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21.07.2008 | Tour total verlässt die Pyrenäen. Wir sind auf dem Weg zum Col de Portel, dem letzten der Großen im Südwesten. Der Vormittag stand im Zeichen der beiden pyrenäischen HC-Steigungen: Col du Tourmalet und Hautacam. Man hat sich langsam an die Höchstschwierigkeiten herangetastet, nach zweimal Cat. 1 auf der vorigen Etappe nun also zweimal 'hors catégorie'.
Nach dem schlechten Wetter des Vortags saßen wir am Abend ziemlich ratlos zusammen: Was, wenn das schlechte Wetter anhält? Was, wenn der Tourmalet mit jenseits 2.100 m im (Schnee-) Regen überquert wird und Guido sich pitschnass auf den Rest der Strecke machen muss? Unser Wohnmobil vom Campingservice Grabe aus Ammern hatten wir im Zielort Bagnères-de-Bigorre geparkt, und drinnen glich es einer netten Plauschrunde am Lagerfeuer. Allerdings saßen sorgenzerfurchte Stirnen am Tisch. Guido hatte die Regenabfahrt vom Aspin tüchtig mitgenommen. Und da es in Strömen goss, wurde der Plan, gleich am Abend noch nach Pau zu fahren, um die 10. Etappe unter die Reifen zu nehmen, aufgegeben. Sie führte sowieso wieder nach Bagnères und dann weiter zum Tourmalet, so dass man Nachtruhe mitten in der Etappe hätte einschieben können. Aber der Regen war dagegen.
Also machten wir uns erst Montagmorgen nach Pau auf. Zum Glück hatte der Wetterbericht recht behalten und der Regen hatte aufgehört. Schon am Morgen zeigte sich auch wieder erstes Blau am Himmel. Dennoch lag der Tourmalet noch in Wolken und einmal mehr war's nichts mit der schönen, weiten Aus- und Rundumsicht. Wie üblich fasste Guido seine Erfahrungen am Berg prägnant in kurze Worte: „Puh, lang!”
Nach der langen Abfahrt ins Tal der Luz war es dann nicht ganz einfach, die Muskeln direkt wieder auf Touren zu bringen, und weil sie sich sofort mit der Steigung nach Hautacam auseinandersetzen mussten, tat diese richtig weh. Als recht unrhythmischer Berg wurde sie auch kein ganz so guter Freund von Guido, aber wenigstens schien inzwischen wieder die Sonne auf die Pyrenäen, so dass Hautacam und Guido wenigstens mit einem Blick in die Augen und einem festen Händedruck auseinandergingen.
Unterdessen löste sich ein anderes Problem des Vortags. Die Rundum-Warnleuchte, die das Dach des Begleitfahrzeugs ziert, um Guido abzusichern, hatte einen elektrischen Schluckauf bekommen, der mit Bordmitteln nicht zu beheben war. Unser Campingplatznachbar in Bagnères registrierte die Rat- und Werkzeuglosigkeit der Thüringer Tour total-Crew und bot seine Hilfe an. Nicht endgültig geklärt werden konnte, ob er immer so in Urlaub fährt, aber der Herr zauberte ein mittelgroßes Elektrofachgeschäft aus seinem Campinghänger und reparierte die Rundumleuchte, die nun wieder freudig blinkt.
Ungelöst ist jedoch derzeit das Problem mit der Schaltung an Guidos Bergrad. Der vordere Umwerfer muss alle Nase lang nachjustiert werden, damit sich zwischen den Blättern normal hin- und herschalten lässt. Die Frequenz ist inzwischen untragbar hoch, so dass sich Guido sogar entschieden hat, die letzte Pyrenäenetappe mit dem Rad für die Ebene zu fahren, das eigentlich für die Anstiege zu groß übersetzt ist. Mal sehen, wie sich der Kraftaufwand entwickelt. Wahrscheinlich wird er am Fuß des Portel das Bergrad nehmen und dann gleich auf dem kleinen Blatt starten, damit die Hakler umgangen sind.
Im Prinzip wäre der Umwerfer auch notoperiert worden, aber in Lannemezan hatten die einzigen beiden Fachgeschäfte montags zu. Eine freundliche Dame vom Verkehrsamt erläuterte: „Tja, montags sind drei Viertel der Geschäfte geschlossen.” Aha. Die Operation ist daher zunächst einmal auf Narbonne oder Nîmes vertagt, in der Hoffnung, dass sich dort ein Fachladen findet, der sofort agiert. Radwechsel an jedem Berg wäre jedenfalls keine ernst zu nehmende Alternative. Die Zeiten von Maurice Garin und Louis Petit-Breton sind nun mal 100 Jahre vorbei. Wir informieren weiter über die Genesung der Schaltung.
Hier wird es nun langsam dunkel. Die Begleitfahrzeugbesatzung wird sich stärker auf den vorausfahrenden Radfahrer konzentrieren müssen. Wir verlassen aber die Pyrenäen wenigstens bei heiterem Himmel und Blick auf satt grüne Hänge und majestätische Berggipfel wie auf der Postkarte.
Am 17. Juli startete Guido Kunze seine „Tour total“. Der 42-jährige Extremsportler will die komplette Strecke der 95. Tour de France abfahren und am 27. Juli, kurz vor dem Tour-Tross, in Paris auf den Champs-Elysées eintreffen. Kunze hat sich ein gewaltiges Programm vorgenommen. Weil er nur zehn Tage Zeit hat, muss der Extremsportler pro 24 Stunden umgerechnet etwa 2,2 Etappen bewältigen. In einem Tagebuch berichtet Marco Ruhl, einer von Kunzes Begleiter, von dessen Erlebnissen in Frankreich.(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc
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