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10.06.2003 | Alain Gaimard, Renndirektor des Raid Gauloises hat gestern in Anwesenheit des Vize-Premierministers der Kirgisischen Republik Hr. Ortobaiev in Bischkek den 12. Raid Gauloises offiziell eröffnet. Die 36 Welt besten Abenteuerrenn-Teams werden morgen von einem kleinen Dorf auf 2500m Seehöhe in das Tien Shan Gebirge aufbrechen. Der über mindestens 828 km und 14.000 Höhenmeter gehende Raid Gauloises verspricht dieses Jahr nicht nur härter denn je, sondern auch außerordentlich spannend zu werden.
Nachdem die Konkurrenten erstmals über das Qualifikationssystem der X-adventure Raid Series ausgewählt worden sind, fängt für den Raid Gauloises mit dieser Ausgabe eine neue Ära an. « Wir wollen dass der Raid Gauloises der bedeutendste Wettkampf des Abenteuerrennsports bleibt, die Referenz schlechthin, wie eine Weltmeisterschaft », so Alain Gaimard, Generaldirektor von Saga d’Aventures, in seiner Eröffnungsrede vor den 144 Teilnehmern, die aus allen Weltteilen Freitags angereist waren.
Kaum gelandet, hatten die insgesamt 36 Teams wenig Zeit, sich in den begrünten Straßen von Bischkek umzusehen. Samstag und Sonntag unterzogen sich die Mannschaften dem penibel genauen Material-Check (Sportgerät, Ausrüstung, Seile, Apotheke etc.). Vor allem in Fragen des Sicherheitsstandards erwiesen sich die Kontrolleure als unnachgiebig - « im Interesse der Athleten », wie auch Alain Gaimard beim Briefing der Kapitäne erneut unterstrichen hatte. Denn erstmals wird es beim Raid Gauloises keine Assistenz-Teams geben, die in früheren Jahren den Athleten die meisten Logistik-Probleme abgenommen hatten. Über rund 900 km werden die Mannschaften völlig auf sich selbst gestellt sein, einzig der Transport des Sportgeräts und der Nachschub-Kisten in die Wechselzonen wird - wo notwendig - vom Veranstalter besorgt.
Manche Athleten werden die psychologische Unterstützung vermissen, Wettkampf orientierte Sportler wie der Vorjahressieger Yves Masson (VSD-EIDER) hingegen begrüßen die neue Wettkampf-Regel : « Man verlor viel Zeit in der Assistenz-Zone, weil sich die Assistenten einfach oft gar nicht in unsere Situation versetzen konnten und daher nicht immer richtig auf unsere Erwartungen reagierten. »
Samstag wurden den Teams Karten und Roadbook des äußerst anspruchsvollen Parcours ausgehändigt. Selbst erfahrene Teams mussten erst mal kräftig durch atmen… Insgesamt gilt es min. 828 km zu bewältigen, aufgeteilt auf 188 km Trek mit vielen steilen Abschnitten, 354 km MTB auf alpinen Trails, 229 km Rafting und Kanu und 58 km Reiten. Der späte Winter wird den Athleten von Anfang an zu schaffen machen: Über 3.400 m ist in den vergangenen Tagen noch reichlich Schnee gefallen und es gilt mehrere Pässe bis zu einer Seehöhe von 4.345 m zu überwinden. Die Wildwasserabschnitte (Wassertemperaturen um die 5°C) werden auch einiges an technischem Können erfordern, da die Schneeschmelze die Gebirgsbäche und -flüsse enorm anschwellen ließ. Überdies sind einige der Rafting-Sektionen mit ins Boot geladenen Mountainbikes zu bewältigen. Titelverteidiger Yves Masson nach Durchsicht der Karten: „Sein Hirn wird man am Start nicht vergessen dürfen! Wir werden dauernd strategische Vorentscheidungen treffen müssen, vor allem weil die Wildwasserabschnitte in der Nacht gesperrt sind und ein Team enorm viel Zeit an den Sperren verlieren kann.“ Ein Wettlauf mit der Zeit...
Die „Karawane“ der Adventure Racer aus 19 Ländern ist heute mit Großbussen und Lastern frühmorgens aus Bischkek Richtung Osten aufgebrochen und gegen 17h im ersten Basislager eingelangt, südlich der Stadt Karakol. Ein wahres Volksfest erwartete sie im extra errichteten Jurten-Camp. Morgen werden sie um 6:30 in Jety Oguz von einem Hochplateau aus in die verschneiten „Himmlischen Berge“ starten. Nach einer ersten hochalpinen Trek-Sektion werden die ersten Teams gegen Ende des Tages im Kanu auf dem See Issyk Kul erwartet, dem zweitgrößten See der Welt.
Die letzten Stunden vor dem Start schlafen die nach wie vor mit eifrigen Vorbereitungen beschäftigten Teams in Jurten an der Startlinie... soweit an Schlafen vor einem Event, auf das sie sich länger als ein Jahr vorbereitet haben, überhaupt zu denken ist.
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