Was man beachten sollte - rückengerechtes Verhalten im Alltag

Rückenfreundlich radfahren: die Muskulatur stärken...

Foto zu dem Text "Rückenfreundlich radfahren: die Muskulatur stärken..."
| Foto: Focus

27.10.2013  |  [pd-f/ rk] Verspannungen, Bandscheiben-Probleme, Hexenschuss: Rückenschmerzen sind das Volksleiden Nummer eins in Deutschland. Bei langem Sitzen oder auch auf längeren Radtouren klagen viele über Probleme. Dabei kann gerade Radfahren dazu beitragen, die Rückenmuskulatur gezielt zu stärken, Erkrankungen zu vermeiden, und die Genesung zu fördern. Was man dabei beachten sollte, erklärt der "pressedienst-fahrrad".

Nur selten sind schwerwiegende Erkrankungen die Ursache für Rückenleiden. „In rund 90 Prozent der Fälle sind die Schmerzen auf eine falsche Körperhaltung oder mangelnde Bewegung zurückzuführen. Besser als Medikamente und Operationen sind hier zumeist ‚rückengerechtes‘ Verhalten im Alltag, gymnastische Übungen und Gesundheitssport wie Schwimmen oder Radfahren“, fasst Detlef Detjen von der „Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V.“ (www.agr-ev.de) den aktuellen Stand der Medizin zum Thema zusammen. Der Verein sammelt Informationen zum Thema, und stellt diese Betroffenen und Medizinern zur Verfügung.

Krafttraining ganz nebenbei
Eine gute Grundlage für einen gesunden, schmerzfreien Rücken sind Kräftigung und Dehnung, mit denen Haltungsschwächen abgebaut und das Muskelkorsett gestärkt werden. „Das lässt sich mit gezielten Übungen erreichen, die sich wie etwa Radfahren auch prima in den Alltag integrieren lassen“, erläutert Detjen: „Schon regelmäßige kurze Radtouren, wie etwa der Weg zur Arbeit, können einen hohen Beitrag zur Verbesserung der Fitness, der Muskulatur und damit des allgemeinen Wohlbefindens leisten.“

Jeder Mensch fährt anders
"Stellen sich aber erst beim Radfahren Schmerzen ein, ist das heute kein Grund mehr, das Velo gleich in die Garage zu stellen“, sagt Gunnar Fehlau, Leiter des "pressedienst-fahrrad" und passionierter Langstrecken-Radler: „In vielen Fällen hilft hier der Besuch eines qualifizierten Fahrradhändlers, der Fehlhaltungen schnell erkennt und mit Anpassungen am Rad gezielt für Abhilfe sorgen kann.“

Das bestätigt auch Burkard Schuster, Produkt-Manager beim Traditions-Hersteller Hercules (www.hercules-bikes.de). Rahmen- und Laufrad-Größe sowie Sattel- und Lenker-Höhe sind heutzutage längst nicht die einzigen Optionen, die moderne Fahrräder zur Einstellung bieten.

"Jeder Mensch ist unterschiedlich gebaut, und hat unterschiedliche Anforderungen an das Fahrrad", weiß Schuster: "Hier lohnt es sich an einer der vielen Stellschrauben, die hochwertige Räder für die individuelle Anpassung bieten, zu drehen." Hilfreich sind etwa verstellbare Vorbauten zur individuellen Anpassung des Abstands von Sattel zum Lenker.

Dieter Schreiber, Werkzeug-Fachmann beim deutschen "Park Tool"-Importeur Grofa (www.grofa.com) empfiehlt solche Einstellungen ruhig während einer Tour vorzunehmen. „Mit einem handlichen Multifunktions-Tool sind die Einstellungen schnell erledigt. Übrigens sollte immer nur ein Parameter verändert werden, um die Effekte auch sicher den Maßnahmen zuordnen zu können“, empfiehlt Schreiber.

Passt wie ein Maßschuh
„Im Idealfall passt das Rad wie ein gut sitzender Schuh zum Menschen“, postulieren Ergonomie-Experten wie "Velotraum"-Geschäftsführer Stefan Stiener, dessen Kunden vor dem Radkauf professionell vermessen werden. Danach wird ihnen ein passendes Rad aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Rahmenhöhen, -längen und -formen sowie diversen ergonomischen Ausstattungs-Optionen zusammengestellt.

Für Menschen, die in Größe und Proportion nicht dem Durchschnitt entsprechen, hat die Fahrrad-Manufaktur Velotraum (www.velotraum.de) ebenfalls Lösungen. Große Menschen jenseits der 1,90 Meter können bei "Velotraum" zum Beispiel auf den „dreiXL“-Rahmen bauen.

Dieser Rahmen wird laut Stiener in Größe und Stabilität den Ansprüchen großer Menschen gerecht. „Mithilfe von in Höhe und Länge eng abgestuften Vorbauten und Lenkern können wir dem Radler dann die Sitzposition ermöglichen, nach der er oder sein Rücken verlangt“, erläutert Stiener sein Konzept der „Maßanpassung“.

Haltung bewahren - aber Pausen machen

Die Ursache von Rückenschmerzen beim Radeln liegen nicht immer in der Haltung an sich begründet. Oft entscheidet der Fitness-Zustand über das Wohlfühlen in einer Sitzposition.

„Ambitionierte Mountainbiker oder Rennradfahrer haben zum Beispiel nicht nur trainierte Beine, sondern auch eine gut ausgebildete Rücken-, Bauch- und Schulter-Muskulatur, die ihnen auch lange Fahrten mit stark geneigtem Oberkörper ermöglicht“, weiß Andreas Krajewski von der deutschen Sportrad-Marke Focus (www.focus-bikes.com).

„Sportliche Sitzpositionen stärken den Rücken, führen bei Hobbyradlern aber gerade zu Beginn der Rad-Saison schnell zu Überlastungen“, so Krajewski. Um Rückenschmerzen zu vermeiden, sollten nicht zu lange Touren geplant werden: „Regelmäßige Pausen, verbunden mit Lockerungs-Übungen wirken hier oft Wunder.“

Gut gefedert ist gut für die Bandscheibe

Nicht immer verfügen Rad-Traum-Routen auch über einen traumhaften Belag. Oft genug machen Wurzeln den Radweg zum Albtraum, und Kopfsteinpflaster historische Sehenswürdigkeiten zum denkwürdigen Erlebnis für Schultern, Hände und die natürlichen Stoßdämpfer des Menschen, die Bandscheiben.

Auf vollgefederte Modelle, die Vibrationen und stärkere Stöße deutlich reduzieren, setzt deshalb der Hersteller "Riese & Müller" (www.r-m.de). Die Modelle "Avenue", "Culture" und "Kendu" wurden dabei sogar mit dem Siegel der "Aktion Gesunder Rücken" e. V. ausgezeichnet.

„Diese Räder sind nach modernsten Gesichtspunkten der Ergonomie konzipiert, und ermöglichen eine Rücken-schonende (und Rücken-stärkende) Fortbewegung“, erklärt Detjen vom AGR. Ein Rücken-schonendes Aufsteigen auf das Rad erlaubt hier etwa der niedrige Durchstieg.

„Natürlich muss es nicht immer ein vollgefedertes Rad sein. Für mehr Komfort und Wohlbefinden sorgen auch Federgabeln und Feder-Sattelstützen, die es zum Nachrüsten gibt“, ergänzt Tobias Erhard vom Komponenten-Hersteller Sram (www.sram.com).

Positionswechsel: im Liegen fahren
Auch für Menschen, die trotz aller Maßnahmen dauerhaft Rücken-Probleme beim Radfahren haben, gibt es Lösungen. Für viele ist die erste Fahrt auf einem Liegerad ein echtes Aha-Erlebnis. „Auf keinem anderen Rad fährt man so entspannt und gleichzeitig so gesund“, betont Paul Hollants, Geschäftsführer des auf diese Gattung spezialisierten Herstellers "HP Velotechnik" (www.hpvelotechnik.com).

„Ein guter Liegeradsitz bietet eine körpergerecht geformte Rückenunterstützung.“ Untersuchungen zufolge beträgt der Bandscheiben-Druck in der zurück gelehnten Position kaum ein Drittel der Belastung in der nach vorne gebeugten Haltung. Neben normalen Liegerädern bietet HP Velotechnik übrigens auch faltbare Trikes mit und ohne Elektrounterstützung an - neuerdings sogar fürs Gelände. Da soll noch jemand sagen, im Liegen könne man nichts für seine Gesundheit tun...

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

19.04.2024Garmin Tacx NEO 3M: Die nächste Evolutionsstufe des Smarttrainers

Mit dem Ende letzten Jahres vorgestellten Smarttrainers Tacx NEO 3M hat Garmin im Vergleich zu dem sehr beliebten Neo 2t nochmals eine Schippe draufgelegt und einen Trainer gebaut der in Sachen Fahrge

13.04.2024Rohloff: Elektro-Version jetzt auch für “Bio-Bikes“

Rohloff und Rennlenker – das war bisher eine eher schwierige Kombination, da die Getriebeschaltung original mit einem Drehgriff geschaltet wird. Um die "R-Dose“ auch per Bremsschalthebel an ein

10.04.2024Assos Equipe RS S11 Schtradivari: Hightech-Hose auf Profi-Niveau

Mit einer Neufassung seines Topmodells geht Radbekleidungs-Spezialist Assos in die Saison 2024. Die Schtradivari – entwickelt in Kooperation mit dem Team Tudor, das mit Vorserienprodukten über 180.

01.04.2024Tunap Antriebsreiniger / Kettenwachs Ultimate: Kettenpflege ohne Kochtopf

Fortschrittliche Kettenpflege ermöglicht Tunap mit diesen zwei Produkten. Mit der integrierten Bürste des Reinigers lässt sich anhaftender Schmutz einfach lösen, während man die Reinigungsflüssi

01.04.2024Focus Paralane 8.8: Allroad-Bike mit Gravel-Genen

Allroad goes Gravel mit dem neuen Focus Paralane! Das Carbon-Bike orientiert sich mit kurzem Radstand, aerodynamischen Rohrformen und sportlicher Sitzgeometrie klar am Rennrad, ist aber auf ein deutli

01.04.2024Abus GameChanger 2.0: Neufassung des Road-Aero-Helms

Mit diesem Helm gelang Abus 2017 endgültig der Durchbruch im sportlichen Segment. Der Gamechanger wurde seinem Namen gerecht mit extrem guter Aerodynamik, wie die Zeitschrift Procycling gleich nach d

01.04.2024Xentis Squad 4.5 SL

Außergewöhnlich geformt sind die Felgen des Xentis-Radsatzes, dessen „Turbulatoren“ durch gezielte Verwirbelungen die Umströmung optimieren sollen. Dies sind praktisch kleine Stufen, die im Ber

01.04.2024Wera Bicycle Set 3 A

Kompakt und vielseitig bzw. -teilig ist das Fahrrad-Werkzeugset der Wera Werkzeuge GmbH. 38 Tools verbergen sich in dem handlichen Sortiment; ein softes Etui im Trikottaschen-Format sorgt dafür, dass

01.04.2024WD-40 Fahrrad Pflegeset: Drei gegen Schmutz und Reibung

Der Schmiermittel-Spezialist sorgt mit dem praktischen Dreiklang aus Fahrradreiniger, Kettenreiniger und Kettenspray für Sauberkeit und leichten Lauf. Ersterer wird aufs feuchte Fahrrad aufgesprüht;

01.04.2024Vision Metron 60 SL Disc Clincher TLR: Aero-Allrounder für höchste Ansprüche

Wo es auf optimale Aerodynamik ankommt, geht Vision mit dem Metron 60 SL Disc ins Rennen. Ob im Triathlon oder bei Straßenrennen, wo die Helfer ihre Kapitäne aus dem Wind nehmen müssen, bevor diese

01.04.2024Vaude Trailfront II

Wer unter Gravel Riding lange Toure mit Gepäck versteht, braucht Taschen wie die Trailfront. Die beidseitig komprimierbare Lenkertasche fasst 13 Liter, dazu kann mit Packriemen Equipment wie ein Schl

01.04.2024TreeFrog Elite 2 Bike Rack

Eine simple und sichere Methode, Fahrräder auf dem Autodach zu transportieren, hat Hersteller TreeFrog auf Lager. Mit Vakuum-Saugnäpfen geht es ganz ohne Dachreling und Querträger – das Dach muss

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine