Ausreißer-Coup zum Auftakt der 1. La Provence

Voeckler hat das Siegen noch nicht verlernt

Foto zu dem Text "Voeckler hat das Siegen noch nicht verlernt"
Thomas Voeckler (Direct Energie) | Foto: Cor Vos

23.02.2016  |  (rsn) – Thomas Voeckler (Direct Energie) hat zum Auftakt der 1. Tour Cycliste International La Provence (2.1) bewiesen, dass er das Siegen doch noch nicht verlernt hat. Der mittlerweile 36 Jahre alte Franzose entschied am Dienstag in Süd-Frankreich die 1. Etappe über 169 Kilometer von Aubagne nach Cassis als Solist vor dem Tschechen Petr Vakoc (Etixx – Quick-Step) und seinem Landsmann und Teamkollegen Lilian Calmejane für sich und feierte nach einer Flucht von insgesamt 130 Kilometern seinen ersten Sieg seit zweieinhalb Jahren.

Dabei ließ sich der Routinier auch nicht von einer kurzzeitigen Irrfahrt im Finale aus dem Konzept bringen. “Der Kurs war verdammt selektiv, vor allem wegen des Windes. Eigentlich hätte ich noch einen größeren Vorsprung gehabt, aber ich wurde im Finale fehlgeleitet, was bestimmt 30 Sekunden gekostet hat“, berichtete Voeckler nach seinem Coup, der ihn auch an die Spitze der Gesamtwertung der dreitägigen Rundfahrt durch Süd-Frankreich brachte. “Ich habe seit August 2013 kein Rennen mehr gewonnen, jetzt wieder zu gewinnen, ist etwas ganz besonderes für mich“, so Voeckler, der vor dem heutigen Tag letztmals bei der Tour du Poitou Charentes (2.1) hatte jubeln können, als er dort überraschend das Zeitfahren gewann.

Voeckler war am Dienstag in einer sechsköpfigen Ausreißergruppe dabei, die auf sich auf bergigem Terrain nach rund 40 Kilometern aus dem Feld lösen konnte. Mit dem Direct Energie-Kapitän unterwegs waren seine Landsleute Jean-Christophe Péraud (Ag2R), Zweiter der Tour de France 2014, Nicolas Edet (Cofidis), Romain Feillu (HP-BTP-Auber 93), Julien Antomarchi (Roubaix-Lille) und Thomas Rostollan (Armée de Terre).

Noch ehe es auf die beiden Zielrunden ging, war die Spitzengruppe, deren Maximalvorsprung rund vier Minuten betrug, um die Hälfte reduziert: Zunächst fiel Rostollan zurück, danach konnten Feillu und Edet dem Tempo ihrer Fluchtgefährten nicht mehr folgen. Bei der ersten Zieldurchfahrt schüttelte Voeckler auch seine beiden letzten Begleiter ab und erreichte schließlich mit sieben Sekunden Vorsprung auf Vakoc das Ziel.

Der Tscheche hatte sich mit einigen weiteren Fahrern auf dem mit einer 15-prozentigen Steigung versehenen Rundkurs, wo das Feld in viele Teile zerbrach, abgesetzt und sich vor Calmejan (+0:09) den zweiten Platz gesichert.

Im Gesamtklassement liegt Voeckler vor der morgigen 2. Etappe, auf der sich die Sprinter bessere Chancen als heute ausrechnen dürfen, sieben Sekunden vor Vakoc und neun vor seinem Teamkollegen.


Tageswertung:
1. Thomas Voeckler (Direct Energie)
2. Petr Vakoc (Etixx – Quick-Step) +0:07
3. Lilian Calmejane (Direct Energie) +0:09
4. Pieter Serry (Etixx-Quick-Step) s.t.
5. Chris Anker Sörensen (Fortuneo-Vital Concept)
6. Alessandro De Marchi (BMC) +0:12
7. Anthony Roux (FDJ) +0:14
8. Francesco Gavazzi (Androni-Giocattoli) s.t.
9. Sergei Chernetckii (Katusha)
10 Julien El Fares (Delko-Marseille Provence KTM)

Gesamtwertung:
1. Thomas Voeckler (Direct Energie)
2. Petr Vakoc (Etixx – Quick-Step) +0:07
3. Lilian Calmejane (Direct Energie) +0:09
4. Pieter Serry (Etixx-Quick-Step) s.t.
5. Chris Anker Sörensen (Fortuneo-Vital Concept)


Weitere Radsportnachrichten

15.12.2025Auch nach Team-Aus: Reise auf der Straße wird weitergehen

(rsn) – Auch in ihrer siebten Saison beim Team Ceratizit fuhr Franziska Brauße zweigleisig auf Straße und Bahn - mit 41 Renntagen auf der Straße jedoch so intensiv wie nie zuvor in ihrer Karrier

15.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

14.12.2025Hansen: “Die Fahrer werden gehört – ein gutes Zeichen“

(rsn) - Beim alljährlichen WorldTour-Seminar des Radsportweltverbandes UCI nahm das Thema Fahrersicherheit wieder größeren Raum ein. Adam Hansen, Chef der Fahrergewerkschaft CPA, zeigte sich im Ges

14.12.2025Del Toros Tour-Ziel 2026: “So viel und schnell wie möglich lernen“

(rsn) – Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Simon Yates (Visma – Lease a Bike) im Finale des Giro d´Italia 2025 und einem fulminanten Herbst, in dem er bei den italienischen Klassikern von Si

14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur

(rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v

14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander

(rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf

14.12.2025Trotz “vieler Fehler“: Van der Poel triumphiert in Namur

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) steht im Cross für Perfektion – deshalb aber auch für Langeweile. Von beidem konnte bei seinem Saisoneinstand beim Weltcup in Namur allerdin

14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung

(rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre

14.12.2025Der DM-Titel überstrahlte den Tour-Rückschlag

(rsn) – Seine sechste Saison als Berufsradfahrer war für Georg Zimmermann eine mit Höhen und Tiefen. Ein unerwarteter Sieg, ein Sturz und das frühe Aus beim Saisonhöhepunkt, der größte Erfolg

14.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

14.12.2025Ein Weltcupsieg, sechs Titel und “beschissene Monate“

(rsn) – Im niederländischen Hulst finden vom 30. Januar bis zum 1. Februar die Cross-Weltmeisterschaften statt. Der Parcours auf der Festungsanlage ist technisch und schwer – und er liegt Marie S

14.12.2025Almeida: “Pogacar braucht mich nicht, um eine GT zu gewinnen“

(rsn) – Joao Almeida wird im kommenden Jahr voraussichtlich kein einziges Rennen an der Seite von Tadej Pogacar bestreiten, sondern stattdessen durchgängig der zweite Leader des Teams UAE – Emira

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)