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05.06.2013 | Das anspruchsvolle Radrennen am Schleizer Dreieck liegt hinter uns. Glaubte man den Wettervorhersagen, sollte es eine 145 Kilometer lange Wasserschlacht werden. Bei sieben Grad C. und leichtem Regen starteten wir pünktlich um Neun auf die Strecke.
Entgegen jeder Prognose ließ der Regen
jedoch im Lauf des Rennens nach, und die letzten Meter konnten sogar auf relativ trockenen Strassen absolviert werden. Kaum im Ziel, ließ der Himmel den Wassermassen wieder freien Lauf, und die Weltuntergangs-Stimmung kehrte zurück. Da wurde im Zelt der Siegerehrung einheitlich durchgeatmet: "Puh, Glück gehabt!"
Aber von Anfang an: Kälte und Nässe hatten die Rennstrecke von Schleiz voll im Griff - weswegen die Fahrer so lange es ging in den Autos blieben, und verzweifelt versuchten, ihre Körperwärme für die anstehenden Rennstunden zu konservieren. Dementsprechend "enthusiastisch" waren dann auch kurz vor dem Start die Mienen in die man blickte...
Kaum waren die ersten Renn-Kilometer absolviert,
und die Beine aufgewärmt, wurde die Stimmung zunehmend lebhafter. Das Rennen begann.
Die kurzen, Kräfte raubenden Anstiege in Schleiz versprachen, wie in den letzten Jahren, ein interessantes Rennen. Schon bald zeichnete sich ab, dass dieses Jahr nicht nur die Höhenmeter, sondern auch die Kälte den Fahrern alles abverlangte.
Nach der ersten Runde über 72,5 Kilometer war klar, dass alle Fahrer angeschlagen waren. Das Belauern begann. Während die drei großen Mannschaften Graakjaer, Strassacker und Merkur-Druck versuchten, das Rennen zu kontrollieren, ging in dieser Phase vor allem das "Team Sonosan" in die Offensive, und versuchte dem Feld zu entfliehen.
Der starke Wind verschaffte den Helfern
von Graakjaer und Merkur-Druck jedoch einen entscheidenden Vorteil in der Verfolgung der Ausreißer. Und die zurückhaltende Fahrweise von Strassacker ließ eine größere Attacke an einem der letzten Berge erwarten. Dass viele Fahrer bereits Kräfte gelassen haben, wurde klar, als das bis dahin kompakte Feld an der Steigung in Hirschberg ausseinander gerissen wurde.
Die entscheidende Gruppe entstand dann am letzten sanften Anstieg in Saalburg, als sich sieben Mann absetzten, und Richtung Ziel aufmachten. Der Vorsprung wuchs schnell, und dem hohen Tempo an der Spitze konnten schon bald drei Fahrer nicht mehr folgen.
Die vierköpfige Spitzengruppe entschied das Rennen
zum Schluss im Sprint, wobei Daniel Knyss vom "Team merkur-druck.com" die Nase vorn hatte, und Marek Bosniatzki und Martin Hein auf die Ränge verwies.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten in der Teamwertung vor allem Merkur Druck und Strassacker ihre Eisen noch im Feuer, da in der dreiköpfigen Verfolgung jeweils noch ein Fahrer der Teams vertreten war.
Leider fuhr mir jedoch der dritte Fahrer rund 300 Meter vor dem Ziel ins Hinterrad, und zerstörte nicht nur meinen Renner, sondern auch unsere Träume von dem Sieg in der Mannschaftswertung. Lädiert schulterte ich mein gefallenes Ross, und machte mich zu Fuss auf in Richtung Ziellinie.
In solchen Momenten wird einem klar,
wie ernüchternd Radsport sein kann. Trotzdem ich am Ende doch noch vom Feld überholt wurde, und wir in der Teamwertung auf Platz drei abgedrängt wurden, war ich froh, dass nicht mehr passiert ist. An dieser Stelle möchte ich auch nochmal meinem Team und allen Sportlern danken, die mich direkt vor Ort wieder aufgebaut haben, und für die nächsten Rennen motiviert haben. So macht Gemeinschaft Spass...
Alles in allem war es ein spannendes Rennen, das vor allem von den größeren Mannschaften kontrolliert wurde. Meine Team-Kollegen haben wieder einmal einen hervorragenden Job gemacht, und jeder hat alles gegeben, um das bestmögliche Ergebnis für die Mannschaft zu erzielen - was durch die Siege von Daniel Knyss und Beate Zanner belohnt wurde. Dafür ziehe ich meinen Helm...
Im warmen Zelt der Siegerehrung stieg die Stimmung
der durchgefrorenen Radsportler, die Ehrungen wurden zügig und reibungslos durchgeführt. So konnten wir uns alle schon sehr bald auf den Weg Richtung heiße Badewanne machen.
Dem Veranstalter möchte ich vor allem auch aufgrund der Wetterbedingungen ein großes Lob aussprechen - und mich im Namen aller Rennfahrer bei den tapferen Helfern bedanken, die uns vor Gefahren warnten, und den richtigen Weg wiesen.
Bis in zwei Wochen, in Hannover!
Mit besten Grüßen,
euer Friedrich
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