Wittenberger nicht für die Tour de France nominiert

Bert Grabsch: „Ein Tiefpunkt in meiner Karriere"

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Bert Grabsch (Omega Pharma-Quick-Step) | Foto: ROTH

18.06.2013  |  (rsn) – Für viele überraschend ist Bert Grabsch nicht ins Tour-Aufgebot von Omega Pharma-Quicks-Step berufen worden. Der Zeitfahr-Weltmeister von 2008 selbst reagierte enttäuscht auf die Nachricht. „Ich hatte meine ganze Saison auf die Tour de France ausgerichtet, dann kam gestern der Anruf der Sportlichen Leitung, dass ich nicht dabei bin“, sagte Grabsch zu Radsport News.

„Das ist eindeutig einer der Tiefpunkte meiner Karriere“, so der Routinier, der am Mittwoch 38 Jahre alt wird. Eine Begründung für seine Nicht-Nominierung bekam Grabsch nicht geliefert. „Das ist aber auch nicht üblich. Entweder bekommt man gesagt, dass man dabei ist oder dass man eben nicht nominiert wurde. Ich muss diese Entscheidung einfach akzeptieren. Dem Team wünsche ich in Frankreich viel Erfolg", fügte er an.

Grabsch selber hat auch keine Erklärung für die Entscheidung des Teams. „Zuletzt war bei der Tour de Suisse ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Vielleicht hat es mit meinem Sturz bei der Kalifornien-Rundfahrt zu tun, wo ich anschließend eine Woche lang nicht trainieren konnte“, mutmaßte der seit langem in der Schweiz lebende Wittenberger.

Besonders enttäuscht zeigte sich Grabsch vom Verhalten seines Teamkollegen Mark Cavendish, den er über Jahre hin beim damaligen HTC-Teams immer wieder mustergültig unterstützt hatte – vor allem eben in Frankreich. „Auch in dieser Saison habe ich für ihn gearbeitet. Bei der Tour de Romandie bin ich alle Etappen bei ihm geblieben, um dafür zu sorgen, dass er nicht aus dem Zeitlimit fällt", erklärte Grabsch. „Dass er sich jetzt nicht bei mir gemeldet hat, das verwundert mich schon. Ich habe schließlich über Jahre hinweg für ihn alles gegeben."

Seinen 38. Geburtstag wird Grabsch am Mittwoch ins Wasser fallen lassen. „Ich habe keine Lust zu feiern, vielleicht hole ich das nach", sagte er. Und auch für die Deutschen Zeitfahrmeisterschaften am Freitag in Wangen im Allgäu ist der dreifache Titelträger nur verhalten optimistisch. „Ich bin richtig down. Vielleicht kommt die DM für mich eine Woche zu früh. Es wird auf jeden Fall eine Kopfsache. Es kann gut laufen, bin ja auch ein Kämpfer. Vielleicht bin ich mental aber noch platt“, so Grabsch, dem zumindest die Distanz von 50 Kilometern entgegen kommen dürfte.

Auch die Tatsache, dass er den Jahren, in der nicht für die Tour nominiert wurde – zuletzt 2008 als er Weltmeister wurde und 2011 als er in Neuwied Tony Martin bei der DM im Zeitfahren distanzierte - herausragende Leistungen zeigte, macht Grabsch wenig Hoffnung: „Es wäre toll wenn es wieder so laufen würde. Wenn ich mir mit Tony ein großes Duell liefern könnte, wäre ich schon sehr zufrieden. Aber im Vergleich zu den beiden genannten Jahren habe ich diesmal viel weniger Renntage, nämlich nur 37.“

Statt der Tour de France hofft Grabsch nun auf einen Start bei der Österreich-Rundfahrt, wo er 2011 das Einzelzeitfahren gewinnen konnte. Zudem geht es für den Zeitfahr-Spezialisten auch um einen neuen Vertrag. „Ich möchte noch ein Jahr fahren. Ohne Tour ist es natürlich schwieriger, sich zu empfehlen. Aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben und werde mein Bestes geben", sagte Grabsch.

 

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