaft auf der linken Straßenseite versammelte und dann noch im Positionskampf nBoden verlor.

Doch Kittel und seine Helfer behielten die Ruhe, stießen gut zwei Kilometer vor dem Ziel durch eine sich plötzlich öffnende Mitte in der Straßenmitte und zogen nach vorn, um gemeinsam mit Cavendishs Dimension-Data-Team auf den letzten 800 Metern die Spitze zu übernehmen. Doch der Brite ließ in der letzten Kurve eine Lücke, die er auf der Zielgeraden gegen den bärenstarken Kittel nicht mehr schließen konnte. Und der fuhr ganz überlegen den Sieg ein, und das, obwohl im Finale ein wichtiger Mann nicht mehr dabei war. "Es lief nicht wie geplant, weil meinem letzten Anfahrer Fabio Sabatini die Kette runtergefallen ist. Aber trotzdem haben die anderen es geschafft, mich sehr gut abzuliefern, so dass ich siegen konnte“, so Kittel, der sich im Ziel bei jedem seiner Teamkollegen Freude strahlend bedankte.

Ehe die Sprinter in Dubai nochmals zuschlugen, hatten vier Ausreißer bei strahlendem Sonnenschein das Geschehen bestimmt. Dimitry Gruzdev (Astana), Matteo Bono (UAE Abu Dhabi), Floris Gerts (BMC) und Ivan Garcia Cortina (Bahrain-Merida) kamen nach gut 30 Kilometern weg, wurden vom Feld, in dem Kittels Team für die Verfolgung verantwortlich zeigte, aber keine zwei Minuten an Vorsprung zugestanden. Obwohl das Quartett gut harmonierte, war seine Flucht bereits gut neun Kilometer vor dem Ziel beendet.

Kurz darauf setzte sich Bahrain-Merida in fast voller Teamstärke an die Spitze des Feldes, wogegen sich Quick-Step wie schon an den vorangegangenen Tagen lange im Feld versteckt hielt. Ähnlich verhielt sich LottoNL-Jumbo, die Niederländer, die ihrem Kapitän Groenewegen nach zwei zweiten Plätzen den ersten Sieg ermöglichen wollten, warteten bis zu den letzten drei Kilometern, ehe sie vorne auftauchten. Mit einer Mischung aus Geschick und Glück fuhren Kittels Helfer den Träger des Blauen Trikots nach vorne, wobei der gleich zweimal das Hinterrad eines Helfers verlor. Doch auch davon ließ sich Kittel nicht aus dem Konzept bringen und jagte mit Abstand als Erster über die Ziellinie.

Tageswertung:
1. Marcel Kittel (Quick-Step Floors)
2. Elia Viviani (Sky) s.t.
3. Riccardo Minali (Astana) s.t.
4. Mark Cavendish (Dimension Data) s.t.
5. John Degenkolb (Trek-Segafredo) s.t.
6. Sacha Modolo (UAE Abu Dhabi) s.t.
7. Jean-Pierre Drucker (BMC) s.t.
8. Paolo Simion (Bardiani-CSF) s.t.
9. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) s.t.
10. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) s.t.

Gesamtwertung:
1. Marcel Kittel (Quick-Step Floors)
2. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) + 0:18
3. John Degenkolb (Trek-Segafredo) + 0:20
4. Jean-Pierre Drucker (BMC) + 0:24
5. Elia Viviani (Sky) + 0:24
6. Thomas Stewart (One Pro Cycling) + 0:24
7. Riccardo Minali (Astana) + 0:26
8. Mark Cavendish (Dimension Data) + 0:26
9. Reinardt Janse van Rensburg (Dimension Data) + 0:27
10. Alex Dowsett (Movistar) + 0:27

Punktewertung:
1. Marcel Kittel (Quick-Step Floors)

Nachwuchswertung:
1. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo)

Teamwertung:
1.

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