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01.12.2025 | (rsn) – 56 Frauen haben mit dem neuen, für beide Geschlechter einheitlichen Punktesystem den Sprung in die RSN-Jahresrangliste 2025 geschafft. Wir stellen sie alle in den letzten Wochen des Jahres vor – und analog zu den Männern rund die Hälfte der Platzierten jeweils mit einem eigenen Text, die zweite Hälfte zusammengefasst in kurzen Absätzen.
Im dritten Teil beschäftigen wir uns mit den Plätzen 31 bis 39, mit U23-Meisterinnen, Bahn-Olympiasiegerinnen, der großen Überraschung der Straßen-DM 2025, einer ehemaligen Straßen-Weltmeisterin und einer Schweizerin, die nicht nur in mehreren Disziplinen des Radsports, sondern sogar in zwei unterschiedlichen Sportarten erfolgreich ist. ___STEADY_PAYWALL___
31. Franziska Ehrenreich (Union Raiffeisen Radteam Tirol), 9 Punkte
In ihrem dritten Jahr beim Tiroler Frauen-Rennstall hat die 22-Jährige nicht nur ihre ersten Weltranglistenpunkte abseits der Österreichischen Meisterschaften eingefahren, sondern auch bei den nationalen Titelkämpfen ihr bislang bestes Ergebnis erzielt: Franziska Ehrenreich wurde U23-Meisterin ihres Landes. Eine Woche danach landete sie außerdem auf Rang sieben beim Respect Ladies Race Slovakia (1.2) und wiederholte damit ihr Ergebnis vom Porec Classic Ladies (1.2) in Kroatien im März.
Mit dem Nationalteam bestritt Ehrenreich außerdem im Mai die Tour de Feminin (2.2) in Tschechien und im Sommer sowohl die Tour de L'Avenir als auch die Toskana-Rundfahrt (2.2). Im Oktober wurde sie für die EM nominiert, wo sie Rang 60 im U23-Straßenrennen belegte. Daheim in Österreich wurde Ehrenreich Siebte der Rad-Liga und feierte dort mit ihrem Team den Mannschafts-Gesamtsieg.
32. Lorena Leu (Carbonbike – Giordana), 8 Punkte
Nach dem Aus von Maxx-Solar – Rose hat die junge Schweizerin sich für 2025 einen neuen Rennstall gesucht und ist in Belgien beim als Club-Team agierenden, aber sehr gut aufgestellten Carbonbike – Giordana fündig geworden. Mit der Mannschaft bestritt Leu größtenteils in Belgien ihre Rennen und erzielte dabei auch einige Spitzenresultate auf nationaler Ebene. Aber auch auf UCI-Level konnte sich beispielsweise ein elfter Platz bei der Trofee Maarten Wynants (1.2) sehen lassen. Ihre Punkte für die RSN-Jahresrangliste aber ergatterte Leu in der Schweizer Heimat bei den nationalen Meisterschaften. Dort nämlich gewann die 21-Jährige in der U23-Kategorie das Zeitfahren und holte Silber im Straßenrennen.
32. Stephanie Meder (Embrace The World), 8 Punkte
Die Späteinsteigerin wurde Ende Juni zur großen Überraschung bei den Deutschen Meisterschaften: Stephanie Meder fuhr auf dem schweren Kurs in Linden als Ausreißerin mit Teamkollegin Clara Jäger an der Spitze und hielt dann noch lange bei den Besten mit, um schließlich auf Rang 6 zu landen.
Zuvor war Meder bereits Zweite im Bundesliga-Rennen in Karbach geworden und zeigte sich im Juni beim Alpes Gresivaudan Classic (1.1) in Frankreich mit Platz 22. Allzu viele Lizenzrennen bestritt die in Vollzeit arbeitende Ex-Handballerin aber bislang nicht. Dafür hat Meder sich in der Radmarathon-Szene einen Namen gemacht, wurde bereits Gran-Fondo-Europameisterin und gewann im Sommer dann das Jedermann-Event L'Etape du Tour in Tignes. 2026 wird die 30-Jährige bei den vom Bundesliga- zum KT-Team aufsteigenden Wheel Divas an Bord sein.
34. Layla Barthels (CT Atertdaul), 7 Punkte
Ohne größeres Team und meist im Trikot ihres Luxemburger Vereins CT Atertdaul war die 21-Jährige in dieser Saison vor allem bei nationalen Rennen in Belgien unterwegs und konnte dort im Sommer auch einige Top-10-Resultate einfahren. Ihre Punkte für die RSN-Rangliste holte Barthels bei den Landesmeisterschaften – jeweils als Zweite bei der U23 in Zeitfahren und Straßenrennen sowie als Vierte im Straßenrennen der Elite.
Außerdem kamen drei Einsätze bei UCI-Rennen durch eine Kooperation der Verbände von Luxemburg und Österreich zustande. So fuhr die Luxemburgerin im September im Dress von Cycling Austria durch die Toskana, bevor sie dann im Oktober wieder das Luxemburger Nationaltrikot für die Straßen-EM und auch die Gravel-EM überstreifte – bei letzterer wurde sie Sechste in der Altersklasse. Für 2026 hat Barthels sich einen Platz im belgischen Club-Team KDM – Pack gesichert.
Lisa Klein im Zeitfahren bei der Straßen-EM 2025 in Frankreich. | Foto: Cor Vos
34. Lisa Klein (Embrace The World), 7 Punkte
Im "Jahr 1" nach ihrer WorldTour-Karriere, die Lisa Klein 2024 aus freien Stücken beendete, um – vereinfacht ausgedrückt – wieder mehr Freude am Radsport zu haben, hat sich die 29-Jährige für Straßen- und Gravelrennen dem Club-Team Embrace The World angeschlossen und sich auf weniger Ziele konzentriert. Mit EM- und WM-Silber in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn sowie den Deutschen Meistertiteln in der Einer- und Mannschaftsverfolgung darf man das Vorhaben wohl als gelungen bewerten.
Auf der Straße gewann Klein im April das nationale Rennen Rund um Schönaich, bei den Highlights aber lief es nicht ganz nach Wunsch: Bei der Zeitfahr-DM verpasste Klein das erhoffte Podium um sechs Sekunden und wurde Fünfte und bei der EM Anfang Oktober in Frankreich kam sie nicht über Platz 16 im Einzelzeitfahren und Rang vier mit der Mixed-Staffel hinaus. Allerdings: Das war auch direkt nach einem Höhentrainingslager in Livigno und Teil der Vorbereitung auf die Bahn-WM.
34. Laura Stigger (SD Worx – Protime), 7 Punkte
Als die Junioren-Straßenweltmeisterin von 2018 Anfang 2025 als neues Teammitglied von SD Worx – Protime vorgestellt wurde, weckte das große Erwartungen: Würde die Mountainbikerin nun sieben Jahre nach ihrem Regenbogen-Coup von Innsbruck endlich auch auf der Straße durchstarten? Die Antwort lautet am Jahresende (und zumindest vorerst): Nein.
Die 25-Jährige konzentrierte sich auch dieses Jahr weiter hauptsächlich auf ihre Einsätze für Specialized Factory Racing auf dem Mountainbike und wurde dort Elfte der Weltcup-Gesamtwertung, mit zwei Podestplätzen in Val di Sole als Highlight. Auf der Straße bestritt Stigger lediglich die Valencia-Rundfahrt im Februar, die sie aber mit Magenproblemen vorzeitig aufgeben musste, sowie im August die Tour de Romandie. Immerhin: Bei ihrer ersten und bislang einzigen WorldTour-Rundfahrt wurde sie Gesamt-14., was ihr auch ihre Punkte im RSN-Jahresranking bescherte.
Leila Gschwentner (links) vor dem Start des Classique Morbihan 2025. | Foto: Cor Vos
37. Leila Gschwentner (Liv – AlUla – Jayco Continental), 6,5 Punkte
In ihrem zweiten Jahr beim Nachwuchsteam des WorldTour-Rennstalls Liv – AlUla – Jayco hat Leila Gschwentner an die Vorsaison angeknüpft. Die 22-jährige Österreicherin fuhr viele Rennen auf UCI-Niveau, holte dort zwar keine persönlichen Top-Ergebnisse, konnte ihr Selbstvertrauen aber mit solchen auf nationaler Ebene stärken – etwa einem Sieg beim Arlberg Criterium im August oder dem kompletten Abräumen bei den nationalen Bahnmeisterschaften, wo sie Einerverfolgung, Elimination, Punktefahren, Scratch, Omnium und Madison für sich entschied.
Bei den Straßenmeisterschaften wurde sie Dritte im U23-Zeitfahren hinter Tabea Huys und Elisa Winter sowie Vierte im Straßenrennen der Elite. Dazu kam Anfang Dezember noch mit Jayco ein Sieg im Teamzeitfahren auf Etappe 1 der Toskana-Rundfahrt. Trotzdem geht Gschwentners Weg 2026 nicht beim australischen Rennstall weiter, sondern sie schließt sich dem britischen KT-Rennstall Smurfit – Westrock an – wie auch Landsfrau Winter.
38. Anina Hutter (Nexetis), 6 Punkte
Dass Schweizer Radsportlerinnen multidisziplinär unterwegs sind, kennt man. Doch die 20-jährige Anina Hutter ist nicht nur auf dem Mountainbike und dem Straßenrad stark – sie wurde in diesem Jahr U23-WM-Vierte im MTB-Cross-Country und gewann die Schweizer U23-Meisterschaften auf der Straße – sondern sie glänzt auch im Skilanglauf. Dort war sie im Februar Zehnte bei der Juniorinnen-WM über zehn Kilometer.
Für die RSN-Jahresrangliste aber zählt nur der Straßenradsport, wo Hutter zum Schweizer Talentförderungsteam Nexetis gehört, das auf KT-Level eingeschrieben ist. Hutter bestritt mit der Mannschaft im Sommer die Tour de Suisse und die Tour de Romandie, also bereits zwei WorldTour-Rundfahrten, wurde Schweizer U23-Meisterin und Dritte bei den U23-Zeitfahrmeisterschaften sowie Achte bei den Elite-Straßenmeisterschaften. Und Ende September stand sie auch bei der Straßen-WM in Ruanda am Start und kam dort in Kigali als 20. ins Ziel des U23-Rennens.
Anina Hutter (rechts) bei der Teampräsentation vor dem WM-Straßenrennen der U23 in Kigali. | Foto: Cor Vos
38. Mieke Kröger (RV Teutoburg Brackwede), 6 Punkte
Genau wie Lisa Klein hat auch Mieke Kröger ihre WorldTour-Karriere hinter sich gelassen und fokussiert sich inzwischen auf weniger Ziele – und dabei ist sie umso glücklicher. Die 32-Jährige ist diesen Schritt sogar bereits ein Jahr vor Klein gegangen und absolvierte 2025 nun ihre zweite Saison als 'Radsport-Privateer' in Straßen- und Gravelrennen sowie vor allem auf dem Zeitfahr- und dem Bahnrad. Die Bahn-Olympiasiegerin von Tokio 2021 gehörte auch in diesem Jahr zum Verfolgungsvierer und holte gemeinsam mit Klein, Franziska Brauße, Laura Süßemilch und Messane Bräutigam EM- und WM-Silber.
Kröger feierte Siege in einigen deutschen Rundstreckenrennen, bestritt zwei Läufe der Gravel World Series und war bei den Deutschen Straßenmeisterschaften am Start. Auf einem schwer profilierten Zeitfahrkurs wurde sie dort Sechste im Kampf gegen die Uhr und fuhr auch das sehr schwere Straßenrennen auf Rang 28 durch. Bei der Straßen-EM im Oktober gehörte sie, wie Klein, zur deutschen Mixed-Staffel, die auf Rang vier landete.
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