Online-Petition des Vereins “Changing Cities“

Ansteckungsfreie Mobilität: Mehr Platz für Rad- und Fußverkehr

Von Ragnhild Sørensen

Foto zu dem Text "Ansteckungsfreie Mobilität: Mehr Platz für Rad- und Fußverkehr"
| Foto: Changing Cities

05.04.2020  |  Der Verein "Changing Cities" hat am Freitag eine Online-Petition initiiert, die bundesweit schnelle Maßnahmen für ansteckungsfreie Mobilität fordert (siehe Link hier unten) - darunter mehr Platz für den Rad- und Fußverkehr. „Physical Distancing“ ist nur möglich, wenn Fußgänger/innen und Radfahrer/innen mehr Platz zugeteilt wird. Das Verkehrswesen wird im Infektionsschutz-Gesetz jedoch nicht explizit berücksichtigt.

Mobilität ist überlebensnotwendig.
Vor allem, weil die Abstandsregeln noch monatelang andauern werden, muss jetzt für die Phase nach dem ersten Lockdown geplant und eine Pandemie-taugliche Mobilitäts-Infrastruktur für alle geschaffen werden. Für diese Zeit sind schnelle und einfache Maßnahmen im öffentlichen Raum essenziell, denn sie erhöhen sowohl die Sicherheit als auch die Aufenthaltsqualität.

Je besser wir uns jetzt organisieren, desto handlungsfähiger bleiben wir. Eine Pandemie-resiliente Infrastruktur muss gewährleistet sein, und dazu gehört die Fuß- und Fahrrad-Mobilität. Wir brauchen für die Einhaltung der Abstandsregeln und für den Erhalt unserer Gesundheit genügend Platz für Bewegung im öffentlichen Raum.

Wenn wir zur Arbeit fahren, einkaufen oder
radfahren, merken wir durch die Abstandsregeln deutlich, wie wenig Platz dem Fuß- und Radverkehr auf unseren Straßen zugeteilt ist. Die vergangenen Wochen zeigen, dass diese ungerechte Verteilung dringend geändert werden muss – umso mehr, als es um unser aller Gesundheit geht.

#FaireStraßen bedeuten: Ansteckungsfrei zu Fuß, „Physical Distancing“ räumlich ermöglichen. Autofreie Nebenstraßen einrichten, die ausschließlich für Fuß- und Radverkehr genutzt werden dürfen; Gehwegparken konsequent ahnden

Radverkehr ermöglichen: Provisorisch Fahrspuren in Radstreifen umwandeln und mit Baustellen-Baken oder sonstigen Maßnahmen sichern

Krankenhäuser entlasten: Innerorts Tempo 30 zur Senkung der Unfallzahlen

Bewegung: Individuelle physische Betätigung an der frischen Luft stärkt nicht nur das Immun-System, sondern fördert auch das geistige Wohlbefinden. Dafür sind größere autofreie Shared Spaces erforderlich.

#Kiezblocks: Wohngebiete für den Radverkehr öffnen; Wohnstraßen temporär in Fahrradstraßen umwandeln und für den Durchgangsverkehr sperren.

In unserer Petition werden die Unterzeichner/innen zudem aufgefordert, ihre Bürgermeister/innen anzuschreiben und der kommunalen Verwaltung #FaireStraßen vorzuschlagen.

Ragnhild Sørensen ist Pressesprecherin von "Changing Cities".

 

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