ProTour-Streit

Veranstalter gegen Lizenz, für Auf- und Abstieg

Von Matthias Seng

22.03.2005  |  Auch wenn die ProTour inzwischen gestartet ist, gibt es nach wie vor große Unstimmigkeiten zwischen dem Weltradsportverband UCI und den großen Rennveranstaltern. ASO (Organisator der Tour de France und der meisten großen französischen Rennen wie etwa Paris-Nizza oder Paris-Roubaix), RAI (verantwortlich für den Giro d’Italia, Mailand-San Remo und andere) und Unipublic (Veranstalter der Vuelta a Espana) laden zwar ProTour-Teams zu ihren Rennen ein, stimmen aber nach wie vor nicht den Plänen der UCI im Hinblick auf die Struktur der ProTour zu.

In einem Interview mit dem Radsportportal cyclingnews.com bekräftigte ASO-Chef Patrice Clerc nochmals die Vorbehalte der großen Organisatoren. „Die Unstimmigkeiten sind von grundsätzlicher Natur“, so Clerc vor dem Klassiker Mailand-San Remo. „Es geht um die zukünftige Struktur des Profiradsports.“ Als einzig beigelegten strittigen Punkt erwähnte Clerc die Ethik-Charta der UCI, die von den Teams unterzeichnet worden sei.

Dagegen kritisierte Clerc etwa die vierjährige ProTour-Lizenz, die nicht vorsehe, dass in diesem Zeitraum erfolglose Teams zurückgestuft werden könnten. „Wir können nicht verstehen, dass ein europäisches Sportsystem auf einem amerikanischen, geschlossenen Model fußen soll.“ (Im US-amerikanischen Profisport gibt es keine Auf- bzw. Abstiegsmöglichkeiten; wer eine Lizenz erhält, hat auch bei fortgesetztem sportlichem Misserfolg keine Konsequenzen zu fürchten; d.Red.). Der ASO-Chef forderte wiederholt ein System, in dem es möglich sein sollte, dass Mannschaften in die ProTour-Riege aufsteigen beziehungsweise auch zurückgestuft werden können.

Zentraler Streitpunkt ist nach Clercs Aussage aber weiterhin die Lizenz, die von den großen Veranstaltern erworben werden muss, um Teil der ProTour werden zu können. „Wir halten es für inakzeptabel, dass wir für unsere eigenen Rennen eine Lizenz benötigen“, kritisierte Clerc. „Es geht hier um die Veranstaltungen, die den Radsport zu dem gemacht haben, was er heute ist. Uns geht es dabei nicht ums Geld, sondern ums Prinzip. Diese Lizenz macht aus einem Hauseigentümer einen Mieter.“ Die ASO aber will weiterhin Chef im eigenen Haus bleiben.

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