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27.12.2008 | (rsn) - Auch wenn Kim Kirchen in der Radsport News Rangliste 2008 vom Vorjahres-Rang neun auf Platz elf abrutschte, so lieferte der Columbia-Profi auch in der abgelaufenen Saison Weltklasseleistungen ab. Sowohl in den Ardennenklassikern als auch bei der Tour de France konnte Luxemburgs Sportler des Jahres überzeugen.
Zu Saisonbeginn lief Kirchen noch nicht viel zusammen. Oft genug stieg er vorzeitig vom Sattel oder fuhr hinterher. Dies änderte sich jedoch schlagartig Anfang April bei der Baskenland-Rundfahrt, wo Kirchen gleich zwei Etappen gewann und in der Schlussabrechnung Siebter wurde. Danach ging es zu den Ardennenklassikern. Nach Rang 20 beim Amstel Gold Race schlug beim Fleche Wallone die große Stunde des Allrounders. Im Schlussanstieg, der Muur de Huy, hatte Kirchen die stärksten Beine und sicherte sich seinen dritten Sieg bei einem ProTour-Rennen im Jahr 2008. "Ich war hier schon mal Zweiter. Es war genauso wie in den letzten drei oder vier Jahren, nur, dass ich heute der Stärkste war. Das ist der schönste Sieg meiner Karriere“ strahlte Kirchen nach dem Rennen. Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich zeigte er wenige Tage später mit Rang zwölf erneut eine prima Leistung.
Danach legte der Columbia-Kapitän eine einmonatige Wettkampfpause ein und begann mit der Bayern-Rundfahrt (Kat. 2.HC), die er auf Rang vier beendete, seine Tour-Vorbereitung. Einem letzten Härtetest unterzog sich der Luxemburger bei der Tour de Suisse. Nach einem zweiten und einem dritten Etappenrang zum Auftakt konnte Kirchen auf der 6. Etappe seinen vierten Saisonsieg feiern und die Gesamtführung übernehmen. Nach einem schlechten Bergzeitfahren rutschte er aber noch auf Platz sieben ab. Dafür gewann Kirchen Ende Juni die luxemburgischen Zeitfahrmeisterschaften.
Raketenartig startete Kirchen dann in die Tour de France. Auf den ersten vier Etappen fuhr er gleich zwei Mal den zweiten Platz und einmal Rang vier heraus. Mit einem weiteren vierten Platz auf der 6. Etappe eroberte Kirchen schließlich das Gelbe Trikot, das er vier Tag lange verteidigen konnte. Zudem übernahm der stärkste Fahrer der ersten Tourwoche für einige Tage das Grüne Trikot des Punktbesten. Im Hochgebirge hatte Kirchen allerdings seine Probleme und konnte nicht mit den Besten mithalten. Als Dritter des zweiten Zeitfahrens am vorletzten Tag verbesserte er sich in der Gesamtwertung aber noch auf Rang sieben und krönte so eine außergewöhnlich erfolgreiche Frankreich-Rundfahrt.
Nach der Tour war von Kirchen allerdings nichts mehr zu sehen. Bei Olympia und seinen anderen - wenigen - Renneinsätzen in der zweiten Hälfte fuhr der 30-Jährige hinterher.
Auch in der kommenden Saison fährt Kim Kirchen für Columbia. Vor allem in den Ardennenrennen und bei der Tour de France wird er wieder einer der wichtigsten Fahrer des US-Teams sein. Im Hochgebirge kann der Luxemburger aber nicht mit den Allerbesten mithalten. Gut möglich, dass die Teamleitung deshalb 2009 auf den wieder genesenen Australier Michael Rogers setzen wird. Der vielseitige Kirchen ist jedoch weitaus mehr als eine zweite Option.
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