12. Juni - Lienz/ Osttirol - Rennbericht

Dolomiten-Radrundfahrt: Ex-Profi Max Kuen holt Triple

Von Martin Roseneder

Foto zu dem Text "Dolomiten-Radrundfahrt: Ex-Profi Max Kuen holt Triple "
| Foto: Expa Pictures

15.06.2022  |  Bei Traumwetter fanden am vergangenen Sonntag die 34. Dolomiten-Radrundfahrt und die sechste Auflage des Extrem-Radmarathons SuperGiroDolomiti statt, mit gesamt rund 1200 Starter/innen aus 21 Nationen. Den Sieg bei der Dolomiten-Radrundfahrt holte der Tiroler Ex-Profi Max Kuen, bei SuperGiro war "Lokomotive" Patrick Hagenaars, ebenso Tiroler, nicht zu schlagen. Bei den Damen siegte Helena Karaskova, eine frühere Langlauf-Olympia-Starterin aus Tschechien über 112 km, und die Favoritin Christina Rausch beim SuperGiro.

Die Dolomiten-Radrundfahrt ist einer der ältesten Rad-Marathons Europas,
und die Extrem-Runde "SuperGiroDolomiti" führte heuer auf den berüchtigten Monte Zoncolan in Italien. Um 6:30 Uhr startete der SuperGiro, wo es über 228 Kilometer und 5450 Höhenmeter über die vier Berge Plöcken-Pass (sogar zweimal), den vom Giro d'Italia bekannten Monte Zoncolan und über den Kartitscher Sattel im Lesach-Tal ging.

Danach waren die rund 1000 Starter/innen der Dolomiten-Radrundfahrt über 112 Kilometer und 1870 Höhenmeter an der Reihe; es ging vorbei an den Lienzer Dolomiten über den Gailberg-Sattel ins wildromantische Lesach-Tal. Angefeuert wurden die Teilnehmer wie jedes Jahr von vielen Zuschauer/innen und zahlreichen Musik-Kapellen entlang der Strecke. "Es war ein Traumtag, wir konnten Osttirol wieder als Radsport-Hochburg präsentieren. Nahrung für Körper, Geist und Seele - das zeichnet unsere Rennen aus", freute sich Organisator Franz Theurl.

Die Rundfahrt begann mit einem Höllen-Tempo,
und bald war die Frage: Fällt heute der Strecken-Rekord? Über den Gailberg-Sattel bildete sich bald eine größere Spitzengruppe mit allen Favoriten, bis zum Kartitscher Sattel lagen dann rund 20 Fahrer vorne. Nach einem lange von Taktik geprägten Rennen begannen vor Obertilliach die intensiven Angriffe. Sechs Fahrer kamen schließlich nach Lienz, wo sie um den Sieg sprinteten. Dabei spielte Ex-Profi Maximilian Kuen aus Kufstein seine Klasse aus und siegte vor Lokal-Matador Simon Schupfer und dem Deutschen Jan Kattanek. Alban Lakata fuhr trotz einer leichten Grippe auf Rang vier, gefolgt vom dreifachen Ötztaler-Sieger Stefan Kirchmair.

"Es war eine Wahnsinns-Stimmung und ich freue mich riesig über meinen dritten Sieg bei der Dolomiten-Radrundfahrt", sagte Kuen im Ziel: "Im Vorjahr habe ich ja meine Profi-Karriere beendet und fuhr dann lange kein Rennen mehr. Deshalb war ich vor dem Start schon sehr nervös, aber im Sprint konnte ich meine Erfahrung ausspielen." Seinen dritten zweiten Platz holte der Osttiroler Simon Schupfer: "Langsam bin ich Stammgast am Podium, auch nach zwei Siegen. Im Sprint hatte ich aber keine Chance gegen Max."

Bei den Damen feierte die Tschechin Helena
Karaskova ihren Premieren-Sieg. Die zweifache Olympia-Starterin im Langlaufen holte bei ihrem ersten Rennen den ersten Sieg: "Dass ich mit meinen 43 Jahren hier mein überhaupt erstes Radrennen gewinne, hätte ich nie gedacht. Es war traumhaft, hier zu fahren und ich komme sicher wieder nach Osttirol." Zweite wurde die Tirolerin Daniela Pintarelli-Traxl aus Landeck vor der Steirerin Anna Seebacher.

Waren die Temperaturen in der Früh noch angenehm, entwickelte sich beim SuperGiroDolomiti bald eine regelrechte Hitzeschlacht. Über den Gailberg-Sattel und bis zum Monte Zoncolan attackierten immer wieder einzelne Fahrer. Am Zoncolan setzten sich fünf Fahrer ab, wobei Patrick Hagenaars, der seit einem Unfall 2003 mit einer Arm-Prothese fährt, bereits zeigte, dass er heute schwer zu schlagen sein wird. Bei der zweiten Überquerung des Plöcken-Passes machte Patrick Ernst und setzte sich an die Spitze. Bis ins Ziel baute er seinen Vorsprung auf den Zweiten Johannes Reichenauer aus Bayern auf rund sieben Minuten aus; seine Sieger-Zeit war 6:50 h. Dritter wurde der Tiroler Daniel Rubisoier.

Nach seinem Sieg beim Ötztaler 2018
feierte Hagenaars beim zweiten SuperGiroDolomiti-Start bereits seinen ersten Sieg: "Ich war heute quasi die Lokomotive, ab dem Monte Zoncolan habe ich richtig aufs Gas gedrückt. Es war ein sehr emotionaler Sieg für mich - 2016 flog ich hier über eine Leitplanke und heute gewinne ich. Unglaublich!"

Daniel Rubisoier gewann den SuperGiroDolomiti bereits 2016: "Im Vorjahr litt ich noch unter einer Krebserkrankung- heute werde ich Dritter. Ein Traum-Ergebnis!" Bei den Damen siegte eine der besten Radmarathon-Fahrerinnen Europas, mit drei Triumphe beim Ötztaler Radmarathon: Die Deutsche Christina Rausch, mit einer Zeit von 8:08 h. Zweite wurde Fahrrad-Kurierin Anna Kofler aus der Steiermark, in 8:20 h.

Martin Roseneder ist Pressesprecher der Dolomiten-Radrundfahrt.

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