--> -->
19.03.2012 | Hallo liebe Radsportjunkies, es Ist schon eine Weile her, dass ihr von mir gehört habt, aber seit Het Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne ist nicht allzu viel passiert…
Le Samyn am 29. Februar ist ein Rennen gewesen, bei dem sich mal die Jungen Wilden behaupten konnten - wie sich am Ende auch mit Arnaud Demare als würdigem Sieger heraus gestellt hatte. Es war vom Profil her ein relativ leichtes Rennen mit hartem Ende. Die Zielgerade war einen Kilometer leicht ansteigend und im Endeffekt für mich 300 Meter zu lang gewesen. Ich hatte einen „Kolbenfresser“, wie wir gerne sagen. Unsere Teamleistung war solide, aber auch nicht unserem aktuellen Niveau entsprechend. Mit Maxime Vantomme und Alexei Tsatevich waren wir mit den Plätzen sechs und acht vorne vertreten.
Anschließend ging es zu den Drei Tagen von West-Flandern. Dort wartete als erstes ein sieben Kilometer langer Prolog, bei dem aus deutscher Sicht mit Platz drei von Wagi (Robert Wagner, d. Red.) ein Erfolg zu verzeichnen war. Ich habe mich für ihn sehr gefreut.
Die Zeitfahren, meine absolute Hassdisziplin, laufen für mich meist so ab: zunächst warmfahren, wobei ich dauernd daran denke, wie weh ich mir gleich tun werde; und umso näher der Start rückt, desto nervöser werde ich! 2 EB's (90%) á 4-5min ballern, das letzte so ca. 30 Minuten vor dem Start. Zehn Minuten vor Beginn geht es zum Start, wo man zunächst sein Rad kontrollieren lassen muss (die UCI hat diverse Normen vorgegeben), und schließlich nimmt man auf einem Stuhl Platz, bis man an der Reihe ist.
Bis dahin denke ich wieder daran, wie hart es gleich werden wird und eine Minute vor Start geht es auf die Rampe. Die letzten Sekunden werden heruntergezählt, und dann, Baaam, der Start und, schwupps, ist man dann auch schon wieder im Ziel. Diesen ganzen Stress tut man sich für knappe Minuten Quälerei an und danach die obligatorische Auswertung: In der Kurve hätte ich voll durchtreten können und da hätte ich schneller fahren können…
Die Etappen zwei und drei sind recht schnell erzählt. Am zweiten Tag hatte ich zehn Kilometer vor dem Ziel einen Platten, was Game Over für diesen Tag bedeutet. Am Schlusstag hatte unser Sprinter Alexander Porsev in der Schlussrunde sieben Kilometer vor dem Ziel Hinterrad-Defekt. Er legte eine Vollbremsung hin und fuhr mit meinem Hinterrad weiter.
Saustark, dass er da trotz des hohen Tempos wieder Anschluss finden konnte und dann auch noch hinter Arnaud Demare, dem aufblühenden Stern, den zweiten Rang belegen konnte! Da hat sich der Radwechsel also gelohnt! Für mich allerdings ist die Rundfahrt eher schlecht gelaufen.
Nach den Drei Tagen von West-Flandern ging es fix nach Berlin und nur einen Tag später für eine Woche ins Trainingslager nach Malle. Dort wartete auch schon mein ambitionierter Trainer Wille (Torsten Wittig, d. Red.), auf mich. Eine Woche Finca-Leben inklusive Selbstverpflegung in der „Toten Stadt“ (Sa-Rapita), mit meinen alten Teamkollegen! Das hat sehr viel Spaß gemacht und ich konnte trotz hartem Training ziemlich gut abschalten! Unser Wort der Woche war „El Mundo“ – Keiner weiß, wie das zustande kam...
Von Malle aus ging es für mich dann nach Brüssel, um das Rennen Nokere Koerse in Belgien zu bestreiten. Die Runde lag mir sehr gut und hatte viel Ähnlichkeit mit Binche-Tournai-Binche - ansteigende Kopfsteinpflasterpassage zum Ziel! - jedoch waren unsere zwei Topsprinter mit dabei, so dass es für mich gar nicht zur Debatte stand, auf eigene Rechnung zu fahren...
So habe ich anfangs die Gruppen kontrolliert und zum Schluss den Sprint vorbereitet. Es war mein Part , von Kilometer drei bis zu Kilometer zwei zu fahren und ich gab dabei alles, was ich noch hatte! Und wie es üblich ist, gab es noch einen Mega-Sturz einen Kilometer vor Ziel, wodurch die komplette Straße blockiert war - Maxime und Alexander konnten immerhin noch die Plätze acht und neun herausfahren. Das "Sturz-Ranking" hat Marco Haller gewonnen. Er lag zwei Mal am Boden, Kritsky und Tsatevich je ein Mal. Aber zum Glück ist niemandem etwas passiert.
Zur Zeit bin ich wieder fleißig am trainieren. Meine nächsten Rennen werden Dwars door Vlaanderen und die Drei Tage von De Panne sein.
Bleibt gesund
Euer Rudi
Rüdiger Selig bestreitet 2012 seine erste Profi-Saison im Trikot des russischen ProTeams Katusha. Der 23-Jährige machte im Vorjahr als Stagiaire im Dress von Leopard-Trek auf sich aufmerksam und gewann das Eintagesrennen Binche-Tournai-Binche (Kat. 1.1) und fuhr weitere Top-Platzierungen heraus. In einem Blog auf Radsport News wird die deutsche Sprinthoffnung seine Erlebnisse und Eindrücke schildern.
06.12.2012Nächstes Jahr will ich mich durch Siege auszeichnenLiebe Radsportfans, die Saison ist nun schon seit einigen Wochen vorbei, Zeit für einen kurzen Jahresrückblick. Aaaalso, im Großen und Ganzen war ich recht zufrieden mit meinem Debüt bei den Pro
21.10.2012Die Diktatur spürte man an jeder Ecke(rsn) - Hallo Radsportfanatiker, in letzter Zeit ist viel passiert in der Radsportwelt, wie ihr ja alle nachlesen konntet… Jedoch befand ich mich lange Zeit etwas abgeschnitten von der "öffentliche
19.09.2012Von einem Virus ausgeknocktHallo liebe Radsportfans, nach einer längeren, krankheitsbedingten Pause bin ich wieder fit, zumindest fit genug um zu trainieren. Vor etwa zwei Wochen wurde ich in Belgien plötzlich von einem Vir
20.08.2012Mehr Zuschauer als bei den belgischen KlassikernHallo liebe Leser, die Eneco Tour verlief genauso, wie ich es erwartet hatte. Hart, aber sehr schön aufgezogen. Ich durfte bei den Sprintankünften für unseren neuen Sprint-Champion Alexander Kris
05.08.2012Form und Motivation passen!(rsn) - Seid gegrüßt, liebe Radsportverrückte! Heute war der Anreisetag zur Eneco Tour, auf die ich mich schon lange vorbereitet habe. Allein schon, weil ich die belgischen und holländischen Renn
17.07.2012Es war sauhart!Hallo liebe Leser, parallel zur Tour de France fand die Tour de Pologne statt, meine erste Rundfahrt der WorldTour-Kategorie… und ich muss sagen, es war sauhart. Aber es gab mir eine Menge Motivatio
27.06.2012Ich musste auf Sparflamme fahrenHallo liebe Leser, am Sonntag waren mal wieder die Deutschen Festspiele des Radsports. Dieses Jahr fand die DM nahe meiner Heimat Leipzig statt. Grimma war damals mein Bergterrain, wo ich meine Bergs
13.06.2012Das Ergebnis aus dem Vorjahr getopptHey liebe Leser, etwas verspätet - wegen der die Anreise in die Niederlande zur Ster ZLM Tour - folgt nur eine kurze Beitrag zum Berliner Pro Race, das letztes Jahr eine grandiose Premiere feierte
02.06.2012Ich freue mich auf mein Heimspiel in Berlin!Seid gegrüßt, liebe Radsport-News Leser, mit etwas Verspätung kommt mein Bericht zur Bayern-Rundfahrt. Im Großem und Ganzen war es ein sehr schönes und gut organisiertes Rennen - mit groß aufge
22.05.2012Ein paar Kilo mussten noch runter(rsn) - Hallo liebe Radsportfreunde, nach langer Rennpause - zumindest kam sie für mich lang vor- bin ich wieder im Einsatz für mein Katusha-Team! Nach Frankfurt merkte ich, dass meine Form noch st
04.05.2012Im Sprint haben wir noch Reserven(rsn) - Am Dienstag, dem 1.Mai, war es mal wieder soweit, der deutsche Klassiker Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt (ehemals Rund um den Henninger Turm) stand auf dem Programm. Das Wetter war
12.04.2012Paris-Roubaix hat seine Spuren hinterlassenHallo liebe Radsportfans, ich melde mich aus meiner neuen Heimat Berlin, wo ich erst einmal sechs Tage Rennpause genießen werde. Die Klassikerzeit ist vorbei und die letzten drei Rennen waren sehr
24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich (rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den
24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls (rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb
24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien (rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver
24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag (rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz
24.11.2025“Habe die Liebe verloren“: Boven hört mit 24 auf, auch Cimolai macht Schluss (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten (rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D
23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn (rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer
23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel (rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der
23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord (rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v
23.11.2025Starke Comebacks nach schweren Stürzen (rsn) – Auf einem absoluten Hoch schloss Bruno Keßler (Rembe – rad-net) die Saison 2024 ab. Er gewann bei der Bahn-WM mit seinen Teamkollegen die Bronzemedaille im Vierer, die erste für Deutsc
23.11.2025Pogacar: Vuelta- oder Roubaix-Sieg genauso wichtig wie Tour-Rekord (rsn) – Mit einem fünften Toursieg würde Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in dieser Saison mit Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Miguel Indurain gleichziehen. Da der Slowe