Interview

Stephan Schreck: Bin erst bei 80 Prozent

20.05.2007  |  Die Zeit des Leidens ist vorbei für Stephan Schreck. Das komplette Frühjahr musste der T-Mobile-Profi wegen einer Viruserkrankung pausieren. Jetzt ist er aber wieder da. Bei den Vier Tagen von Dünkirchen und der Rheinland-Pfalz Rundfahrt bestritt Schreck seine ersten beiden Wettbewerbe des Jahre und blickt gegenüber Radsport aktiv optimistisch in die Zukunft.

Stephan, nach langer Krankheitspause bestreitest Du bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt Dein erstes Rennen....?

Schreck: Ich bin sehr glücklich, dass ich zurück bin und wieder Radrennen fahren kann. Schließlich kann ich wieder meinen Beruf ausüben.

Was für eine Erkrankung hattest du genau?

Schreck: Ich hatte einen CMV-Virus. Dieser Virus hat ähnliche Symptome wie Pfeiffer'sches Drüsenfieber. Man fühlt sich ausgelaugt und die Blutwerte waren schlecht und die Leber war kaputt.

Konntest du gegen die Krankheit aktiv etwas unternehmen?

Schreck: Man kann es nur mit Ruhe und Zeit behandeln. Ich habe gar nichts gemacht, mich um meine Familie gekümmert und habe gewartet, bis sich das Blut erholt hat. Das hat acht Wochen gedauert. Dann habe ich wieder angefangen zu trainieren.

Wie war deine Gefühlslage zu der Zeit?

Schreck: Ich hatte mir für die Saison so viel vorgenommen – vor allem die Klassiker wollte ich gut fahren. Aber dann ging gar nichts. Das war sehr schwer für mich. Da war ich schon ein wenig down.

Was überwiegt: Der Ärger, dass du das Frühjahr verpasst hast, oder die Freude, dass du jetzt wieder Rennen fahren kannst?

Schreck: Es überwiegt absolut die Freude. Natürlich ging es mir zwischendurch ein paar Tage richtig schlecht. Ich wollte die Klassiker gut fahren. Im Team ist so vieles neu, da war es schade, dass ich mich nicht zeigen konnte. Das ist jetzt aber alles abgeschlossen. Ich habe nur nach vorne geschaut und gesagt, dass ich zurückkomme.

Wie bist du vom Team unterstützt worden?

Schreck: Ich wurde super unterstützt. Die Teamleitung hat gesagt, dass ich ganz gesund werden und mich nicht unter Druck setzen soll. Vorher würde es eh keinen Sinn machen. So kann ich jetzt ohne Stress wieder langsam einsteigen und meine Form wieder aufbauen.

Wie steht es momentan um deine Form? Bei wie viel Prozent stehst du ungefähr?

Schreck: So bei 75 bis 80 Prozent. Ich kann im Feld schon ganz gut mitfahren – wenn die starken Fahrer aber bei der Rheinland-Pfalz Rundfahrt am Berg attackierten, konnte ich noch nicht mitgehen. So konnte ich nur Helferdienste leisten – mehr ist noch nicht möglich.

Zu Jahresbeginn hat man dich in den erweiterten Kader für die Tour de France berufen. Ist dein Start nach der langen Wettkampfpause noch möglich?

Schreck: Die Tour ist natürlich immer ein Thema. Momentan ist es aber eher so, dass ich von Tag zu Tag schaue. Es sind noch einige Wochen bis zur Tour und ich bekomme sicherlich noch die Gelegenheit, ein gutes Ergebnis einzufahren. Ich will mich aber auch nicht unter Druck setzen und jetzt erst einmal einfach nur gut fahren. Alles weitere lasse ich auf mich zukommen.

Welche Rennen stehen für dich jetzt an?

Schreck: Ich werde als nächstes die Bayern-Rundfahrt fahren. Dann wird man sehen, wie es um meine Form bestellt ist. Ich muss erst abwarten, was die letzten Laborwerte sagen. Dann werden wir schauen, ob ich Tour de Suisse, Dauphiné Rundfahrt oder Route du Sud bestreite.

Mit Stephan Schreck sprach Christoph Adamietz

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.08.2009Rapp: 2010 wohl keine Deutschland Tour

(rsn) - Nachdem ARD und ZDF in diesem Jahr doch von der Tour de France berichtet hatten, war auch die für 2009 abgesagte Deutschland Tour wieder in den Mittelpunkt von Spekulationen gerückt. Im Inte

20.08.2009"Für ganz vorne fehlte noch ein bisschen was"

(rsn) – Nach schwachem Saisonstart hat Gerald Ciolek (Milram) in den vergangenen Monaten beständig gute Leistungen gezeigt, auch wenn es bisher erst zu einem Sieg reichte. Im Interview mit Radsport

20.04.2009"Ich bin froh, dass im Radsport soviel kontrolliert wird"

(sid) - Linus Gerdemann gehört zu den deutschen Hoffnungsträgern bei der diesjährigen Tour de France. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) spricht der Milram-Kapitän über seine F

19.03.2009"Wir sind als böse Ketzer dargestellt worden"

(sid) - Der wochenlangen Schlammschlacht folgt der Showdown im Nobelhotel: BDR-Präsident Rudolf Scharping stellt sich am Samstag auf der Bundesversammlung des Bundes Deutscher Radfahrer zur Wiederwah

17.03.2009Claußmeyer: "Wir leben von unserer Stärke als Team"

(rsn) - Aus dem Continental-Team Sparkasse wurde zur neuen Saison das Team Nutrixxion Sparkasse. In Gespräch mit Radsport News erklärte Teamchef Mark Claußmeyer die Zusammensetzung des Teams, die S

04.03.2009„Letztendlich geht es immer um den Erfolg“

(rsn) – Mit neuem Hauptsponsor und einigen namhaften Neuzugängen wie Sebastian Sielder und René Haselbacher ist das österreichische Team Vorarlberg-Corratec in die neue Saison gegangen. Im Interv

26.02.2009„Kein Sieg im letzten Jahr – das hat mich gewurmt“

(rsn) – Paul Martens steht in seiner zweiten Saison beim niederländischen Rabobank-Team. Im letzten Jahr gelang dem 25-Jährigen trotz guter Leistungen kein Sieg. Das soll in dieser Saison anders w

24.02.2009„Ich habe mich als Co-Kapitän sehr wohl gefühlt“

(rsn) – Als Vierter der Andalusien-Rundfahrt zeigte Martin Velits (Milram) schon früh in der Saison sein großes Potenzial. Im Interview mit Radsport News sprach der 24-jährige Slowake über seine

13.02.2009"Schlimmer kann es nicht mehr kommen"

(rsn) - Der Australier William Walker, 2005 Vize-Weltmeister in der U23-Klasse, zählt zu den großen Talenten des Radsports. Das konnte der 23-Jährige in den letzten beiden Jahren im Rabobank-Trikot

11.02.2009"Ich will mich 2009 für höhere Weihen empfehlen"

(rsn) - Christian Müller (26) galt in seiner U23-Zeit als eines der größten deutschen Zeitfahrtalente. Nach einer guten Neo-Profi-Saison 2005 bei CSC lief in den folgenden drei Jahren nur wenig zus

07.02.2009"Wir sind eines der jüngsten Continental-Teams"

(rsn) - Das Bochumer Continental-Team Vlassenroot startet 2009 unter dem Namen Seven Stones. Im Gespräch mit Radsport News erklärt der Sportliche Leiter Lars Diemer, was hinter der Namensänderung s

05.02.2009"In Topform zu den Ardennenklassikern"

(rsn) - Robert Gesink ist das größte niederländische (Kletter-)Talent seit vielen Jahren. 2008 machte der 22-jährige Rabobank- Profi in mehreren großen Rennen mit Spitzenplatzierungen bereits von

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhen-Camp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Mai nicht mit seinem Team Visma – Lease a Bike im Höhentr

06.05.2024Pogacar stellt historische Episoden von Pantani und Merckx nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert bei diesem Giro große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskieren. Am

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)