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20.07.2019 | (rsn) - "Ich habe im Traum heute Nacht eine Vollbremsung mit meiner linken Hand gemacht, das war etwas unangenehm", lachte Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) am Samstagmorgen vor dem Mercure-Hotel von Pau in die Kameras der Journalisten, die sich vor seiner Abreise von seinem Tour de France-Debüt noch nach dem Zustand des 25-jährigen Berliners erkundigten. "Aber sonst ist alles gut - mir geht es den Umständen entsprechend gut."
Nachdem Schachmann sich am Freitagnachmittag unter großen Schmerzen nach seinem schweren Sturz noch die letzten 1,2 Kilometer ins Ziel gerettet hatte und anschließend etwas benommen im TV-Compound saß, um sich zu beruhigen und untersuchen zu lassen, war er zunächst schwer enttäuscht und wollte ungern sprechen. Zu tief saß der Frust über den Sturz, den er sich selbst kaum erklären konnte - auch am Samstagmorgen noch nicht.
"Ich bin, subjektiv gefühlt, eigentlich entspannt in die Kurve reingefahren. Dann ist mein Vorderrad etwas gerutscht und ich habe versucht, es auszusteuern, aber dann haben hinten raus etwa 20 Zentimeter gefehlt und die Gitter waren schon da. Dabei habe ich mit der linken Hand eine Gitterstrebe erwischt und mir drei Mittelhandknochen gebrochen", schilderte Schachmann nun den Unfallhergang und die unmittelbaren Konsequenzen.
"Manchmal tut es zunächst sehr weh, aber eine Stunde später geht es wieder und es ist nichts", erklärte er, warum er sich trotzdem noch ins Ziel gequält hat. "Ich bin wieder aufs Rad, habe dann aber schnell gemerkt, dass es Probleme mit der Hand gibt, weil ich den kleinen Finger nicht bewegen konnte. Und als ich die Hand dann auf dem Rad belastet habe, gab es darin ein komisches Gefühl, als würde sich etwas bewegen, was sich nicht bewegen soll. Das war schmerzhaft. Und im Röntgen-Mobil der Tour gab es schnell Gewissheit, dass es gebrochen ist."
Spielte Van Aerts Unfall eine Rolle bei Schachmanns Sturz?
Gewissheit zum Grund für Schachmanns Sturz gibt es dagegen weiterhin keine. Und das bereitete am Freitagabend auch ihm selbst großes Kopfzerbrechen. "Ich hatte beim Abfahren vorher das Gefühl, dass die Kurve hinten raus aufmacht, also schlimmer aussieht, als sie ist. Im Rennen habe ich das anders erlebt", sagte er. Es scheint denkbar, dass die Absperrgitter nach dem vorherigen Sturz von Wout Van Aert (Jumbo - Visma) etwas anders standen als zuvor bei der Testrunde. TV-Bilder können das nicht belegen, weil es keine Aufnahmen von später gestarteten Fahrern bei der Durchfahrt durch diese Kurve mehr gab.
"Ich weiß nicht, ob es so ist. Das lässt sich nicht belegen. Aber wenn es so gewesen wäre, würde das eine Rolle spielen. Denn man konnte diese Kurve nicht einsehen, sondern ist einfach reingefahren, hat den Kurven-Scheitelpunkt angepeilt - und wenn sich da der Abstand zwischen Scheitelpunkt und Außenrand verändert, dann ist die Kurve enger und man muss sie anders fahren", erklärte Schachmann und fügte an: "Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir gestern das ganze Zeitfahren nochmal angeguckt habe, um diese Frage zu klären. Aber man kann es nicht klären."
Auf den TV-Bildern war aber deutlich zu sehen, dass die Gitter unmittelbar nach Van Aerts Sturz völlig verschoben waren. Wie genau sie anschließend, als der Belgier abtransportiert worden war, wieder aufgestellt wurden, bleibt jedoch unklar. Sicher ist: Zehn bis 20 Zentimeter weiter auf die Straße gerückte Gitter auf der Innenseite hätten den Scheitelpunkt deutlich verändert.
OP wie 2017 in Berlin, wohl keine Deutschland Tour
"Dadurch, dass drei Knochen beteiligt sind und auch eine leichte Dislokation vorliegt, muss es operiert werden", erklärte Bora-Teamarzt Jan-Niklas Droste. "Deshalb fliegt er jetzt nach Deutschland, um dort in den nächsten Tagen operiert zu werden." Das soll in Schachmanns Heimat Berlin am BG Klinikum passieren, wo er schon im Sommer 2017 nach seinem damals bei der Polen-Rundfahrt erlittenen Trümmerbruch am Fersenbein operiert worden war und gute Erfahrungen gemacht hatte. Vorher muss jedoch die starke Schwellung an der in einen dicken Verband mit Schiene eingepackten linken Hand des Berliners zurückgehen. Dann aber sei es eine Routine-OP für die Chirurgen, versicherte Droste eurosport.de und radsport-news.com.
"Nach der Operation braucht es etwa sechs Wochen, bis es wieder ausgehärtet ist, hat man mir gestern gesagt", so Schachmann selbst zur nun anstehenden Wettkampfpause. "In der Zeit kann ich schon trainieren, aber eben keine Rennen fahren." Ein Start bei der Deutschland Tour Ende August scheint daher ausgeschlossen. "Jetzt heißt es aufstehen, Krone richten und neue Ziele setzen", sagte er.
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