nach Recherchen der ARD-Redaktion Sport

NADA: neuer "Blutstropfen"-Test zur Doping-Kontrolle im Hobbysport?

Foto zu dem Text "NADA: neuer
Bald auch im Hobby-Radsport? Christopher Froome (Team Sky) auf dem Weg zur Doping-Kontrolle. | Foto: Roth

15.05.2015  |  (ARD) - Nach Recherchen der ARD-Redaktion Sport will die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) bald auch Hobbysportler bei Radrennen, Triathlons und Marathons auf Doping-Substanzen testen.

Die Vorstandsvorsitzende der NADA, Andrea Gotzmann, sagte der ARD-Recherche-Redaktion Sport: "Wir wollen den dopingfreien Sport, und das kann sich nicht nur auf die 7000 Spitzensportler im Test-Pool der NADA beschränken."

Für den neuen Doping-Test, für den nur ein Tropfen Blut benötigt wird, sieht Gotzmann Einsatzmöglichkeiten auch im Breitensport, "einfach um mal ein deutliches Zeichen zu setzen, und zu evaluieren, was läuft denn eigentlich tatsächlich im Sport".

Grundlage für die mögliche Ausweitung der Doping-Kontrollen auf den Hobbysport ist der neue, sogenannte Blutstropfen-Test. Er eignet sich für Doping-Kontrollen im Breitensport besonders gut, weil für die Analyse lediglich ein kleiner Tropfen Blut ausreicht. Der Test ist kostengünstiger und einfacher durchzuführen als die bisherigen Urin- und Blut-Kontrollen.

Nach Aussage von NADA-Chefin Gotzmann geht es jetzt darum, allgemeingültige Regeln zu formulieren, die dann anerkannt, und von den Veranstaltern der Breitensport-Rennen auch umgesetzt werden.

"Denkbar wäre, den Teilnehmern die Zustimmung abzuverlangen, dass der Fall eines positiven Doping-Befunds Konsequenzen hätte", so die NADA-Vorstandsvorsitzende. Ob man dann einem Freizeitsportler verbieten könne, weiterzulaufen, oder an anderen Veranstaltungen teilzunehmen, das seien Fragen, die geklärt werden müssten.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) begrüße die Forschung nach Alternativen zur klassischen Urin- und Blutprobe, sagte Gotzmann. Für den Einsatz des "Blutstropfen"-Tests müssten aber noch einige Punkte geklärt werden, wie etwa die Formalitäten der Proben-Abnahme.

Sobald der "Tropfen-Test" von der WADA anerkannt ist, soll er im Spitzensport eingesetzt werden - allerdings nur ergänzend, weil damit nicht die gesamte Bandbreite an Doping-Substanzen nachgewiesen werden kann.

Nach Recherchen der ARD-Redaktion Sport könnte der neue Test dann bald bei Ausdauer-Rennen im Breitensport zum Einsatz kommen. Auf Anfrage der Redaktion bestätigten mehrere Veranstalter, darüber nachzudenken, mit dem neuen Verfahrens Doping-Kontrollen einzuführen, oder die Zahl der Tests zu erhöhen.

Der Chef von Ironman Europa, Thomas Dieckhoff, sagte der Redaktion: "Sollte der Test zugelassen werden, prüfen wir umgehend die Einsatz-Möglichkeiten bei Ironman-Rennen."

Andere Veranstalter von Rad-, Triathlon- und Marathon-Rennen in Deutschland, Österreich und der Schweiz äußern sich dagegen skeptisch. Sie sehen keine rechtliche Grundlage für Doping-Tests bei Hobbysportlern - vor allem, wenn sie keinem Verein oder Verband angehören.

Auch die Kosten und der organisatorische Aufwand seien zu groß. Zudem müssten Doping-Kontrollen von einer unabhängigen Institution durchgeführt werden, und nicht vom Veranstalter selbst, "sonst wären sie nicht seriös", so die Argumentation.

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