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26.07.2022 | Am vergangenen Samstag startete die Strassacker-Equipe bei Rad am Ring - ohne Zweifel das anspruchsvollste Jedermann-Rennen im German Cycling Cup. Im Herzen der Eifel erwartete die Fahrer ein 25-km-Rundkurs auf der Nordschleife des Nürburg-Rings – geläufig unter dem Namen „Grüne Hölle“, den F-1-Legende Jackie Stewart der Rennstrecke in den 70er-Jahren verpasst hatte. Im Jedermann-Rennen mussten über sechs Runden 150 Kilometer und knapp 3500 Höhenmeter bewältigt werden.
Und so ging es aus: Nach einem ehrlichen Ausscheidungsfahren
beendeten Timo Dahlheimer mit Platz drei und Moritz Palm mit Rang zwei das Rennen hinter dem Sieger aus Belgien, Michael Apers vom Unlimited Cycling Team - nach mustergültiger Vorarbeit ihrer Team-Kollegen. Abgerundet wurde der tolle Auftritt durch den verdienten Sieg in der Mannschaftswertung. Zudem stürme Jael Heinrich in ihrem ersten Eintagesrennen in Celeste zum Sieg über die 75-km-Distanz im Frauenrennen.
Nach dem erfolgreichen letzten Renn-Wochenende mit zwei Siegen in Frankfurt und Schleiz (wir berichteten), wollten wir den Ritt auf der Erfolgswelle fortführen, um mit einem guten Ergebnis weiter Boden in der Gesamtwertung des GCC gutzumachen. Traditionell kommt der anspruchsvolle, wellige Kurs am Nürburgring unseren guten Bergfahrern entgegen.
Von Beginn an wollten wir das Rennen
zusammenhalten, um frühe Spitzengruppen zu verhindern und unsere Mannschaftsstärke voll ausspielen zu können. So führten Lukas Klöckner, Luca Wittrock, Martin Nitzschmann und Jannik Wüster das geschlossene Feld mit kontrolliertem Tempo in den ersten beiden Runden auf perfektem Rennasphalt über den Anstieg zur Hohen Acht, so dass Timo und ich unsere Kräfte schonen konnten.
In der dritten Runde ging dann unser Sieger-Paar der diesjährigen Tour Transalp, Ben Witt und Phil Peitzmeier, in die Offensive: Während Ben in der teils technischen Abfahrt das Tempo forcierte und es so zu ersten Lücken im Fahrerfeld kam, übernahm zu Beginn des Anstiegs zur Hohen Acht unser „Berg-Diesel“ Phil die Führungsarbeit und schlug mit Hilfe von Jonas und Johannes auch in den flacheren Stücken ein richtiges "Ekel-Tempo" an.
Wegen des hohen Grund-Tempos
und einer weiteren Attacke des belgischen Unlimited Cycling Team zerfleddrte das Feld im Anstieg der vierten Runde schließlich in seine Einzelteile. Da wir mit drei starken Fahrern in der Spitzengrruppe vertreten waren, hielten wir auf den folgenden Kilometern das Tempo in guter Zusammenarbeit mit den Belgiern hoch, und konnten so den Vorsprung auf die Verfolgergruppe um das Gelbe GCC-Trikot auf den Schultern von Patrick Altefrohne (Team Leeze) stetig ausbauen.
Vereinzelte Vorstöße der Belgier wurden durch die unermüdliche Führungsarbeit von Timo und Phil in den letzten beiden Runden immer wieder neutralisiert, sodass ich mich im Kopf bereits eingangs der letzten Runde auf das Sprint-Finale vorbereitete. Ich hatte das Gefühl, dass in der letzten Runde alle verbliebenen sieben Fahrer der Spitzengruppe von Krämpfen geplagt und richtig "grau" waren – das harte Tempo und die Hitze hatten uns Rennfahrern alles abverlangt.
Auch Timo und ich waren hiervon trotz
guter Verpflegung durch unsere Betreuer nicht verschont geblieben und bogen mit wenig frischen Beinen auf die rund 600 Meter lange Zielgerade ein. Phil zog hervorragend den Ziel-Sprint an, scherte dann aus, um uns den Weg frei zu machen. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt ein wenig eingebaut, sodass ich auf die überraschend frühe Sprint-Eröffnung durch Michael Apers nicht unmittelbar reagieren konnte. Dennoch konnten Timo und ich durch eine solide Sprint-Leistung das Doppel-Podium für unser Team sichern und wertvolle Punkte für das GCC-Gesamt-Klassement sammeln. Mit Ben und Phil auf den Plätzen sechs und sieben bedeutete dies zudem einen tollen Sieg in der Mannschafts-Wertung.
Einen weiteren Erfolg konnte das Team erstmals in der Damen-Wertung verbuchen: Jael Heinrich fuhr in ihrem ersten Einzelrennen für das Team Strassacker einen überlegenen Sieg heraus und distanzierte die Zweitplatzierte um knapp fünf Minuten. Mit der Tour Transalp, die Jael gemeinsam mit Jonas Kahler für Strassacker in Angriff genommen hatte, wurde wohl ein hervorragender Grundstein für diese tolle Leistung gelegt. So kann es weitergehen!
Ebenso beachtenswert: Daniel Novak gewann
mit einer großartigen Leistung das 24-h-Rennen als Solist in seiner Alters-Kategorie. Dabei legte der Ultra-Athlet im Strassacker-Rennanzug in 24 Stunden nicht weniger als 622 Kilometer und knapp 13 000 Höhenmeter zurück.
Erfreut über das Abschneiden seiner Fahrerein und der Fahrer zeigte sich neben Team-Chef Franco Adamo, in diesem Jahr als Betreuer an der Hohen Acht im Einsatz, auch der Sportliche Leiter des Teams, Joscha Weber. Er hatte kurz zuvor die Silber-Medaille der Rad-WM der Journalisten auf selbigem Rundkurs errungen.
"Die Jungs sind ein großartiges Rennen gefahren
und haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Dass wir mit Moritz und Timo gleich zwei Fahrer aufs Podium gebracht haben, zeigt unsere Stärke. Das ganze Team hat hart für diesen Erfolg gearbeitet. Einer der wichtigsten Helfer war einmal mehr Lukas Klöckner, der leider durch einen unachtsamem 24-h-Fahrer zu Fall kam und ärztlich behandelt werden musste. Wir drücken ihm die Daumen für eine schnelle Genesung", so Joscha.
Für uns geht es nun in einer kurze Pause, die optimal genutzt werden kann, um die erforderlichen Grundlagen für die zweite Saison-Hälfte aufzubauen. Mit dem GCC-Rennen in Dresden am 14. August und der Deutschland-Tour in Stuttgart am 28. August melden wir uns dann wieder zurück im Renngeschehen.
Spätestens mit dem Riderman vom
23. bis 25. September wird dann das Finale um die Gesamtwertung des German Cycling Cup 2022 eingeläutet. Nach der überzeugenden, mannschaftlich geschlossenen Leistung der letzten beiden Wochenenden blicken wir mit größter Zuversicht auf die kommenden Rennen und unsere "Mission Yellow" – pack ma’s!
Die RaR-Ergebnisse sind online abrufbar unter: https://www.abavent.de/anmeldeservice/radamring2022/ergebnisse
Moritz Palm ist Fahrer beim Team Strassacker.
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