RSN-Rangliste 2009, Platz 13: Thor Hushovd (Cervélo TestTeam)

Mit Beständigkeit ins Grüne Trikot

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Mit Beständigkeit ins Grüne Trikot"

Thor Hushovd (Cervélo TestTeam) auf dem Podium der 96. Tour de France

Foto: ROTH

22.12.2009  |  (rsn) – Nach neun Jahren bei Credit Agricole musste sich Thor Hushovd ein neues Team suchen. Da sich der Sponsor zurückzog, wurde die französische Equipe Ende 2008 aufgelöst. Hushovds Wechsel zum neuen Cervélo-TestTeam tat dem 31-Jährigen aber ausgesprochen gut. Er war erfolgreich wie selten zuvor und krönte eine tolle Saison mit dem Grünen Trikot und einem Etappensieg bei der Tour de France.

„Das Grüne Trikot zu gewinnen, war eines der Hauptziele für das Jahr 2009“, so Hushovd, der schnell in den richtigen Tritt fand. Bereits Mitte Februar gelang ihm bei der Kalifornien-Rundfahrt (Kat. 2.HC) der erste Saisonsieg. Ende des Monats gewann er zur Eröffnung der Klassikersaison den Omloop Het Nieuwsblad (Kat. 1.HC/ehemals Omloop Het Volk).

Nach einem unauffälligen Auftritt bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico zeigte sich Hushovd beim ersten großen Frühjahrsklassiker in bestechender Form. Zwar musste sich der starke Norweger bei Mailand-San Remo dem Briten Mark Cavendish (Columbia-HTC) und seinem Teamkollegen Heinrich Haussler geschlagen geben. Platz drei war aber trotzdem aller Ehren wert.

Noch höher einzuschätzen war im April Hushovds dritter Platz bei Paris-Roubaix. Denn zuvor war der Cervélo-Kapitän bei der Flandern-Rundfahrt gestürzt und konnte nur unter Schmerzen an der verletzten Hand die "Königin der Klassiker" bestreiten. Zudem verhinderte ein weiterer Sturz kurz vor dem Ziel eine noch bessere Platzierung. „Ich bin sehr enttäuscht. Mein Sturz kam zum ungünstigsten Zeitpunkt. Im Sprint gegen Boonen wäre alles drin gewesen", so Hushovd. „Ich bin den ganzen Tag mit Schmerzen gefahren, aber meine Beine haben sich gut angefühlt.“

Nach einer einmonatigen Rennpause begann der Sprinter seine Tour-Vorbereitung mit der Katalonien-Rundfahrt und wusste in Spanien mit den Saisonsiegen Nummer drei und vier zu überzeugen. „Ich bin ehrlich etwas überrascht von meinem Sieg", sagte Hushovd nach dem Rennen. "Nach den Klassikern habe ich eine Pause gemacht, um jetzt meine Form wieder neu aufzubauen - und gleich beim ersten Start siege ich. Ich freue mich sehr darüber!“ Auf den fünften Coup musste der Cervélo-Neuzugang allerdings bis in den Juli hinein warten. Beim GP Kanton Argau (Kat. 1.HC/5.) sowie bei der Tour de Suisse (Etappenplätze vier und drei) zeigte Hushovd allerdings, dass die Tour-Vorbereitung erfolgreich lief.

In Frankreich stand der Norweger bei den Sprintankünften zwar meistens im Schatten des überragenden Mark Cavendish. Bei der anspruchsvollen Ankunft der 6. Etappe in Barcelona war Hushovd allerdings zur Stelle und sicherte sich den ersehnten Tagessieg. Dank einer konstanten Fahrweise - so gelangen ihm unter anderem drei zweite Plätze- und einer Relegation von Mark Cavendish konnte Hushovd sich nach drei Wochen zudem zum zweiten Mal nach 2005 das Grüne Trikot des besten Sprinters sichern. „Ich glaube, dass ich das Grüne Trikot dank meiner Erfahrung gewonnen habe“, kommentierte der Routinier seinen Coup, erkannte aber die Überlegenheit Cavendishs in den Massenankünften an: „Cav ist der schnellste Sprinter, aber ich bin der beständigere, und deshalb habe ich gewonnen.“

In der zweiten Saisonhälfte machte sich Hushovd rar. Bei seinen wenigen Auftritten wusste er allerdings zu gefallen. Bei der Tour du Poitou Charentes (Kat. 2.1) und der Tour of Missouri (Kat. 2.1) holte er sich die Saisonsiege sechs und sieben. „Cavendish ist derzeit der schnellste Sprinter der Welt, deshalb kann ich wirklich glücklich sein, wenn mein Team und ich ihn schlagen“, freute sich Hushovd nach seinem Erfolg. Nach der WM in Mendrisio, wo er im Straßenrennen erwartungsgemäß nicht in Erscheinung trat, beendete Hushovd seine erfolgreiche Debütsaison im Cervélo-Dress.

Auch im kommenden Jahr wird Thor Hushovd sowohl in den Sprintentscheidungen als auch bei anspruchsvollen Eintagesrennen um den Sieg kämpfen. „2010 will ich wieder das Grüne Trikot holen. Außerdem habe ich gesehen, was bei Paris-Roubaix möglich ist", kündigte er selbstbewusst an. Cervélo wird's freuen.

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