--> -->
29.06.2019 | (rsn) - Die Deutschen Meisterschaften im Radsport finden statt. Das ist die gute Nachricht. Die Umstände, wie diese Titelkämpfe ausgetragen werden, können zu kuriosen Zuständen führen. So wurde Samstagabend auf der Sitzung der Sportlichen Leiter verkündet, dass alle Fahrer aus dem Rennen genommen werden, die sich mehr als zwei Minuten hinter einer großen Spitzengruppe befinden.
Diese Lösung musste gefunden werden, weil sich Spitzengruppe und Verfolger nach einer Wende am Ende einer steilen Abfahrt begegnen, wenn der Abstand zwischen beiden mehr als zwei Minuten beträgt. "Das ist extrem gefährlich“, bemerkte Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) bei der Streckenbesichtigung. "Ich bin sehr schnell runtergefahren und musste heftig bremsen. Dabei kann man in den Gegenverkehr auf der anderen Straßenseite kommen.“
radsport.news.com sprach nach der Sitzung der Sportlichen Leiter mit Schachmanns Sportdirektor Enrico Poitschke.
Warum diese neue Regel?
Enrico Poitschke: Wir haben auf einem Abschnitt nur eine ziemlich kurze Wende, wo sich die Fahrer auf derselben Straße wieder begegnen. Dort ist nur ein Zeitpuffer von circa drei Minuten. Deshalb wird es morgen so sein, dass, wenn eine größere Gruppe vorne raus ist, die mehr als drei Minuten Vorsprung hat, die Kommissäre die Möglichkeit haben, alle andern Fahrer aus dem Rennen zu nehmen. Das heißt, auch das Hauptfeld.
Die verkündete Regel besagt aber, dass den Verfolgern nur zwei Minuten eingeräumt werden.
Poitschke: Ja, es sind erst mal zwei Minuten. Aber die Zeitspanne wird angepasst. In meinen Augen sind es drei Minuten, in denen sich die Spitzengruppe mit ihren Verfolgern treffen können. Wie die Regel dann angewandt wird, ob, schon nach zwei, drei oder gar erst nach vier Minuten, wird sich im Rennen erweisen. Es geht um die Sicherheit der Fahrer. Das ist in meinen Augen das Wichtigste. Die Fahrer wissen es. Sie müssen versuchen, sich irgendwie an diese Gegebenheiten zu halten und das Rennen dementsprechend gestalten. Wenn es keine andere Möglichkeiten gibt, die Meisterschaften durchzuführen, muss man das akzeptieren. Es ist wichtig, dass eine Meisterschaft ausgefahren wird.
Wie geht man das Rennen nun taktisch an?
Poitschke: Wir müssen schauen, dass keine Gruppe zu weit wegfährt, dass Fahrer von uns in Gruppen vertreten sind, die das kontrollieren können und dass wir natürlich noch Fahrer im Feld haben, falls einer unserer Kapitäne hinten ist, damit er nicht aus dem Rennen genommen wird. Das ist nicht einfach, aber mit einer Mannschaftsstärke von sieben Fahrern können wir das natürlich besser händeln, als wenn man allein fährt oder nur zwei oder drei Mann zur Verfügung hat.
Da gibt es doch eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Alle einigen sich und fahren langsam, oder es wird sehr schnell gefahren.
Poitschke: Die zweite Möglichkeit wird es sein. Alle werden sehr, sehr schnell fahren. Fahrer, die kein so hohes Niveau haben, werden nicht sehr lange am Rennen teilnehmen können.
Jetzt kommt noch die Hitze dazu. Fast 40 Grad werden erwartet.
Das wird das Rennen extrem schwer machen. Andererseits ist die Strecke, wie sie jetzt gewählt wurde, für diese Hitze gut, weil man oft Getränke oder kühlende Sachen reichen kann. Das Rennen ist mit 180 Kilometern auch nicht übermäßig lang. Das kann man bestimmt händeln.
Ist Ihnen ein Rennen unter diesen Bedingungen lieber, als gar keine Meisterschaft?
Poitschke: Definitiv!
Aber eine Meisterschaft unter diesen Bedingungen ist ja nur ein Plan B. Das wünscht man sich doch nicht.
Poitschke: Natürlich wünscht man sich nicht, dass man sich auf einer Straße begegnet. Das darf nicht passieren. Ganz, ganz lange war ja gar kein Titelrennen möglich, weil keine Strecke und kein Ausrichter gefunden wurde. Jetzt hat sich zum Glück jemand gefunden, das auszuführen. Das ist nicht die Strecke, die wir uns alle gewünscht haben, aber immer noch besser, als gar kein Rennen zu fahren.
Unter diesen Bedingungen sind sieben Fahrer aus dem eigenen Team sehr wichtig?
Poitschke: Ich gehe davon aus, dass wir auf jeder Strecke um den Sieg mitfahren können. Das haben wir auch in den letzten Jahren bewiesen.
Vor Sprintankünften oder Engstellen will jeder vorne fahren, was immer wieder gefährliche Situationen hervorruft. Im diesem Meisterschaftsrennen wird es über 180 Kilometer so sein.
Es ist schon so, dass jeder versuchen wird, die Flucht nach vorne anzutreten, um zeitig in eine Gruppe zu gehen. Das macht die Meisterschaft von Beginn an selektiv und schwer.
Das lässt ein Spektakel erwarten.
Poitschke: Ja, man muss immer sehen, wer in der Gruppe vorne ist, die wegfährt. Vielleicht muss man sie sofort zurückholen. Man hat da ja keinen Spielraum. Wie schnell sind zwei, drei Minuten herausgefahren.
Auf dem Sachsenring kann man die Ausreißer ja auch nicht lange sehen.
Ja, sie werden sehr, sehr schnell aus dem Sichtfeld verschwunden sein.
radsport-news.com erklärt, warum die Deutsche Meisterschaft unter solchen Bedingungen ausgetragen wird:
Die Notlösung auf dem Sachsenring muss der BDR eingehen, um der Blamage einer Absage zu entgehen. Trotz monatelangem Suchen konnte er keinen Startort finden. Das ist den zugegeben problematischen Umständen geschuldet wie hohe Kosten und schwierige Genehmigungsverfahren in den Kommunen, aber auch dem eigene, nicht immer glücklichen Verhandlungsgeschick. Der BDR musste selbst als Veranstalter und Ausrichter einspringen. Er kann nur hoffen, dass alles gut geht!
01.07.2019Bora - hansgrohe sprengte mit perfektem Plan das ganze Feld(rsn) - Bei den Deutschen Meisterschaften am Sachsenring lieferte Bora - hansgrohe am Sonntag eine perfekte Vorstellung ab. Der mit sieben Fahrern angetretene Rennstall aus Raubling spielte seine per
30.06.2019Deutsche Meisterschaften nach dem Motto 190 emsige Fahrerlein(rsn) - Mit viel Improvisationsgeschick, fleißigen Helfern, großem Entgegenkommen der Behörden und einer Portion Glück wurden die Deutschen Meisterschaften auf dem Sachsenring zu einem guten Ende
30.06.2019Zimmermann fährt beim “Anti-Krimi“ auf Rang fünf(rsn) – Nachdem er vor zehn Tagen nach verheißungsvollem Start beim sogenannten Baby Giro erkrankte und seine Ziele nicht erreichen konnte, hat sich Georg Zimmermann (Tirol KTM) bei den Deutschen
30.06.2019Schachmann nach Bora-Gala im Meistertrikot zur Tour(rsn) - Auf dem berühmten Sachsenring bot sich den Zuschauern bei glühender Hitze ein denkwürdiges Bild - und es war keine Fata Morgana. Statt um den Sieg im Straßenrennen der Deutschen Straßenme
30.06.2019Bora-Coup: Schachmann siegt vor Burghardt und Schillinger(rsn) - Bei den Deutschen Meisterschaften in Oberlungwitz hat das Team Bora - hansgrohe im großen Stil abgeräumt. Nach 180,6 Kilometern des Straßenrennens siegte in glühender Hitze von rund 40 Gra
30.06.2019Kämna: “Den Sachsenring find´ ich geil“(rsn) - Seit 11.30 Uhr sind heute 190 Fahrer mit mehr oder weniger guten Gefühlen ins 180,6 Kilometer lange Rennen um die Deutsche Meisterschaft der Männer gegangen. Zwei Fahrer waren darunter, die
30.06.2019Brennauer sprintet am Sachsenring ins Meistertrikot(rsn) - Im Zeitfahren der Deutschen Meisterschaften hatte sich Lisa Brennauer (WNT - Rotor) noch mit dem dritten Platz begnügen müssen. Dafür hielt sich die Allgäuerin am Sonntag im Straßenrennen
30.06.2019Heidemann fuhr erst fünf Fahrer auf und dann ins Meistertrikot(rsn) – Was ihm da am frühen Freitagabend gelungen war, erschloss sich Miguel Heidemann (Herrmann Radteam) beim Blick auf sein Handy, wo nach seinem Sieg bei den U23-Zeitfahrmeisterschaften zahlrei
30.06.2019Sachsenring: Ist das Chaos vorprogrammiert?(rsn) – Zumindest hat der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) eine Lösung für das monatelange Dilemma in der Suche nach einem Veranstalter für die Straßenmeisterschaften 2019 gefunden. Schon nach de
29.06.2019Klein mit Vogels Unterstützung zum ersten Zeitfahrtitel(rsn) - Bei ihrer Fahrt zum ersten Zeitfahrgold bei Deutschen Meisterschaften erhielt Lisa Klein (Canyon - SRAM) prominente Unterstützung. Hinter ihr im Begleitwagen saß nicht nur Teamchef Ronny Lau
29.06.2019Walscheid: “Nie gedacht, dass ich so nah ans Podium komme“(rsn) - Im Normalfall ärgern sich die Athleten über die Holzmedaille. Doch Maximilian Walscheid freute sich nach den Deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren in Spremberg über Platz vier. "Ich
29.06.2019Sütterlin: “Ich kam hierher, um zu gewinnen“(rsn) - Das war ein gebrauchter Tag für Jasha Sütterlin (Movistar). Der Freiburger war mit großen Ambitionen zu den Deutschen Meisterschaften im Zeitfahren nach Spremberg gereist. Am Ende wurde er
13.11.2025Vacek hofft auf Tour-Debüt - an der Seite von Pedersen (rsn) – Nicht nur wegen seiner drei Saisonsiege gelang Mathias Vacek (Lidl – Trek) der Durchbruch. Der Tschechische Doppelmeister überzeugte schon zu Anfang des Jahres und war beim Giro d’Itali
13.11.2025Van der Poel: Crossdebüt Mitte oder Ende Dezember? (rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) kürzlich einen früheren Start in den Cyclocross-Winter angedeutet hat, wird es bei Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wohl noch
13.11.2025Zoccarato von Polti zu MBH Bank (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
13.11.202520. Giro-Etappe mit Bergankunft in Piancavallo? (rsn) – Kurz vor der offiziellen Streckenpräsentation des Giro d´Italia 2026 am 1. Dezember werden immer mehr Informationen über den angeblichen Verlauf veröffentlicht. Nun meldete SpazioCiclism
13.11.2025Leadout-Lienhard erfüllte sich 2025 zwei Träume auf einmal (rsn) – Nach fünf Jahren beim französischen Team Groupama – FDJ hat sich Fabian Lienhard in der Saison 2025 gleich zwei Träume auf einmal erfüllt: Der Schweizer wechselte zu Tudor und fuhr dam
13.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt
12.11.2025Arensman: “Letztendlich ist Radsport nur eine Nebensache“ (rsn) – Bei der vergangenen Tour de France feierte Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) die bisher größten Erfolge seiner Karriere. Aber nicht die auf der 14. Und 19. Etappe eindrucksvoll herausgef
12.11.2025“Pure Magie“: Red Bull absolviert Windkanaltests im Laserlicht (rsn) – Red Bull – Bora – hansgrohe nutzt im Kampf um jede Sekunde modernste Technik. Wie der Rennstall berichtete, wurden in der Catesby Aero Research Facility, einem stillgelegten Eisenbahntu
12.11.2025Steigt van Aert in Kortrijk in die Cross-Saison 2025/26 ein? (rsn) – Noch immer haben weder der siebenmalige Weltmeister Mathieu van der Poel noch der dreimalige Titelträger Wout van Aert ihre Pläne für die Cross-Saison 2025/26 offengelegt. Doch zumindest
12.11.2025Tour du Rwanda ab 2027 mit WorldTour-Status? (rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat trotz der Kritik an der WM-Vergabe an ein autokratisch regiertes Land die vergangene Straßen-Weltmeisterschaften sowohl aus sportlicher als auch aus organisa
12.11.2025Wiebes will mehr sein als die beste Sprinterin der Welt (rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) blickt auf eine erneut überragende Saison zurück, in der ihr nicht weniger als 25 Siege gelangen, so viele wie noch nie in ihrer Karriere, die 2018 bei
12.11.2025Club-Fahrer, deutsche Talente und ein österreichischer Routinier (rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komp