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29.05.2020 | (rsn) – Was haben Paolo Savoldelli, Alberto Contador und Simon Yates gemeinsam? Richtig, sie alle gewannen mindestens eine GrandTour. Alle trugen das Maglia Rosa beim Giro d’Italia. Und alle drei gerieten bei der Italien-Rundfahrt am Colle delle Finestre als Gesamtführende ins Wanken.
Seine Giro-Premiere gab der "Berg des Fensters“ auf der 19. Etappe der Ausgabe von 2005. Insgesamt 190 Kilometer waren zwischen Savigliano und dem Wintersportort Sestriere zu bewältigen. Doch während die ersten rund 150 davon weitgehend flach verliefen, hatten es die letzten 45 Kilometer in sich. Obwohl der Finestre mit 2178 Metern über dem Meer nicht zu den größten Alpenriesen zählt, müssen an dem 18 Kilometer langen Anstieg über 1600 Meter Höhendifferenz überwunden werden. Damit nicht genug: Die zweite Hälfte des Anstiegs besteht aus einer Schotterstraße, die den Aufstieg zusätzlich erschwert.
Als erster Fahrer bekam Savoldelli an jenem 28. Mai 2005 die Härte des Anstiegs rund 70 Kilometer westlich von Turin zu spüren. Nachdem der aus Bergamo stammende Profi mit 2:09 Minuten Vorsprung auf seinen Landsmann Gilberto Simoni in die letzte Bergetappe des Giro gegangen war, verlor Savoldelli auf der Schotterstraße den Anschluss. Nur dank seiner berühmten Abfahrkünste, die ihm den Spitznamen "Il Falco“ ("Der Falke") einbrachten, und der anschließenden Allianz mit Mauricio Ardila hinauf nach Sestriere konnte der damalige Teamkollege von Lance Armstrong das Maglia Rosa retten und mit 28 Sekunden vor Simoni seinen zweiten Giro d’Italia nach 2002 gewinnen.
Trotz des extrem spannenden Giro-Finales 2005 dauerte es sechs Jahre, ehe die Organisatoren des Giro den Finestre im Jahr 2011 reaktivierten. Doch Alberto Contador war in jenem Jahr beim Giro dermaßen überlegen, dass der Madrilene den ebenfalls als letzte Bergetappe ausgetragenen Tagesabschnitt souverän meisterte und das Maglia Rosa am nächsten Tag nach Mailand trug, ehe es aufgrund der Clenbuterol-Affäre um Contador nachträglich Michele Scarponi zugesprochen wurde.
2015 jedoch agierte Contador am Finestre weniger souverän. Obwohl er bis dahin den Giro dominiert und sämtliche Angriffe des Astana-Teams um Fabio Aru und Mikel Landa abgewehrt hatte, konnte der Spitzenreiter auf der erneut letzten Bergetappe am Finestre der Tempoverschärfung des Duos nicht mehr folgen. Doch Contador hatte 4:37 Minuten Vorsprung im Gesamtklassement und behielt die Nerven. Obwohl er das Tagesziel in Sestriere mit 2:25 Minuten Rückstand auf Aru erreichte, gewann Contador am nächsten Tag in Turin seinen zweiten Giro d’Italia nach 2008.
Einbruch und 80-Kilometer-Solo
Während also bislang der Gesamtführende am Finestre jeweils sein Rosa Trikot rettete und den Giro-Sieg unter Dach und Fach brachte, erlebte Simon Yates im Jahr 2018 ein Debakel. Der Brite hatte zuvor dem Rennen seinen Stempel aufgedrückt, drei Etappensiege gefeiert und sah wie der Gesamtsieger des Giro aus - am Colle delle Finestre wendete sich dann aber das Blatt. Schon auf den ersten Haarnadelkurven hinter Meana di Susa verlor Yates den Anschluss an das vom Team Sky angeführte Feld und erreichte das Ziel schließlich mit fast 39 Minuten Rückstand.
Doch Yates‘ Einbruch sollte auf jener 19. Etappe nur eine Randnotiz bleiben. Am Colle delle Finestre nämlich blies Sky-Kapitän Chris Froome bereits 80 Kilometer vor dem Etappenziel, das diesmal nicht in Sestriere sondern in Bardonecchia lag, zum Angriff auf den Girosieg. Dabei wirkte der viermalige Toursieger bis dato bei jenem Giro wenig souverän. Bei der Streckenbesichtigung des Auftaktzeitfahrens kam der Brite zu Fall, anschließend zeichneten Zeitverluste sowie ein überraschender Etappensieg am Monte Zoncolan seinen Rennverlauf. Mit 3:22 Minuten auf Yates war Froome in die 19. Etappe gegangen – nach Finestre, Sestriere und Bardonecchia betrug sein Vorsprung auf den neuen Zweiten Tom Dumoulin 40 Sekunden. Es war die wohl spektakulärste Attacke in der jüngeren Radsportgeschichte.
Zwei Tage später gewann Froome in Rom den Giro d’Italia 2018. Dabei hatte zwar erstmals ein Gesamtführender am Colle delle Finestre sein Maglia Rosa abgeben müssen, doch eine Regel hat weiterhin Bestand: Wer nach dem Finestre das Rosa Trikot trug, gewann auch die Ausgabe der Italien-Rundfahrt. Der Colle delle Finestre bot bei seinen bisherigen vier "Auftritten" stets die Bühne, um den Rennverlauf auf den Kopf zu stellen. Und es ist davon auszugehen, dass er dies wieder tun wird, wenn er die Giro-Bühne erneut betritt.
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