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31.05.2020 | (rsn) – Die Schlussetappe bei einer GrandTour zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes. Beim Giro d`Italia 2016 gewann Nikias Arndt (Sunweb) das letzte Teilstück, das damals in Turin zu Ende ging. Allerdings war der erste GrandTour-Etappensieg für Arndt über einen kleinen Umweg – der Distanzierung des ursprünglichen Etappensiegers Giacomo Nizzolo – zu Stande gekommen. Für Arndt, der vor vier Jahren als Zweiter über den Zielstrich gefahren ist, schmälert dies den Wert des Erfolges allerdings nicht.
“Rückblickend sehe ich mich auf jeden Fall als Sieger der Schlussetappe des Giros. Ich hatte damals mit der Distanzierung von Nizzolo nichts zu tun. Ich bin auf der rechten Seite gefahren und er hat sich auf der linken mit Modolo beharkt. Ich denke über eine gesamte Saison passieren im Radsport einige Distanzierungen oder Disqualifizierungen und da sollte man sich am Ende trotzdem als Sieger sehen. Regeln sind dazu da, dass sie einzuhalten sind“, erklärte Arndt gegenüber radsport-news.com.
Schon vor dem Etappenstart hatte sich Arndt Hoffnungen auf den Sieg gemacht, denn gerade in den Teilstücken zuvor war es mit einem dritten und einem fünften Etappenrang sehr gut gelaufen. “In der letzten Woche hatte ich ja schon gute Ergebnisse einfahren können und war das ein oder andere Mal dicht dran, eine Etappe zu gewinnen. Als Team hatten wir bei der Schlussetappe ganz klar das Ziel, um den Sieg mitzufahren. Und dass es am Ende geklappt hat, ist natürlich umso schöner“, berichtete Arndt.
So schön es war, den Sieg einzufahren, so hart hatte Arndt in den Stunden davor dafür kämpfen müssen. “Es war eine sehr schwere Etappe, die Schlussrunde war sehr selektiv, dazu kam das sehr schlechte Wetter, so dass die Gruppe am Ende sehr klein war und es gar nicht leicht war um den Sieg mitzusprinten“, meinte der Sunweb-Profi. Während für die Klassementfahrer beim Erreichen des Rundkurses das Rennen praktische beendet war, da die Jury sich aufgrund der Witterungsbedingungen dafür entschied, keine Zeitabstände im GC zu werten, ging es für die Sprinter noch einmal voll zur Sache. Die Entscheidung der Jury “war auf jeden Fall gut auf dieser Runde, da sie doch relativ schwierig war, mit Speedbumps in der Abfahrt, kombiniert mit dem Regen war das doch relativ gefährlich“, so Arndt, für den diese Entscheidung aber nicht von Nachteil war.
“Für uns hat es das Ganze etwas übersichtlicher gemacht, da sich das Feld relativ schnell ausdünnte. Wir sind diesen Berg, den es nach der Zielpassage hochging, jedes Mal sehr sportlich hochgefahren. Da kam auch nicht jeder mit rüber. So war das Finale bis zur letzten Runde sehr hektisch, nervös und teils gefährlich und es kam auch nochmal zu einem größeren Sturz. Da war ich sehr froh, dass wir als Team ohne Stürze durch die Schlussetappe kamen“, blickte Arndt zurück.
Doch trotz des sturzfreien Finals war es für Arndt nur nahezu perfekt gelaufen, denn Nizzolo schien es auf dem ersten Blick noch einen Ticken besser gelöst zu haben. Nach dem Überqueren der Ziellinie herrschten bei Arndt entsprechend erst einmal gemischte Gefühle. “Ich habe mich teilweise über den zweiten Platz gefreut, war aber auch enttäuscht, dass ich den Sieg verpasst hatte“, gestand Arndt, der erst am Bus von seinem Sportlichen Leiter erfuhr, dass Modolo gegen die unsaubere Fahrlinie von Nizzolo Einspruch eingelegt hatte. “Das war der erste Moment, wo ich mit dem Gedanken in Berührung kam, dass ich eventuell eine Chance habe, die Etappe doch gewonnen zu haben. Dann wurde ich vom Wettkampfausschuss zur Ziellinie gerufen und dort musste ich dann warten. Ich wurde dazu auch gar nicht befragt, sondern wir haben nur auf die Entscheidung der Jury gewartet. Dann wurde Nizzolo distanziert. Von da an habe ich die Siegerehrung einfach nur genossen“, so der Kölner.
An den Giro 2016 – es war seine zweite und bis dato letzte Teilnahme an der Italien-Rundfahrt – hat der 28-Jährige nicht nur wegen des erfolgreichen Abschlusses viele positive Erinnerungen. “In dem Jahr fand der Start ja auch in den Niederlanden statt und die Stimmung war toll. Durch die Nähe zu Deutschland waren auch viele Freunde und die Familie beim Start dabei. Es war eine sehr schöne letzte Woche und am Ende die Grand Tour mit einem Sieg krönen zu können, ist natürlich mega. Man feiert als Team ja sowieso, dass man gut durchgekommen ist, dass man seine Erfolge bei der Rundfahrt hatte. Wenn dann der Sieg bei der Schlussetappe dazukommt, ist es natürlich genial. An den tollen Abschlussabend kann ich mich auch noch gut erinnern“, so der endschnelle Allrounder.
Auch wenn es sein erster GrandTour-Etappensieg war, so kommt dieser im persönlichen Ranking nicht ganz an seinen Vuelta-Coup aus dem Jahre 2019 heran. “Für mich ist der Vuelta-Etappensieg auf jeden Fall der schönere, da er auch auf die schönere Art und Weise zustande gekommen ist. Auch die Emotionen waren viel größer bei der Überquerung des Zielstrichs. Außerdem ist der Erinnerung frischer im Vergleich zum Giro, der ja jetzt schon ein paar Jahre zurückliegt“, begründete Arndt die Einordnung.
Auf die Frage, ob ein neuerlicher Giro-Etappensieg – diesmal tatsächlich auch als erster über den Zielstrich fahrend – eine besonders hohe Priorität habe, entgegnete Arndt: “Auf meiner Prioritätenliste steht auf jeden Fall die Tour de France ganz oben. Ich will dort eine Etappe gewinnen, um bei allen drei Grand Tours eine Etappe gewonnen zu haben. Das ist aktuell das nächste und auch das Hauptziel, das ich verfolge.“ Allerdings schränkte er ein. “Auf der anderen Seite würde ich super gerne wieder den Giro fahren, weil es einfach eine sehr schöne Grand Tour ist. Wenn ich dann dort am Start stehe, ist es auf jeden Fall auch ein Ziel, dort eine Etappe zu gewinnen und als Erster über den Zielstrich zu fahren und auch den emotionalen Moment des Sieges zu haben.“
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