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25.11.2014 | Am vergangenen Samstag traten in einer Turnhalle in Schwanebeck, am nördlichen Stadtrand von Berlin, zwölf tapfere Rad-Knappen an, um zehn Stunden lang auf der Rolle zu fahren, und schließlich "Knights of Sufferlandria" zu werden.
In diesem Jahr fand die Veranstaltung zum zweiten Mal statt,
und auch zur Erinnerung an die im Juli beim Radsport-Training tödlich verunglückte Alissa Schubert, eine der ersten deutschen "Dames of Sufferlandria". Besonders zahlreich vertreten waren die Sportler von den "Velofanatics" aus Altlandsberg und vom "BB-Bike Team".
Motiviert wurden die Teilnehmer von Radsport-Videos von thesufferfest.com (siehe den Ra-Artikel unter dem Link hier unten; d.Red.), die in ihren Videos Zusammenschnitte wichtiger Rennen wie Tour, Giro, Vuelta, WM usw. verwenden. Besonderen Anklang fanden die Videos, in denen die aktuellen deutschen Radsport-Stars wie John Degenkolb oder Marcel Kittel zu sehen waren.
Und damit das stundenlange Auf-der-Rolle-fahren
eben nicht langweilig wird, gibt es in jedem Video eine Story zum Rennen, und entsprechende Trainingsanweisungen. Das Ganze ist auf witzige Weise mit dem fiktiven Land "Sufferlandria" verbunden, einem Land, wo es nur um den Spaß am Leiden (suffer) geht...
Deshalb mussten die Radrenner an diesem Tag eben auch über zehn Stunden auf dem Sattel sitzen, denn sie wollten "Knight Of Sufferlandria" (Ritter von Sufferlandria) werden. Nach jedem Video, meist rund eine Stunde lang ist, gab's zehn Minuten Pause.
Zurück zum Anfang: Um 7 Uhr standen die ersten Sportler
vor der Schwanenhalle; bis 8 Uhr wurde aufgebaut, und nach einer kurzen offiziellen Eröffnung ging um halb neun das "Sufferfest" los.
Die erste Runde war mit knapp 50 Minuten eher kurz, und diente dem allerdings nicht gerade lockeren Einfahren. Das zweite Video war ein aktueller Mitschnitt der letzten Tour de Suisse mit spektakulären Bildern, aufgenommen mit der Action-Camera. So war man auch als Indoor-Renner mitten drin im großen Peloton, und live beim Zielsprint von Giant-Shimano dabei.
Auch die folgenden acht Videos boten schöne Bilder
von verschiedenen Radrennen der letzten Jahre. Mit jedem Video wurde die Belastung stärker. Aber es ging ja nicht nur um eine andere Form des Indoor-Trainings, sondern um den Titel eines Ritters und um das Leiden als Genuss.
Aber immerhin gab es ja die Pausen: Beine lockern, Gesäß entspannen, Trikot wechseln (weil total nass geschwitzt), dann die kurze Selbstbefragung: Warum mache ich das hier? Etwas essen, Plausch mit den anderen - und dann wieder auf die Rolle.
Damit die Renner sich ganz auf ihr Rennen konzentrieren konnten,
gab es in den Pausen viel Hilfe und Zuspruch durch die Helfer. Sie sorgten dafür, dass es immer genug Getränke gab und sich jeder mit Essen versorgen konnte. Wasser, Saft oder isotonische Getränke standen bereit. Wer wollte konnte sich auch einen Kaffee bestellen.
Auch das Essen ließ keine Wünsche offen. Ob Nutella-Schrippe, Bouletten oder saure Gurken, ob Tomaten, Weintrauben oder Bananen, ob Kekse, Kuchen oder einfach nur Salzstangen – es fehlte an nichts. Wer wollte konnte seine Speicher auch mit den "traditionellen" Energieriegeln auffüllen.
In diesem Jahr unterstützte die zukünftigen Ritter
sogar ein Physiotherapeut mit Massagen, um die Strapazen zu überstehen. Im Laufe des Tages kamen auch einige Besucher, die sich das Ereignis mal live und aus der Nähe ansehen wollten.
Und man sah, dass "Rolle fahren" nicht langweilig sein muss. Aber hart ist es auf jeden Fall: Jeder der zwölf Teilnehmer war mehr als einmal am Rand seiner Möglichkeiten. Gerade am Nachmittag waren die Anfeuerungen der Helfer und Zuschauer eine wichtige Hilfe.
Immer schwerer wurde das Durchhalten auf der Rolle,
und das Ab- und etwas später wieder Aufsteigen geriet zu einer echten Qual.
Doch jeder Renner wusste: Es geht nicht nur ums Durchhalten, sondern auch um den guten Zweck: Das durch Spenden eingenommene Geld geht in diesem Jahr vor allem an das "HcT-Hufeländer Cycling Team", ein Radsport-Team von Schülern der Hufeland-Schule in Berlin-Buch.
Um 19/30 Uhr kam dann das große Finale - auf zur letzten Runde: Mit 47 Minuten erwartete die zukünftigen Ritter ein eher kurzes Video, das jedoch mit einem richtig harten Intervall-Training aufwartete.
Auch die Veranstalter, Sir Torsten und Dame Antje,
waren nochmal aufs Rad gestiegen. Jeder ging noch mal an oder über seine Grenzen. Und das letzte Video fuhren alle nochmal gemeinsam zur Erinnerung an Dame Alissa.
Dann war es endlich geschafft: Gegen 20/15 Uhr stiegen die erschöpften Radrenner vom Sattel. Jeder bekam als Anerkennung für seine Leistung ein Zertifikat und nützliche Preise wie ein steckbares Schutzblech. Denn alle Teilnehmer werden erstmal nicht so schnell wieder "Indoor" trainieren...
Als weitere Belohnung für alles Leiden gab es
neben dem Titel "Knight Of Sufferlandria" schicke Rahmen-Aufkleber, um auch auf der Straße zu zeigen, was man für ein Kerl bzw. Frau ist. Bis zum nächsten Jahr!
(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc
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