Dauphiné: Franzose gewinnt die Königsetappe

Pinot entschädigt sich für Mende, Froome vor Gesamtsieg

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Thibaut Pinot (FDJ) gewinnt die 6. Etappe beim Criterium du Dauphiné | Foto: Cor Vos

11.06.2016  |  (rsn) - Chris Froome (Sky) steht vor seinem dritten Gesamtsieg beim Criterium du Dauphiné. Der Brite schüttelte auf der Königsetappe auf den letzten 500 Metern hinauf zur Bergankunft in Méribel all seine Kontrahenten ab und baute als Tagesvierter vor dem Schlussstück seine Führung in der Gesamtwertung gegenüber Richie Porte (BMC) auf 21 Sekunden aus.

“Mit Blick auf morgen brauchte ich diese Extra-Sekunden. Es wäre unglaublich, die Rundfahrt zum dritten Mal zu gewinnen, gerade mit Blick auf die Tour de France“, so Froome, dem noch 151 Kilometer über zwei Berge der 1. Kategorie und den Schlussanstieg nach Superdevoluy (3. Kategorie) im Weg stehen.

Den Tagessieg machten nach 141 Kilometern und insgesamt drei Bergen der 1. Kategorie und dem HC-Anstieg zum Col de la Madeleine zwei Franzosen unter sich aus. Im Zweiersprint verwies Pinot Thibaut (FDJ) seinen Landsmann Romain Bardet (Ag2r) auf Rang zwei. Dieser konnte sich aber immerhin auf Rang drei der Gesamtwertung verbessern - zeitgleich mit Porte.

"Mir fehlen die Worte für das was heute passiert ist. Ich hatte nur am Ende gute Beine. Hätte mir etwa jemand im Anstieg zum Col de la Madeleine gesagt, dass ich gewinnen würde, ich hätte es nicht geglaubt. Es ist schön, dass zwei Franzosen ganz vorne waren“, kommentierte Pinot seinen Sieg, der ihn auch an die Tour de France des letzten Jahres erinnerte.

Damals lag er ebenfalls gemeinsam mit Bardet an der Spitze. Doch bei der Ankunft in Mende pokerte das Duo, so dass der Brite Stephen Cummings (Dimension Data) noch von hinten aufschließen und den beiden Franzosen den Weg noch wegschnappen konnte. "Das war eine schöne Entschädigung für letztes Jahr“, sagte Pinot, der sich auch das Bergtrikot sicherte.

In der Tageswertung komplettierte 1:04 Minuten hinter Pinot Dan Martin (Etixx Quick Step) das Podium. Der Ire hatte 500 Meter vor dem Ziel aus der Favoritengruppe angegriffen, nachdem Froomes letzter Helfer ausgeschert war. Dem Antritt konnte letztlich nur Froome selbst folgen, während Porte (10./+1:21) und Alberto Contador (Tinkoff/6. / +1:15) dies nicht konnten. “Als Martin attackierte gab ich alles was ich hatte. Ich war überrascht, dass sich eine Lücke zu meinen Kontrahenten auftat“, meinte der Mann in Gelb.

Zunächst hatte eine 25 Fahrer starke Spitzengruppe um den späteren Tagessieger Pinot, Tony Martin (Etixx Quick Step) und den Österreicher Patrick Konrad (Bora-Argon 18) das Geschehen bestimmt. Nachdem an den ersten beiden Anstiegen der 1. und 2. Kategorie der ebenfalls zur Spitzengruppe zählende Daniel Teklehaimanot (Dimension Data) die Maximalpunktzahl abräumte und damit seine Führung in der Bergwertung zwischenzeitlich ausbauen konnte, zerfiel die Spitze am Cole de la Madeleine nach 71 Kilometern. So überquerte Pinot als Erster den HC-Anstieg, wodurch sich eine kleine Spitzengruppe bildete.

Im Feld indes probierte es Contador mit einer Attacke, doch Froome und sein Sky-Team waren aufmerksam. Dafür entwischte Bardet dem Feld, der schließlich zur Pinot-Gruppe aufschließen konnte.

Der Ag2r-Kapitän sicherte sich auch die vorletzte Bergwertung des Tages, an der sich noch zehn Fahrer an der Spitze des Rennens befanden. Im zehn Kilometer langen Schlussanstieg attackierte zunächst Bardet und bekam kurz darauf Gesellschaft von Pinot. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Franzosen zwei Minuten vor der Froome-Gruppe. Somit war Bardet virtuell im Gelben Trikot.

Gemeinsam fuhren Bardet und Pinot den Schlussanstieg hinauf, doch zunächst durch die Nachführarbeit von Sky und dann durch den Antritt von Dan Martin ging der Vorsprung der beiden Spitzenreiter bis zum Ziel auf etwas mehr als eine Minute zurück und Bardets Traum vom Gelben Trikot war ausgeträumt. Im Zweiersprint war dieser auch noch seinem Landsmann Pinot unterlegen, so dass der Ag2r-Kapitän am Ende mit leeren Händen dastand, während sein Landsmann Pinot sich nicht nur über den Tagessieg, sondern auch das Bergtrikot freuen durfte.

 

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