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07.02.2009 | (rsn) - Das Bochumer Continental-Team Vlassenroot startet 2009 unter dem Namen Seven Stones. Im Gespräch mit Radsport News erklärt der Sportliche Leiter Lars Diemer, was hinter der Namensänderung steckt, erläutert die Saisonziele seiner jungen Mannschaft und erklärt, welchen Stellenwert die sogenannte Teambildung für den Erfolg einer Mannschaft besitzt.
Ihr Team geht nicht nur mit vielen neuen Fahrern, sondern auch mit einem neuen Namen in die Saison 2009. Wie kam es dazu?
Diemer: Unser neuer Name ist Team Seven Stones. Hierbei handelt es sich um ein zu vermarktendes Baugelände an der Universitätsstraße in Bochum mit rund 39.000 Quadratmetern. Unter anderem entsteht dort die erste große Geothermieanlage Bochums. Dieses Areal wurde von Kappel Grundstücks & Verwaltungs GmbH erworben und beplant. In der vergangenen Saison hat sich unser Teammanager Uwe Kappel schon für die Mannschaft finanziell engagiert, 2009 ist er zusätzlich Namensgeber.
Engagiert sich der neue Sponsor finanziell im gleichen Umfang wie Vlassenroot und auf wie lange ist das Engagement ausgelegt?
Diemer: Man kann das nicht als reines Sponsoring betrachten. Uwe Kappel gewährleistet das finanzielle Fundament der Mannschaft und kümmert sich mit um die organisatorischen Aufgaben. Aber auch das Unternehmen Vlassenroot ist nach wie vor Partner der Mannschaft, nur nicht mehr Namensgeber. Planungen über die Saison 2009 hinaus sind von der Situation im Radsport und der weiteren Entwicklung unserer Mannschaft abhängig.
Wie schwierig war es, das Budget für 2009 zusammenzubringen?
Diemer: Viele Mannschaften mussten trotz Erfolg ihren Betrieb einstellen. Dies zeigt, wie schwierig es ist, in Deutschland einen Rennstall mit Nachwuchsfahrern auf die Beine zu stellen. Hohe Kosten für den Kontinental-Status und die national immer weniger werdenden Rennen sind zusätzliche Hürden.
Was erwarten Sie vom Team?
Diemer: Resultierend aus einer geschlossenen Einheit sollen alle Fahrer ihr Leistungspotenzial voll ausschöpfen. Ich erwarte Top Ten- und Treppchen-Platzierungen bei Rundfahrten und Eintagesrennen.
Welche Rennen peilt Ihr Team an, welche werden zu den Saisonhöhepunkten zählen?
Diemer: Teile der Mannschaft konzentrieren sich auf das Frühjahr. Hier stehen Klassiker, Bundesligarennen und die DM-U23 im Mittelpunkt. Im Sommer steht die Thüringen- Rundfahrt und die DM-U23 im Einzelzeitfahren im Fokus. Für unsere Kaderfahrer Christopher Roth und Michael Hümbert zählt zusätzlich die EM und WM der U23.
Was versprechen Sie sich von den Neuzugängen wie Lachmann oder Westmattelmann?
Diemer: Die beiden sind sehr vielversprechende Fahrer. Kim Lachmann kann seine Stärken bei Klassikerrennen voll ausspielen. Auch bei Rundfahrten wie der Mainfranken Tour ist mit ihm zu rechnen. Hier wurde er in der vergangenen Saison in der Gesamtwertung Sechster, vielleicht kann er das 2009 noch verbessern. Daniel Westmattelmann ist ein vielseitiger, fast kompletter Fahrer. Seine Stärke liegt im Zeitfahren. Aber auch in den Bergen zeigt er kaum Schwächen. Ich erwarte, dass er bei Rundfahrten mit Einzelzeitfahren oder in einem reinen Zeitfahren sein Potenzial zeigt. Bei ihm stehen die Thüringen-Rundfahrt und die DM im Einzelzeitfahren ganz oben auf der Liste.
Wo liegen die Stärken des Teams, wo mögliche Schwächen?
Diemer: Wir haben mit Christopher Roth und Alexander Schmitt gute Bergfahrer. Daniel Westmattelmann und Michael Hümbert sind starke Zeitfahrer. Frank Wagner, Alexander Nordhoff, Kim Lachmann, Patrick Bercz, Micha Glowatzki und Henrik Albinus sind Allrounder und in der Lage, auf verschiedenen Rennen Akzente zu setzten. Wir sind auf fast allen Positionen ausgewogen besetzt, lediglich der ausgesprochene Sprinter fehlt in unseren Reihen.
Das Team geht mit sieben neuen Fahrern in die Saison, zehn haben das Team verlassen. Wie lange braucht die Mannschaft, um zusammenzuwachsen und eine Einheit zu bilden?
Diemer: Um national und international erfolgreich zu sein, haben wir das Team umstrukturiert. Bei der Auswahl der neuen Fahrer haben wir besonderes Augenmerk auf die Teamfähigkeit und charakterliche Stärke gelegt. Darüber hinaus kennen sich die Sportler aus der Kaderauswahl oder Trainingsgemeinschaften schon länger. Den ersten Teammaßnahmen nach zu urteilen bewährt sich diese Vorgehensweise. Die Kommunikation untereinander stimmt und die Mannschaft harmoniert.
Im Aufgebot stehen viele junge Fahrer, selbst für U23-Verhältnisse. Reizt es Sie besonders, solche jungen Fahrer formen zu können oder macht es die Arbeit anstrengender?
Diemer: Wir sind weltweit wohl eines der jüngsten Continental-Teams. Die Nachwuchsarbeit liegt uns besonders am Herzen. Mit Michael Hümbert, Frank Wagner und Christopher Roth haben wir gleich drei vielversprechende Fahrer aus dem Juniorenbereich in unsere Mannschaft integriert. Gerade die Zeit in der U23 ist meiner Meinung nach ganz entscheidend für die Weiterentwicklung der Sportler. In dieser Phase die Sportler zu begleiten, beraten und betreuen, ist spannend und abwechslungsreich.
Bei vielen Mannschaften steht das sogenannte „Teambulding“ vor jeder Saison auf der Tagesordnung. Was halten Sie etwa von sogenannten „Survival Camps“ wie bei Saxo Bank?
Diemer: Maßnahmen, die in diese Richtung gehen, halte ich für hilfreich. Sportler in Extremsituationen zusammenzuführen und zu erleben ist gut für den Teamgedanken und aufschlussreich für die Trainer und die sportlichen Leiter. Gerade im Spitzensport sind die Leistungsunterschiede gering, und diese Faktoren können über den Erfolg entscheiden. Neben solchen einmaligen Events sind aber kontinuierliche teambildende Maßnahmen natürlich auch sehr wichtig.
Der deutsche Radsport steckt nach wie vor tief in der Krise. Jetzt hat der BDR ein Sparprogramm beschließen müssen. Hat das auch für Ihr Team Folgen?
Diemer: Teams, die sich über die Wirtschaft finanzieren müssen, werden in Zukunft größere Probleme haben. Verstärkt wird dies noch durch die Wirtschaftskrise. Von den Verbänden allein kann diese Arbeit nicht aufgefangen werden. Die Kürzung beim BDR zeigt die Richtung an und wirkt sich auf allen Ebenen negativ aus. Wir als Teamleitung sehen uns in der Verantwortung, diese herausfordernde Situation anzunehmen und zu verbessern. Glücklicherweise konnten wir, dank des großzügigen Engagements unserer Sponsoren, den Etat für das Team Seven Stones sichern.
Die Fragen an Lars Diemer stellte Matthias Seng.
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