Strong Zweiter bei Circuit Franco-Belge

Abrahamsen hält Sprinter bei belgischem Hitzerennen hinter sich

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Abrahamsen hält Sprinter bei belgischem Hitzerennen hinter sich"
Jonas Abrahamsen (Uno-X) gewinnt der Circuit Franco-Belge. | Foto: Cor Vos

15.08.2025  |  (rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat die 84. Auflage des Circuit Franco-Belge (1.Pro) gewonnen. Der 29-jährige Norweger setzte sich in der Gemeinde Mont de l'Enclus nordwestlich von Ronse mit großer Widerstandskraft als Ausreißer vor dem heransprintenden Verfolgerfeld durch, aus dem heraus Corbin Strong (Israel – Premier Tech) und Eduard Prades (Caja Rural – Seguros RGA) auf die Plätze zwei und drei spurteten. Marc Hirschi (Tudor) wurde vor Alex Aranburu (Cofidis) Vierter. Fabio Christen (Q36.5), der bis zum Schlusskilometer mit Abrahamsen vorne lag, fuhr als Zehnter über den Zielstrich.

Abrahamsen hatte sich rund 35 Kilometer vor dem Ziel bei der vorletzten Passage des Knokteberg mit vier Begleitern aus dem Hauptfeld gelöst. Seine Gruppe bekam aber nie mehr als 30 Sekunden Vorsprung und auf der 22 Kilometer langen Schlussrunde sprang Fabio Christen zu Abrahamsen und seinem letzten Begleiter Xandro Meurisse (Alpecin – Deceuninck) vor.

Zu dritt blieben sie bis kurz vor dem Ziel vor ihren Verfolgern. Dann aber kam nochmal eine vierköpfige Gruppe um Abrahamsens Teamkollegen Markus Hoelgaard heran und auch das Hauptfeld war bereits auf Tuchfühulung. Im ansteigenden Schlusskilometer aber war Abrahamsen der Stärkste und behauptete sich knapp vor den Sprintern.

"Ich habe drei Mal versucht, in den Anstiegen zu attackieren, deshalb war ich am Ende sehr müde. Vor der Schlusssteigung haben wir nochmal etwas Tempo herausgenommen, um Kraft für den Sprint zu haben. Aber dann kamen sie von hinten sehr nah und dann mussten wir uns beeilen", lachte Abrahamsen im Sieger-Interview. "Jetzt bin ich so müde! Denn es war wirklich art auf den letzten zwei Runden. Aber ich hatte großartige Unterstützung von einem so starken Team!"

Für Abrahamsen ist es ein großartiger Sommer: Am 16. Juli gewann er, nur einen Monat nachdem er sich im Juni zum Abschluss des Frühlings bei der Belgien-Rundfahrt noch das Schlüsselbein gebrochen hatte, die 11. Etappe der Tour de France in Toulouse. Nun folgte gleich im ersten Rennen nach der Frankreich-Rundfahrt der nächste Sieg für den 29-Jährigen.

"Ich habe dieses Jahr zu Beginn der Tour nicht so viel Energie investiert, und deshalb habe ich jetzt auch später im Sommer noch mehr übrig", meinte er und erinnerte damit daran, wie oft er 2024 bei der Tour de France vergeblich attackiert hatte. 2025 fuhr er etwas weniger kraftverschwendend und belohnte sich nun mit Saisonsieg Nummer zwei.

So lief der Circuit Franco-Belge:

Nach dem Start dauerte es rund 15 Kilometer, bis sich eine fünfköpfige Spitzengruppe absetzte, die maximal knapp 3:30 Minuten Vorsprung herausfahren konnte. Schon 67 Kilometer vor Schluss, bei der vierten Passage der Ziellinie – und damit drei Runden vor Schluss – hatten die Ausreißer aber nur noch 45 Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld. Allerdings war man vorne inzwischen zu sechst, weil am Knokteberg gut zehn Kilometer zuvor hinten Alexys Brunel (TotalEnergies) attackiert hatte und anschließend allein zur Spitzengruppe vorgefahren war.

Von hinten sprangen auf der folgenden Runde einige Fahrer zur Gruppe vor, bevor sich dann Jonathan Vervenne (Soudal – Quick-Step) 56 Kilometer vor dem Ziel allein absetzte und die anderen Ausreißer zehn Kilometer später eingeholt wurden. Vervenne begann die letzten 40 Kilometer mit 25 Sekunden Vorsprung, seine Chancen auf den Sieg aber schienen gegen ein noch recht großes Verfolgerfeld nicht besonders groß.

Das Streckenprofil des 84. Circuit Franco-Belge. | Grafik: Veranstalter

35 Kilometer vor Schluss, bei der vorletzten Passage des Knokteberg, der von den Frühjahrsklassikern auch als Cote du Trieu bekannt ist und von der anderen Seite auf jenen Bergrücken hinaufführt, auf dem auch der Oude Kwaremont endet, wurde Vervenne eingeholt und es bildete sich nach einer Beschleunigung von Jonas Abrahamsen (Uno-X) eine neue, fünfköpfige Spitzengruppe.

Dahinter machte Q36.5 die meiste Nachführarbeit und hielt den Abstand bis 22 Kilometer vor dem Ziel, eingangs der Schlussrunde, bei rund 25 Sekunden – wobei vorne nun aber auch nur noch Abrahamsen, Xandro Meurisse (Alpecin – Deceuninck) und Jonas Geens (Flanders – Baloise) beisammen waren.

Letzterer konnte bald ebenfalls nicht mehr folgen und als es zum letzten Mal den Col du Horlitin (1,3 km bei 4,5%) hinaufging, sprang Fabio Christen (Q36.5) aus dem noch 15 Sekunden zurückliegenden Hauptfeld heraus, um die Verfolgung von Abrahamsen und Meurisse allein aufzunehmen. Nur drei Kilometer später schaffte der Schweizer den Anschluss und es ging zu dritt auf die letzten 15 Kilometer und zunächst in Richtung Knokteberg.

Uno-X nutzt Überzahl und Abrahamsens Reserven

Dort konnte sich keiner der drei absetzen und so ging es gemeinsam mit 15 Sekunden Vorsprung auf die breite Landstraße wieder hinunter nach Ronse. Hinter dem Trio aber bildete sich noch ein Verfolgerquartett, nachdem Dylan Teuns (Cofidis), Joseph Blackmore (Israel – Premier Tech), Markus Hoelgaard (Uno-X) und Rick Pluimers (Tudor) an der Cote de Trieu attackiert hatten.

Hoelgaard verweigerte zwar die Mitarbeit, doch seine drei Begleiter arbeiteten zusammen und sorgten kurz nach der Flamme Rouge tatsächlich noch für den Zusammenschluss der beiden Gruppen an der Spitze – auch weil die drei Spitzenreiter offensichtlich vor der Schlussrampe nochmal durchatmeten. Auch das Feld war da beinahe schon wieder an den sieben Ausreißern dran. Doch gerade noch rechtzeitig in der steilen Rampe hinauf zum Ziel in der kleinen Gemeinde Mont de l'Enclus attackierte Hoelgaard und Christen folgte, allerdings mit Abrahamsen am Hinterrad. Der war dann der Stärkste, fuhr an beiden vorbei und sicherte sich den Sieg vor dem aus dem Feld heraus heransprintenden Strong.

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