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07.11.2016 | Die letzten schönen Tage des Herbsts verklingen, und mit ihnen bei vielen auch die Lust auf eine Rad-Runde bei kühleren Temperaturen. Ist das Rennrad also ein Sportgerät nur für den Sommer? Durchaus nicht: Auch die kalte Jahreszeit verspricht Velo-Wonnen! Wir vom Pressedienst Fahrrad haben mal zehn Gründe gesammelt - hier sind sie:
Radsport im Winter ist reines Vergnügen, weil ...
1. es fit für den Sommer macht
"Winter-Training gleich Sommer-Siege", lautet eine gängige Formel für radsportlichen Erfolg. Logisch, denn Fitness lebt von Regelmäßigkeit und Wiederholungen. Radelt man den Winter durch, dann braucht es im Frühjahr deutlich weniger Mühen, um in bestechende Form zu kommen.
2. das Immun-System gestärkt wird
Dem Schnupfen davonfahren: Wer im Winter aktiv ist, der stärkt nicht nur den Kreislauf, sondern auch das Immun-System. Der Körper trotzt so mancher Grippe-Welle, wenn er im Winter aktiv bleibt. "Wichtig ist das Klima-Management", rät Sabrina Schmitt vom Bekleidungshersteller Giro: "Winddichte Bekleidung verhindert schnelles Auskühlen während der Abfahrt oder Pause."
3. man das Training kombinieren kann
DVD, Podcast oder Champions League - gerade im Winter lassen sich viele Stunden vorm Fernseher oder Bildschirm mit einem effektiven Rad-Training verbinden. Rollentrainer machen's möglich, denn Radler treten damit buchstäblich auf der Stelle.
"Nicht wenige unserer Kunden richten sich im Winter mit ihrer Rolle häuslich im Wohnzimmer ein, oder bauen den Trainings- zum Multimedia-Raum um", verrät Mareen Werner, Expertin für Training und Leistungs-Diagnostik beim Großhändler "Sport Import": "Wann hat man sonst schon die Gelegenheit, sich mal wieder die komplette Star-Wars-Saga reinzuziehen?"
4. den Radler selten soviel Ruhe umgibt
Im Winter ist weniger los. Strecken, die an Sommer-Sonntagen überlaufen von Spaziergängern und anderen Radlern sind, lassen sich im Winter in Ruhe genießen. Auch auf den verschneiten Trails ist es ruhiger, da die weiße Pracht die wenigen Geräusche nochmals dämpft: Ein toller Ausgleich zum oftmals hektischen Alltag.
5. Winter-Nächte die Sinne wecken
Nachtwanderungen sind das Highlight jedes Pfadfinderlagers. Wer erinnert sich nicht mit glänzenden Augen an die Mischung aus Angst, Entdeckertrieb und Gruppengefühl - der Wald direkt neben dem Lager wurde zum Zauberwald!
"Dank moderner LED-Beleuchtung lässt sich der Wald unbeschwert per Rad entdecken, und die Erlebnisse aus Kindertagen können wieder aufleben", sagt Sebastian Göttling von Licht-Spezialisten "Busch & Müller" (www.bumm.de) augenzwinkernd.
6. Prioritäten gesetzt werden
Nur an wenigen Flecken in Deutschland ist der Winter konstant. Es gibt warme Tage, es gibt kalte, es gibt trockene Tage, es gibt feuchte. Deshalb sollte man vorbereitet sein, das Rad fahrbereit, die Kleidung gerichtet und eine Thermosflasche griffbereit.
Wenn dann der morgendliche Nebel einem strahlend blauen Himmel weicht, vergeht keine Minute ungenutzt: Spontan wird sich aufs Rad geschwungen, und die Mittagspause um ein paar Minuten/ Kilometer ausgedehnt. Fantastisch!
7. modernes Material dem Winter den Schrecken nimmt
Zwar wurden Fahrräder mit Sicherheit schon seit ihrer Erfindung auch bei widrigem Winter-Wetter bewegt. "Sicherer Fahrspaß dürfte sich jedoch erst durch jüngere technische Errungenschaften wie Funktionsbekleidung, hydraulische Scheibenbremsen und nicht zuletzt breite Stollen- oder Spike-Reifen beim Radler eingestellt haben", ist Peter Horsch vom Rad-Hersteller Riese + Müller (www.r-m.de) sicher.
8. es Fatbikes gibt
Wahre Winterwunder-Maschinen sind Fatbikes. Mit ihren bis zu 4,8 Zoll breiten Reifen erschließen sie auch Tiefschnee für den Radfahrer. Okay, Deutschland ist kein Permafrost-Winterland - aber wenn es schneit, verwandeln sich Landstraßen und Wald in feinstes Rad-Terrain.
Übrigens fahren sich die Breitreifen-Bikes auch bestens auf Sand, im Matsch und am Strand. "Das erklärt ihre wachsende Beliebtheit", sagt Stefan Stiener vom Hersteller "Velotraum", der mit dem Modell "Pilger" eines der ersten europäischen Reise-Fatbikes im Programm hat.
9. es für manchen Radsport nur den Winter gibt
Von jeher eine Winter-Sportart ist Querfeldein-Fahren, oder neudeutsch "Cyclocross". Der Sport lebt geradezu von widrigen Wetterbedingungen. Auf speziellen Cross-Rennrädern flitzen die Sportler über zwei bis drei Kilometer lange Rundkurse, die mit Hindernissen wie Hürden, Sandgruben und Treppen gespickt sind.
"Lange Zeit war Cyclocross ein Sport, der einzig im Rennbetrieb ausgeübt wurde", berichtet Stefan Scheitz vom US-Rad-Hersteller Felt (www.feltbicycles.com): "Inzwischen ist das Crossen auch abseits der Rennstrecke ein Thema, da das geländegängige Rennrad oft den Routen-Horizont erweitert."
10. es letztendlich doch nur um das Eine geht...
Eine Idee, zwei Varianten: Früher fuhren die eingefleischten Rennradfahrer im Winter mit starrer Nabe (fixed), um den runden Tritt zu schulen, und eine wellige Topografie sorgte spielerisch für Intervalle. Heute findet das Gleiche, von harten Beats unterlegt, gemeinschaftlich und "indoor" als "Spinning" statt.
Jedem, wie es ihm gefällt - Hauptsache, die Kurbel dreht sich auch im Winter! Gute Fahrt...
Der Autor
Gunnar Fehlau ist Gründer und
Geschäftsführer des "pressedienst-fahrrad" in Göttingen.
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