--> -->
30.06.2025 | (rsn) – Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) ist in Linden zwar erst 2:44 Minuten nach dem neuen Deutschen Meister Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) über den Zielstrich gefahren und hat bei den 'Abgehängten' den Sprint um Rang sieben gewonnen. Doch der 31-Jährige war angesichts des schweren Kurses dennoch zufrieden mit seinem Rennen und der letzten richtig harten Belastung vor der Tour de France, bei der er ab dem 5. Juli wieder als Helfer für Top-Favorit Tadej Pogacar fungieren will.
Vor allem aber freute sich der Hürther, dass er das Rennen auch ohne Top-5-Ergebnis entscheidend mitprägen konnte und in gewisser Weise auch ein wenig Zünglein an der Waage gespielt hatte.
Denn obwohl Politt wusste, dass er in den letzten Anstiegen auf der Schlussrunde keine Chance mehr haben würde, um den Titel zu fahren, gab er in der zehnköpfigen Verfolgergruppe hinter den sechs und auf der vorletzten Runde schließlich noch drei Ausreißern um Emanuel Buchmann (Cofidis), Max Schachmann (Soudal – Quick-Step) und Anton Schiffer (Bike Aid) Vollgas und trug so mit dazu bei, dass Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Lennard Kämna (Lidl – Trek) und Florian Stork (Tudor) in der letzten Runde noch nach vorne springen konnten. ___STEADY_PAYWALL___
Seinen letzten großen Führungsturn fuhr Politt eingangs der Schlussrunde in die steile Bergstraße hinein, wo er ein regelrechtes Leadout gefahren ist und so den zuvor bereits auf nur noch 24 Sekunden geschrumpften Rückstand zur Spitze nochmal verkleinerte. Die Nachfrage von radsport-news.com, ob er dabei einfach noch einen letzten harten Trainingsreiz setzen oder tatsächlich auch seinen Begleitern helfen wollte, die ja nicht seine Teamkollegen waren, beantwortete Politt mit einem Grinsen und dachte kurz nach:
"Dazu gibt's keinen Kommentar", lachte er, um dann aber doch hinzuzufügen: "Ne, es war schon ein bisschen Nachführarbeit. Ich habe schon meine Beine gemerkt und die Gruppe vorne war noch da. Dann habe ich den Jungs gesagt, die sich noch gut gefühlt haben, dass sie probieren können, nach vorne zu springen. Das haben sie dann auch gemacht - und ich muss sagen: Ich freu mich jetzt riesig für Georg. Das hat er einfach verdient mit seiner offensiven Fahrweise, die er immer hat. Und er hatte ja sogar noch Pech, war vorne mit dabei und hatte dann einen Platten. Das Meistertrikot geht zur Tour de France, was wollen wir mehr?"
Nils Politt in der Abfahrt nach Queidersbach bei der Rad-DM 2025. | Foto: Arne Mill
Zuvor hatten Politt und die anderen neun Mitglieder der Verfolgergruppe drei Runden lang den Abstand zu den sechs und schließlich nur noch drei Spitzenreitern in Grenzen gehalten. Die Lücke ging zwar bis auf eine Minute auf, dann aber beschleunigte man hinten in der vorletzten Runde wieder etwas und kam Sekunde um Sekunde wieder näher nach vorne.
"Es hat mich überrascht, dass die von hinten kamen - ich weiß nicht, ob jemand dort noch Tempo gefahren ist?", fragte sich Schachmann im Gespräch mit RSN direkt nach dem Rennen, noch bevor wir mit Politt gesprochen hatten. Als der Soudal-Fahrer hörte, dass neben Zimmermanns Teamkollege Jonas Rutsch auch Politt in der Verfolgung Tempo gebolzt habe, wunderte er sich "für wen?", und meinte dann: "Ah ok, das ist natürlich schlecht, wenn die zwei hinten fahren. Aber das ist natürlich immer das Risiko bei einer Meisterschaft. In einem anderen Jahr fährt keiner, und dann haben wir drei Minuten. Es ist wie es ist."
Natürlich war Politt ganz und gar nicht allein dafür verantwortlich, dass die Verfolger im Rennen blieben. Denn insgesamt herrschte hinten gute Zusammenarbeit, wie auch die anderen Fahrer gegenüber RSN bestätigten – und vor allem Rutsch opferte sich voll für Zimmermann auf. Außerdem arbeiteten auch Ben Zwiehoff und Lennart Jasch für Red Bull wieder mehr mit, nachdem eingangs der vorletzten Runde Nico Denz und Jonas Koch nicht mehr ganz vorne mithalten konnten und zurückfielen.
"Ich habe zu den Jungs gesagt, als wir eine schöne Gruppe waren, dass wir jetzt unser Rennen fahren und unser Tempo. Dass wir uns auch nicht am Berg gegenseitig was in die Schuhe fahren, sondern ein schönes Tempo hochfahren. Wir haben ja die ganze Zeit gesehen, dass sie nicht weit weg waren. Und ich denke das war schon auch der Schlüssel zum Erfolg", meinte Politt und auch Kämna bestätigte:
"Es ist superselten, dass eine zweite Gruppe hinten so gut zusammenarbeitet. Wir hatten diesmal viele motivierte Fahrer dabei und auch für Bora war die Konstellation nicht perfekt. Deshalb sind sie auch mit durchgegangen. Das hat das ganze so ein bisschen gerettet. Normalerweise ist so eine Gruppe durch und Du siehst sie nie wieder, weil hinten auch alle platt sind und keiner mehr fährt. Aber wir haben uns zusammengeschlossen, sind gut miteinander gefahren, haben alle mal durchgeschnauft und mit dem Titel auf der Linie hat jeder nochmal Motivation gekriegt."
Der Lidl-Trek-Fahrer, der sich am Ende mit Rang vier begnügen musste, bestätigte aber auch: "Nils hat mir einen kleinen Freundschaftsdienst erwiesen und gesagt: Okay, ich fahr jetzt hier einmal alles für Dich, weil er für sich selbst wusste, dass er wahrscheinlich nicht nochmal mit über den Berg kommt. Da muss ich sagen: Vielen, vielen Dank, das war nicht nötig und einfach eine richtig nette Geste!"
Letztendlich war sein Kraftaufwand aber auch für Politt eben nicht ganz irrelevant. Denn natürlich war es neben dem Freundschaftsdienst eben auch nochmal eine schwere Vorbelastung sechs Tage vor dem Tour-Start. Die Deutschen Meisterschaften zu bestreiten, dann aber nicht richtig tief zu gehen, hätte in seiner Vorbereitung auch wenig Sinn gemacht.
"Ich bin sehr, sehr zufrieden, wie es heute gelaufen ist. Es war eine superharte Belastung vor der Tour, jetzt heißt es erholen und dann ab Samstag drei Wochen Vollgas", sagte er RSN. Denn bei der Frankreich-Rundfahrt wird es von Tag eins an sehr auf ihn ankommen, wenn das Peloton in der ersten Tour-Woche durch Nordfrankreich fährt und viel Chaos erwartet wird. Dort ist Politt einer der wichtigsten Bodyguards für Pogacar, um den Titelverteidiger aus allem herauszuhalten und Zeitverluste zu verhindern.
Im DM-Einzelzeitfahren am Freitag war Politt auf Rang vier gelandet. | Foto: Arne Mill
"Es wird auf jeden Fall eine spannende erste Woche und ich hoffe ohne – oder mit nicht allzu vielen Stürzen. Ich hoffe, dass wir da gut durchkommen und dann voll angreifen können in den Pyrenäen und in den Alpen", blickte Politt voraus und erklärte, dass sein Job nach den Flachetappen aber alles andere als erledigt ist und er auch in den Bergen wie im Vorjahr noch viel arbeiten will: "So ein Tourmalet-Politt, da würde ich schon nicht nein sagen."
(rsn) – Für Niklas Märkl (Picnic – PostNL) ist der Radsport-Sommer 2025 ein ganz besonderer: Erst stand die von seinem Heimatverein RSC Linden - mit seinem Vater Andreas Märkl an der Spitze - o
(rsn) - Wie entrückt stand Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) bei den Deutschen Meisterschaften in Linden auf dem obersten Treppchen und schaute in den Himmel. In diesem Moment galt nur das hi
(rsn) – Ein selektives Rennen mit mehr als 3000 Höhenmetern, bei dem sich die großen Favoriten schon früh zeigten – und mittendrin im Geschehen fuhr bei dieser Deutschen Meisterschaft in Linden
(rsn) – Emanuel Buchmann war wie erwartet einer der Hauptdarsteller im topografisch und auch witterungsbedingt schwierigen DM-Straßenrennen von Linden. Schließlich ist der Tour-de-France-Vierte vo
(rsn) – Neun Jahre ist es her, dass die damals noch unter dem Namen Bora – Argon 18 auftretende Mannschaft Red Bull – Bora – hansgrohe zuletzt eine Deutsche Meisterschaft ohne Podestplatz verl
(rsn) – Das Straßenrennen von Linden bot den erwartet offenen wie spannenden Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Einen ganz großen Anteil daran hatte Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step)
(rsn) – Mit Anton Schiffer (Bike Aid) hat bei der Deutschen Meisterschaft zum ersten Mal seit Julian Kern 2012 ein Kontinental-Fahrer eine Medaille im Straßenrennen gewonnen. Nur Georg Zimmermann (
(rsn) – Große Hitze, eine schwere Strecke und ein packendes Finale mit einem Sieger, der zwischenzeitlich schon abgehängt war: Das Straßenrennen der Männer bot einen würdigen Abschluss der Deut
(rsn) - Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) wird im Trikot des Deutschen Meisters die am 5. Juli in Lille beginnende Tour de France in Angriff nehmen. Der 27-jährige Augsburger entschied bei gr
(rsn) - Deutschland ist und bleibt ein Radsport-Entwicklungsland! Das zeigte sich wieder mal bei den Nationalen Meisterschaften im Zeitfahren und auf der Straße! Nach eigenen Angaben hat German Cycli
(rsn) - Benedikt Benz (JEGG - DJR Academy) hat in Linden den Deutschen Meistertitel der Junioren im Straßenrennen errungen. Der 18-Jährige, der im vergangenen Jahr in Bad Dürrheim bereits Dritter g
(rsn) - Intermarché – Wanty bringt mit Jonas Rutsch und Georg Zimmermann ein starkes Duo an den Start des Straßenrennens der Deutschen Meisterschaft in Linden. Beide haben ein Ziel: Den ersten Tit
(rsn) – In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden dem Cofidis-Rennstall vor seinem Hotel in Bondues elf Räder der Marke Look entwendet. Die Diebe hatten einen Lastwagen der Mannschaft von Emanuel
(rsn) - Marlen Reusser (Movistar) hat das Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Women gewonnen und sich das erste Rosa Trikot des Rennens gesichert. Die Schweizerin war auf dem 14,2 Kilometer langen Ku
(rsn) – UCI-Präsident David Lappartient hat im ´Village du Tour´ am Rande der Frankreich-Rundfahrt in einem Gespräch mit Wielerflits-Journalist Raymond Kerckhoffs erklärt, dass er Anfang Novemb
(rsn) – Die 112. Tour de France hat schon am ersten Tag ihren ersten kleinen Social-Media-Shitstorm und in seinem Zentrum steht Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step). Der Belgier rollte gestern, d
(rsn) - Regnerisches Wetter wird die 2. Etappe der Tour de France 2025, das mit 209 Kilometern längste Teilstück der drei Wochen, von Lauwin-Planque an die Küste nach Boulogne-sur-Mer prägen. Und
(rsn) - Auch am zweiten Tag bleibt die Tour de France im Norden Frankreichs. Für die Fahrer bedeutet das eine angenehme Konstante. Die 209 Kilometer lange Etappe führt von Lauwin-Planque zur Küste
(rsn) – Alpecin – Deceuninck und Uno-X Mobility haben das Finale der 1. Etappe in Lille am Samstag dominiert und Jasper Philipsen trug völlig überlegen den Tagessieg davon. Dazu waren Tadej Poga
(rsn) – Das norwegische Team Uno-X Mobility war einer der Gewinner am ersten Tag der Tour de France 2025. Nicht nur, dass die Wildcard-Mannschaft das Feld im Finale anführte, den Sprint vorbereitet
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w
(rsn) – Platz 19 zum Auftakt. Das klingt auf dem Papier nicht nach einem besonderen Auftritt von Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) auf der 1. Etappe der Tour de France in Lille. Doch der 31
(rsn) - Ist das wirklich eine Blamage? Schon am ersten Tag der 112. Tour de France verlor Red Bulls Kapitän Primoz Roglic an der Windkante 39 Sekunden auf die beiden Top-Favoriten Tadej Pogacar (UAR
(rsn) – Ein Baum verhinderte die freie Sicht auf das, was bei der ersten wirklich wichtigen Szene dieser Tour de France geschehen war. Aus der Helikopterperspektive ließ sich nur beobachten, dass F