--> -->
07.04.2019 | (rsn) - Auf flämischen Feldern steht das Bier kalt, es ist soweit: Die Flandern-Rundfahrt steht vor der Tür. Am Sonntag ist in Belgien der Sport-Feiertag schlechthin, und die Fans feiern ein Radsport-Fest auf 270 Kilometern. Fünf Kilometer länger als im Vorjahr wird die Ronde van Vlaanderen 2019 sein, insgesamt aber wurden am Parcours 'Flanderns Schönster' nur Details auf den ersten 200 Kilometern verändert. Ab dem Kanarieberg bleiben die letzten 72 Kilometer unangetastet schön, mit dem entscheidenden Doppel aus Oude Kwaremont und Paterberg als Herzstück.
Tiefschürfender sind da im Vergleich zum Vorjahr schon die Veränderungen auf der Favoritenliste. Denn Titelverteidiger Niki Terpstra bekommt es nach seinem Wechsel zu Direct Energie nicht nur mit seinen Ex-Teamkollegen von Deceuninck - Quick-Step sowie den üblichen Verdächtigen um Peter Sagan (Bora - hansgrohe) und Greg Van Avermaet (CCC) zu tun, sondern auch mit einigen Neu-Entdeckungen dieser Klassikersaison.
Das Rennen wird am Sonntag in voller Länge vom Start um 10:30 Uhr in Antwerpen bis zur Zielankunft um etwa 17:00 Uhr in Oudenaarde live auf Eurosport zu sehen sein - perfekt, um belgisches Bier nicht nur auf flämischen Feldern, sondern auch in deutschen Wohnzimmern kalt zu stellen. Schade nur, dass man dort vom wundervollen belgischen Frühjahrswetter - bewölkt, etwas Regen und knapp 15 Grad - nichts spüren kann.
Die Strecke:
Im nunmehr dritten Jahr beginnt die Ronde in Antwerpen anstatt wie früher auf dem Marktplatz von Brügge. Am Charakter des Rennens ändert das in den ersten Rennstunden jedoch wenig: Auf noch recht gemäßigtem, flachen Terrain geht es gen Südwesten und über zwei erste Kopfsteinpflastersektoren nach knapp 90 Kilometern zur ersten Passage durch den Zielort Oudenaarde nach 102 Kilometern.
Von da an spielt sich alles, was auf den verbleibenden 168 Rennkilometern passiert, auf engstem Raum ab. Bei Kilometer 119 geht es erstmals den berüchtigten Oude Kwaremont hinauf, der als erster, zehnter und 16. der insgesamt 17 Hellinge dient. Anschließend folgen in enger Abfolge die asphaltierten Hellinge Kortekeer, Ladeuze, Wolvenberg, Leberg, Berendries und Tenbosse.
Dieses erste Set an Hellingen ist nach 160 Kilometern abgeschlossen, und nun erreicht das Rennen seinen ersten Höhepunkt: die Muur-Kapelmuur, auch Mauer von Geraardsbergen genannt. Nach 171 Kilometern stellt sich dieses 475 Meter lange und im Schnitt 9,3 Prozent steile (maximal 19,8%) Kopfsteinpflaster-Monster in den Weg und wird sicherlich für eine erste Selektion sorgen.
Anschließend ist noch einmal für 25 Kilometer Zeit, sich neu zu sortieren. Doch dann beginnt bei Kilometer 198 mit dem Kanarieberg oder spätestens 16 Kilometer später bei der zweiten Passage des Oude Kwaremont (2,2 km, 4%, max. 11,6%) und direkt im Anschluss der ersten Paterberg-Überfahrt (360m, 12,9%, max. 20,3%) der Kampf um den Ronde-Sieg.
Von da an geht es Schlag auf Schlag: der brutal steile Koppenberg (600 m, 11,6%, max. 22%) bei Kilometer 224, der Steenbeekdries (KM 230), Taaienberg (KM 232), Kruisberg (KM 243) und noch einmal Kwaremont (KM 253) und Paterberg (KM 256), bevor die letzten 14 Kilometer flach zum Ziel am Ortseingang von Oudenaarde führen.
Die Favoriten:
Mit der Startnummer 1 auf dem Rücken geht Niki Terpstra (Direct Energie) ins Rennen. Der niederländische Titelverteidiger fuhr Anfang März bereits stark, hielt sich dann aber etwas zurück und ist eine der großen Unsicherheiten im riesigen Favoritenkreis.
Wie jedes Jahr gehören dazu natürlich Greg Van Avermaet (CCC) und Peter Sagan (Bora - hansgrohe) sowie die Mannen von Deceuninck - Quick-Step um Philippe Gilbert, Zdenek Stybar und Yves Lampaert sowie Oliver Naesen (Ag2r La Mondiale), Tiesj Benoot (Lotto Soudal), Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) - Gilbert und Naesen wurden am Donnerstag jedoch als kränkelnd gemeldet. Man muss abwarten, wie sie das im Rennen beeinträchtigt.
Doch in diesem Frühjahr haben sich noch einige weitere Fahrer für das Podium in Oudenaarde empfohlen. Da wäre beispielsweise Europameister Matteo Trentin (Mitchelton - Scott), der Omloop Het Nieuwsblad, Mailand-Sanremo, E3 Classic und Gent-Wevelgem jeweils in den Top 10 beendete. Oder Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step), der in seiner ersten Saison bei den flämischen Klassikern gleich zu einem der Top-Favoriten geworden. Aber eben auch die beiden Cross-Superstars Wout Van Aert (Jumbo - Visma) und Mathieu van der Poel (Corendon - Circus), denen der Sieg durchaus ebenfalls zuzutrauen ist. Gespannt sein darf man außerdem auf den Auftritt von Weltmeister Alejandro Valverde (Movistar) bei seinem Ronde-Debüt.
Die Deutschsprachigen:
Zehn Deutsche, vier Schweizer, drei Österreicher und zwei Luxemburger stehen am Sonntag in Antwerpen am Start. Zwar werden die meisten von ihnen hauptsächlich Helferrollen ausfüllen, doch neben Jungels sollte man vor allem den Wevelgem-Zweiten John Degenkolb (Trek - Segafredo) sowie den E3-Sechsten Nils Politt (Katusha - Alpecin) im Auge haben. Auch wenn Degenkolb sich eventuell in den Dienst von Stuyven und dem Vorjahreszweiten Mads Pedersen stellen will, ist sowohl ihm als auch Politt eine Top-Platzierung zuzutrauen.
Jasha Sütterlin (Movistar), Marco Haller (Katusha - Alpecin), Lukas Pöstlberger (Bora - hansgrohe) und Stefan Küng (Groupama - FDJ) wären als Bestandteil einer wichtigen Ausreißergruppe keine Überraschung.
Die Teams:
Direct Energie, Movistar, Deceuninck - Quick-Step, Lotto Soudal, Bora - hansgrohe, Ag2r La Mondiale, CCC, EF Education First, Mitchelton - Scott, Astana, Bahrain - Merida, Groupama - FDJ, Dimension Data, Jumbo - Visma, Katusha - Alpecin, Sky, Sunweb, Trek - Segafredo, UAE Team Emirates, Cofidis, Corendon - Circus, Roompot - Charles, Sport Vlaanderen - Baloise, Vital Concept - B&B Hotels, Wanty - Gobert
Die flachen Kopfsteinpflastersektoren:
KM 87: Lippenhovestraat (1.300 m)
KM 89: Paddestraat (1.500 m)
KM 141: Holleweg (1.500 m)
KM 146: Haaghoek (2.000 m)
KM 228: Mariaborrestraat (2.000 m)
Die Hellinge:
1. KM 119: Oude Kwaremont (2.200 m, 4%, max. 11,6% / Pflaster)
2. KM 130: Kortekeer (1.000 m, 6,4%, max. 17%)
3. KM 136: Ladeuze (1.100 m, 5,8%, max. 12,2%)
4. KM 140: Wolvenberg (645 m, 7,9%, max. 17,3%)
5. KM 149: Leberg (950 m, 4,2%, max. 13,8%)
6. KM 153: Berendries (940 m, 7%, max. 12,3%)
7. KM 160: Tenbosse (450 m, 6,9%, max. 8,7%)
8. KM 171: Muur - Kapelmuur (475 m, 9,3%, max. 19,8% / Pflaster)
9. KM 198: Kanarieberg (1.000 m, 7,7%, max. 14%)
10. KM 214: Oude Kwaremont (2.200 m, 4%, max. 11,6% / Pflaster)
11. KM 217: Paterberg (360 m, 12,9%, max. 20,3% / Pflaster)
12. KM 224: Koppenberg (600 m, 11,6%, max. 22% / Pflaster)
13. KM 230: Steenbeekdries (700 m, 5,3%, max. 6,7%)
14. KM 232: Taaienberg (530 m, 6,6%, max. 15,8% / Pflaster)
15. KM 243: Kruisberg/Hotond (2.500 m, 5%, max. 9% / 450m Pflaster)
16. KM 253: Oude Kwaremont (2.200 m, 4%, max. 11,6% / Pflaster)
17. KM 256: Paterberg (360 m, 12,9%, max. 20,3% / Pflaster)
10.04.2019Terpstra kann sich nicht an seinen Sturz erinnern(rsn) - Niki Terpstra hat sich erstmals seit seinem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt zu Wort gemeldet. Auf Twitter bestätigte der Niederländer, dass er sich dabei eine schwere Gehirnerschütterung z
09.04.2019Sagan auf der Jagd nach Ergebnissen und dem guten Gefühl(rsn) - Mit einem Etappensieg und zwei weiteren Podiumsplatzierungen bei der Tour Down Under gelang Peter Sagan (Bora - hansgrohe) ein perfekter Saisoneinstand. Doch seit Mitte Januar wartet der dreim
08.04.2019Schachmann demonstriert in Zumarraga seine Vielseitigkeit(rsn) - Nicht Peter Sagan, sondern Maximilian Schachmann ist bei Bora - hansgrohe bisher der überragende Mann dieses Frühjahrs. Nachdem er im Februar in Italien das Eintagesrennen GP Industria und i
08.04.2019Valverde stimmt sein Ronde-Debüt zuversichtlich(rsn) - Sein Debüt bei der Flandern-Rundfahrt hat der bald 39 Jahre alte Alejandro Valverde nicht nur ohne Sturz und Defekt überstanden, sondern auch bewiesen, dass er beim belgischen Radsport-Monum
08.04.2019Ronde: Houle spendet 5000 Euro an Stig Broeckx` Rehazentrum(rsn) - Hugo Houle (AG2R) hat bei der Flandern-Rundfahrt den mit 5000 Euro datierten GP Stig Broeckx gewonnen. Der Kanadier war bei der ersten Überquerung des Oude Kwaremont der erste Fahrer auf der
08.04.2019Van der Poel: “Ich komme hierher zurück“(rsn) – Nach seinem Sieg bei Dwaars doors Vlaanderen schien für Mathieu van der Poel alles angerichtet für einen großen Tag bei der Ronde van Vlaanderen. Der zweimalige Crossweltmeister sollte am
08.04.2019Asgreen stellt in Oudenaarde Deceuninck-Hierarchie auf den Kopf(rsn) - Mit gleich drei Kapitänen war Deceuninck - Quick-Step in die 103. Flandern-Rundfahrt gestartet. Nach 270 Kilometern von Antwerpen nach Oudenaarde sorgte aber ein Ronde-Debütant für das Erge
08.04.2019Bettiol: Muttersöhnchen, Spinner und jetzt Ronde-Gewinner(rsn) - Mit dem Sieg von Alberto Bettiol bei der 103. Ronde van Vlaanderen verdeutlichte das EF Education First Team, dass auch der April schon eine passende Zeit ist, um die rosa Farben prächtig zu
08.04.2019Degenkolb: “Ich bin klassisch in die Luft geflogen“(rsn) - Am Kruisberg etwa 30 Kilometer vor dem Ziel der Flandern-Rundfahrt lief es für John Degenkolb (Trek – Segafredo) noch bestens. Der Oberurseler attackierte aus dem Verfolgerfeld heraus. Piet
07.04.2019Sagan: “Mir hat heute der letzte Punch gefehlt“(rsn) - Als Elfter fuhr Peter Sagan (Bora - hansgrohe) am Sonntag in Oudenaarde über den Zielstrich. Als er später aus dem Teambus stieg, kam er sich aber vor, als ob er zum zweiten Mal nach 2016 di
07.04.2019Naesen hatte nicht seinen besten Tag auf dem Rad(rsn) - Oliver Naesen war der beste Belgier bei der 103. Auflage der Flandern-Rundfahrt. Aber Rang sieben war nicht dass, was sich der Kapitän der Equipe von AG2R La Mondiale für das zweite Monument
07.04.2019Politt weiß nicht, warum er so gut sprinten kann(rsn) - Mit jedem Rennen stößt Nils Politt (Katusha Alpecin) ein Stückchen weiter in die Weltelite vor! Auf einem starken fünften Platz beendete der Kölner die Flandern-Rundfahrt, nachdem er am E
06.11.2025CPA-Präsident Hansen: “Die Fahrer sind in Geiselhaft“ (rsn) – Die nötigen Papiere für den Anschluss des sich auflösenden Intermarché-Rennstalls an das belgische Traditionsteam Lotto sind bereits zur UCI geschickt worden und es ist davon auszugehen,
06.11.2025Schwarzbacher wird bei EF zum WorldTour-Profi (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
06.11.2025Bernals gelbes Toursieger-Rad von 2019 gestohlen (rsn) - Egan Bernal ist in seiner kolumbianischen Heimat Opfer eines Raubes geworden. Wie der 28-Jährige in einer Videobotschaft auf dem X-Kanal des kolumbianischen Sportjournalisten Diego Rueda erkl
06.11.2025Top-Favorit für Cross-EM ist kein Mainstreamer In einer Videobotschaft seines Teams Baloise - Glowi Lions war von Thibau Nys vor dem Koppenbergcross, das er überlegen für sich entschied, folgendes Statement zu hören: "Ich trainiere nicht, um zu
06.11.2025Paret-Peintre: Evenepoels Transfer “kann gut für das Team sein“ (rsn) – Als er nach dem Ausstieg seines Kapitäns Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) bei der diesjährigen Tour de France mit seinem Etappensieg am Mont Ventouxauf einmal im Rampenlicht stand, k
06.11.2025Badilatti, Sütterlin, ein MTB-Europameister und drei Club-Fahrer (rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple
06.11.2025Copeland: “Haben entschieden, nicht in Sprinter zu investieren“ (rsn) – Brent Copeland, der Team-Manager des WorldTour-Rennstalls Jayco – AlUla, hat im Gespräch mit dem britischen Radsport-Journalisten Daniel Benson für dessen Substack-Seite die Transferpoli
06.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt
05.11.2025122 Jahre Tour-Geschichte in einer Karte (rsn) - Gelbe Linien, die ein sehr exaktes Bild von Frankreich und ein etwas ungenaueres seiner Nachbarländer zeichnen. X-User "Romain" veröffentlicht im November jeden Tag eine Karte zur Geschicht
05.11.2025Van Empel verteidigt ihren EM-Titel nicht (rsn) – Fem van Empel wird ihren EM-Titel dieses Wochenende in Middelkerke nicht verteidigen, wie ihr Team auf seinen Social-Media-Kanälen mitteilte. “Sie ist momentan nicht fit genug, um Rennen
05.11.2025Bates wird White-Nachfolger bei Jayco - AlUla (rsn) – Es sind turbulente Zeiten bei Jayco – AlUla. Die Equipe machte in den vergangenen Monaten aus unterschiedlichen Gründen Schlagzeilen – die wenigsten davon waren sportlicher Natur. Nun
05.11.2025Ackermann: ”Immer ein Traum, mich diesem Team anzuschließen” (rsn) – Nach zwei Saisons bei Israel – Premier Tech wird Pascal Ackermann sich 2026 und 2027 das Trikot des australischen Rennstalles Jayco – AlUla überstreifen. Beim WorldTeam war Dylan Groene