Kampf um die Top 10 geht ohne Schachmann weiter

Buchmann verspürt vor dem Tourmalet positive Nervosität

Von Felix Mattis aus Pau

Foto zu dem Text "Buchmann verspürt vor dem Tourmalet positive Nervosität"
Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) im Tour-Zeitfahren von Pau | Foto: BORA - hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages

20.07.2019  |  (rsn) - Das Aus von Maximilian Schachmann wird man beim Team Bora - hansgrohe in den kommenden Tagen spüren, doch auch ohne den 25-jährigen Berliner stehen die beiden Klassementfahrer vor der schweren Bergankunft am Col du Tourmalet noch gut da. Emanuel Buchmann ist Sechster, Patrick Konrad 14. im Gesamtklassement - das gemeinsame Ziel 'Top 10' scheint weiterhin realistisch.

"Das Zeitfahren war ein weiterer Schritt in die Richtung", meinte Buchmann bereits am Freitagnachmittag nach dem Kampf gegen die Uhr in Pau, bei dem er als 15. genau in dem Bereich gelandet war, wo man ihn nach seinem starken Auftritt beim Critérium du Dauphiné im Juni erwarten durfte.

"Ich denke es war ein sehr gutes Zeitfahren. Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt, einen guten Rhythmus gehabt und die Zeit ist ja auch ganz ordentlich", bilanzierte Buchmann selbst, und Teamchef Ralph Denk meinte: "Wir haben uns natürlich über die Leistung von Emanuel sehr gefreut, und auch Patrick hat sich gut geschlagen. Emu ist jetzt Sechster, morgen geht's richtig los, aber das zeigt, dass er auf dem richtigen Weg und in guter Form ist."

Konrad hingegen war weniger zufrieden mit seinem Auftritt in Pau - "Ich bin sicher schon bessere Zeitfahren gefahren" - betonte aber, dass er weiterhin "voll dabei" sei im Kampf um die Top 10.

Sorgt das Schachmann-Aus für ein Umdenken?

Ohne Schachmann wird die Helferriege bei Bora - hansgrohe nun allerdings dünner. Daher könnte auch die Entscheidung, Konrad vom gleichberechtigten Co-Kapitän zum Edelhelfer für Buchmann herabzustufen, der dem Ravensburger zur Seite steht, um bei Attacken der Konkurrenz Lücken zu schließen, näher rücken.

Immerhin liegt der aktuelle Österreichische Meister bereits 1:30 Minuten hinter dem ehemaligen Deutschen Meister. Denk aber wollte davon am Freitagabend noch nichts wissen und erklärte, dass er nicht glaube, dass in den Pyrenäen bereits allzu viel attackiert werde. Die Alpenetappen seien dazu besser geeignet.

Am Tourmalet bei Ineos festbeißen und am Ende Vollgas geben

Am Samstagnachmittag wird es dennoch Antworten darauf geben, welche Fahrer im erweiterten Favoritenkreis dieser Frankreich-Rundfahrt bleiben und welche sich verabschieden. Der Col du Tourmalet gilt nicht umsonst als einer der härtesten Anstiege der Tour. "Ganz leicht nervös bin ich schon, aber alles im Rahmen", gab Buchmann daher kurz vor der Abfahrt vom Teamhotel in Pau am Vormittag zu, dass er eine positive Anspannung verspüre.

Er wolle versuchen, sich am Team Ineos zu orientieren und dessen Tempo so lange wie möglich zu folgen. Harakiri-Attacken der Konkurrenz erwartet Buchmann nicht, auf den letzten Kilometern zum Gipfel rechnet er jedoch ganz fest mit harten Tempoverschärfungen. "Ich denke schon, dass es Sinn macht zu attackieren heute, aber nicht am vorletzten Berg, sondern erst am Tourmalet - und da auch eher erst am Ende", so Buchmann.

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